*
Warten auf Fed-Entscheid um 20.00 Uhr (MESZ) |
*
Zollbelastungen dominieren Bilanzsaison |
*
Adidas tauchen ab |
(Neu: Xetra-Schlusskurse, Wall Street) |
Frankfurt, 30. Jul (Reuters) - Kurz vor dem |
Zinsentscheid der US-Notenbank Fed zeigen sich die Börsenanleger |
vorsichtig optimistisch. Der Dax <.GDAXI> notierte zum |
Handelsschluss am Mittwoch 0,2 Prozent höher bei 24.262,22 |
Punkten. Der EuroStoxx50 <.STOXX50E> gewann 0,3 Prozent auf |
5393,18 Zähler. Auch die wichtigsten |
US-Indizes <.SPX> <.IXIC> rückten leicht vor. |
Die US-Notenbank dürfte bei ihrer Entscheidung um 20.00 Uhr (MESZ) trotz ständiger Rufe des US-Präsidenten nach Zinssenkungen die geldpolitischen Zügel nicht lockern. Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell wollen zuerst abwarten, wie sich die US-Zollpolitik auf Inflation und Arbeitsmarkt auswirkt. Den Schlüsselsatz im Bereich von 4,25 bis 4,50 Prozent haben sie dieses Jahr noch nicht angetastet. "Spannend wird, wie Powell im Rahmen der heutigen Pressekonferenz die Auswirkungen der jüngst geschlossenen Handels-Deals auf die Inflationsrate einschätzen wird", sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners.
Die Aussicht auf höhere Zölle machte den Einzelwerten indes weiter zu schaffen. "Deutsche Vorzeigeunternehmen wie Mercedes-Benz <MBGn.DE>, Porsche <P911_p.DE>, Volkswagen <VOWG_p.DE> und BASF <BASFn.DE> melden der Reihe nach bereits deutliche Umsatzeinbußen und Gewinnrückgänge", sagte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Broker RoboMarkets. "Da sind die 15 Prozent Zoll aus dem Handelsdeal mit den USA aber noch gar nicht eingerechnet."
Die Aktien von Mercedes-Benz <MBGn.DE> gaben nach einem Gewinneinbruch 3,4 Prozent nach. Der Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche <P911_p.DE> kappte indes seine Prognose zum zweiten Mal binnen weniger Monate. Den Analysten von Jefferies zufolge kam das aber nicht überraschend. Die Aktien stiegen um 1,7 Prozent.
Hingegen rutschten die Papiere von Adidas <ADSGn.DE> mit einem Abschlag von 11,5 Prozent ans Dax-Ende. Der Betriebsgewinn sei stark ausgefallen, während die Umsatzentwicklung insbesondere aufgrund des schwachen US-Dollars enttäuscht habe, urteilten die Analysten von Raiffeisen Research.
Der Zolldeal der EU mit den USA bringe für viele exportorientierte Unternehmen zwar mehr Planungssicherheit, jedoch keine Trendwende, sagte Marc Decker, Co-Leiter Aktien bei Quintet. "Hohe Kosten, ein komplexes regulatorisches Umfeld und geopolitische Spannungen belasten die Ertragslage weiterhin."
Im Bankensektor stachen die Titel von HSBC mit einem Kursverlust von 4,5 Prozent hervor. Wegen Abschreibungen auf eine Beteiligung in China und einer steigenden Risikovorsorge ist der Gewinn der britischen Großbank im ersten Halbjahr eingebrochen. Die Schweizer UBS <UBSG.S> hat im zweiten Quartal dank eines florierenden Wertpapierhandels hingegen überraschend gut abgeschnitten. Die Aktie gewann in Zürich 1,1 Prozent.
Ein angehobener Ausblick und besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen bei Siemens Healthineers <SHLG.DE> lockten die Anleger ebenfalls an. Die Aktien des Medizintechnikunternehmens kletterten um zwei Prozent.
Neben den Unternehmenszahlen standen Daten zur Wirtschaftsleistung im Fokus. In Deutschland schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt von April bis Juni wie von Ökonomen erwartet um 0,1 Prozent zum Vorquartal. In der Euro-Zone und in den USA gab es hingegen ein Wachstum.
Zugleich warteten Anleger auch auf die Geschäftszahlen der US-Technologieriesen Microsoft <MSFT.O> und Meta <META.O>. "Die US-Berichtssaison ist bisher solide verlaufen, aber diese Mega-Konzerne müssen herausragende Ergebnisse liefern und alle Erwartungen übertreffen, da die Messlatte deutlich höher gelegt wurde", sagte Experte Chris Weston vom Online-Broker Pepperstone.
(Bericht von Zuzanna Szymanska und Anika Ross. Redigiert von Hans Busemann Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)