Düsseldorf, 05. Feb (Reuters) - Deutschlands Markt für Elektro-Autos hat sich zum Jahresstart nach dem sehr schwachen Vorjahresmonat belebt. Die Zahl der Neuzulassungen von E-Autos schnellte im Januar um 53,5 Prozent auf rund 34.500, während die Zahl der Neuzulassungen insgesamt um 2,8 Prozent auf 207.640 Fahrzeuge schrumpfte, wie aus Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) am Mittwoch hervorging. Der Anteil der rein batteriebetriebenen Pkw (BEVs) erreichte somit 16,6 Prozent aller Pkw-Neuzulassungen, rund 6,1 Prozentpunkte mehr als vor Jahresfrist. Damals war der Markt allerdings eingebrochen, weil kurz zuvor die staatliche Kaufförderung abgeschafft worden war.
In absoluten Zahlen liege der E-Auto-Absatz auf dem Niveau der vorangegangenen Monate, erklärte das Beratungsunternehmen EY. "Von einer positiven Trendwende im Elektro-Segment kann man trotz des starken Wachstums im Januar noch nicht sprechen", erklärte EY-Experte Constantin Gall.
Tesla <TSLA.O> entwickelte sich unterdessen viel schwächer als die Konkurrenz. Der US-E-Autopionier erlitt einen Absatzeinbruch um knapp 60 Prozent auf lediglich 1277 Fahrzeuge. Tesla hat in Europa allerdings auf breiter Front eingebüßt. So sanken die Verkäufe in Großbritannien um fast zwölf Prozent, obwohl die monatlichen Zulassungen in Europas größtem Markt für BVEs auf einen Rekordwert stiegen. In Frankreich brach der Absatz von Tesla im Berichtsmonat um 63 Prozent ein, in Schweden und Norwegen um 44 Prozent beziehungsweise 38 Prozent und in den Niederlanden um 42 Prozent. Auch in Kalifornien, dem größten US-Automarkt mit mehr als 1,7 Millionen Fahrzeugzulassungen im Jahr 2024, sanken die Tesla-Verkäufe im Januar um zwölf Prozent.
Konkurrenten hatten zuletzt den US-Elektroautohersteller mit neueren Fahrzeugmodellen überholt. Außerdem hat Tesla-Chef Elon Musk mit seiner lautstarken Unterstützung für rechtsextreme Parteien in Großbritannien und Deutschland auf seiner Social-Media-Plattform X für Kontroversen gesorgt.
(Bericht von Anneli Palmen, redigiert von Ralf Banser Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)