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Berlin, 06. Dez (Reuters) - Die ukrainische Friedensnobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk hat Deutschland laut einem Medienbericht dazu aufgerufen, Fehler im Umgang mit Russland stärker aufzuarbeiten. Vor 2022 habe Deutschland, wie die "zivilisierte Welt" insgesamt, Russland zu lange gewähren lassen: "Russische Kriegsverbrechen in Tschetschenien, Moldau, Georgien, Mali, Libyen, Syrien ? niemand bestrafte sie", sagte die Nobelpreisträgerin von 2022 dem Redaktionsnetzwerk Deutschland RND einem Vorabbericht zufolge. "Russland lernte, dass es alles darf." Diesen Fehler würde man wiederholen, wenn ein Friedensplan Straffreiheit vorsehe, sagte Matwijtschuk demnach.
In dem RND-Interview forderte die Friedensnobelpreisträgerin die Bundesregierung auf, Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern. "Wir leben in Zeiten, die uns alle auf wahre Führung, wahren Mut und wahre Verantwortung prüfen", sagte Matwijtschuk demnach. Russische Raketen brauchten von russischem Boden weniger als eine Minute, um etwa eine Schule in Charkiw zu treffen. "Der einzige Weg, das zu verhindern, besteht darin, diese Raketen schon auf dem Militärflugplatz in Russland zu stoppen. Dafür brauchen wir den Taurus."
Journalistische Recherchen zeigten, wie Russland die deutsche Elite korrumpiert habe, um seine Gaspipeline zu bauen, sagte Matwijtschuk dem Bericht zufolge. Die russische Regierung habe seit Jahren nicht nur ihre Bürger, sondern den Frieden insgesamt bedroht. "Europa ignorierte das. Auch Deutschland baute die Pipeline und blieb vom russischen Gas abhängig. Das beweist, dass man seine Entscheidungen nicht allein auf wirtschaftliche Vorteile ausrichten darf." Nun werde es auch für Deutschland teuer, sich gegen einen russischen Angriff zu wappnen.
(Bericht von Esther Blank. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)