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12.09.2024 /16:45:53
Uniper - Neue Kraftwerkskapazitäten zentral ausschreiben

Frankfurt, 12. Sep (Reuters) - Der Energiekonzern Uniper <UN0k.DE> kritisiert das von der Bundesregierung bevorzugte Ausschreibungsmodell für neue wasserstofftaugliche Gaskraftwerke. Das in Berlin favorisierte Modell eines dezentralen Kapazitätsmarkts sei zu kompliziert und für Investoren schwer zu verstehen, sagte Uniper-Chef Michael Lewis der Nachrichtenagentur Reuters in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview.

Das Bundeswirtschaftsministerium hat verschiedene Modelle für ein zukünftiges Marktdesign vorgestellt. Am Mittwoch gab der Bund den Startschuss für eine sechswöchige Konsultationsrunde. Sie soll den Rahmen für den Bau und den längerfristigen Betrieb der Gaskraftwerke schaffen, die später auch klimaschonend mit Wasserstoff betrieben werden können. Die Kraftwerke sollen die schwankende Stromerzeugung aus Wind und Sonne absichern. Die neuen Anlagen sollen eine Kapazität von insgesamt 12,5 Gigawatt haben.

Beim von Uniper bevorzugten zentralen System können sich die potenziellen Betreiber an Ausschreibungen der Regierung beteiligen, die eine feste Vergütung für zur Verfügung stehende Kapazitäten vorsehen. Beim dezentralen Modell dagegen können Zertifikate erworben werden, die für Investitionen in Kraftwerksprojekte eingesetzt werden können. Sinn des Kapazitätsmarktes sei es, die Bereitstellung von Erzeugungskapazitäten zu vergüten, nicht den erzeugten Strom, betonte Lewis. Dabei müsse sich der Einsatz für Investoren lohnen. Denn je mehr Wind- und Sonnenstromanlagen ans Netz angeschlossen werden,ger desto seltener würden die bereit gehaltenen Kapazitäten auch eingesetzt.

(Bericht von Vera Eckert, bearbeitet von Tom Käckenhoff. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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