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22.10.2024 /19:28:08
FOKUS 1-Xi bekräftigt auf Brics-Gipfel in Russland Verbundenheit mit Putin

(Neu: Xi, Details, Hintergrund)

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Xi: Freundschaft mit Russland wird Generationen fortbestehen



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Putin nennt Xi "lieben Freund"

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Mittwoch auf Treffen Modi/Xi geplant

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Gruppe der Brics in Konkurrenz zur G7
 
Kasan, 22. Okt (Reuters) - Zum Auftakt des
Gipfeltreffens der Brics-Staaten im russischen Kasan hat Chinas
Präsident Xi Jinping seine Verbundenheit mit dem russischen
Präsidenten Wladimir Putin bekräftigt. Er sei fest davon
überzeugt, dass die Freundschaft zwischen China und Russland
über Generationen hinweg fortbestehen werde, sagte Xi am
Dienstag im Beisein Putins im zentralrussischen Kasan.
International gebe es zwar Chaos, die strategische Partnerschaft
zwischen Peking und Moskau inmitten der größten Veränderungen
seit einem Jahrhundert seien hingegen ein Hort der Stabilität.

Die USA und andere westliche Länder drängen Xi seit langem, den von ihnen als Kriegsverbrecher bezeichneten Putin zur Beendigung des Ukraine-Krieges zu drängen. Russland und das von den USA wegen seiner wachsenden militärischen und wirtschaftlichen unter Druck gesetzte China haben indes zunehmend gemeinsame geopolitische Ziele gefunden. Xi und Putin hatten zuletzt im Mai von einer "neuen Ära" der Partnerschaft gegen aggressive Vereinigten Staaten gesprochen.

"LIEBER FREUND"

"Die Welt durchläuft derzeit Veränderungen, wie wir sie seit hundert Jahren nicht mehr gesehen haben", sagte Xi am Dienstag. Die internationale Lage sei von Chaos geprägt. Putin bezeichnete Xi als "lieben Freund" und erklärte, die russisch-chinesische Zusammenarbeit in Weltangelegenheiten sei "einer der wichtigsten stabilisierenden Faktoren auf der Weltbühne". Beide Länder wollten ihre Zusammenarbeit weiter verbessern, um die globale Sicherheit und eine gerechte Weltordnung zu gewährleisten.

Xi sagte, die Zusammenarbeit in der Brics-Gruppe sei "die wichtigste Plattform für Solidarität und Zusammenarbeit zwischen Schwellen- und Entwicklungsländern in der heutigen Welt". Die Gruppe besteht aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika und hat ihren Namen von den Anfangsbuchstaben dieser Mitgliedsländer. Inzwischen wurde die Gruppe erweitert um Ägypten, Äthiopien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate. Mehrere andere Länder streben ebenfalls eine Aufnahme an.

Schon die bisherigen Brics-Staaten stehen für 45 Prozent der Weltbevölkerung und 35 Prozent der Weltwirtschaft. Die Gruppe der G7, zu denen die USA, Deutschland, Großbritannien, Japan, Frankreich, Italien und Kanada gehören, kommt inzwischen nach Einschätzung von Experten auf nur noch weniger als 30 Prozent. Russland versucht zudem, die Brics-Länder zu überzeugen, eine alternative Plattform für den internationalen Zahlungsverkehr aufzubauen, die gegen westliche Sanktionen immun wäre.

Nach Angaben des russischen Regierungssprechers Dmitri Peskow sprachen Putin und Xi am Rande des Gipfels auch über die Ukraine und andere globale Fragen. Details dazu blieben offen.

AUCH UN-GENERALSEKRETÄR KOMMT

Indiens Ministerpräsident Narendra Modi hatte zuvor im Beisein Putins gesagt, er wolle Frieden in der Ukraine. Sein Land sei bereit, sich für einen Waffenstillstand einzusetzen. Am Mittwoch ist auch ein Treffen Modis mit Xi geplant. Zwei russische Insider sagten, dass in Moskau zwar zunehmend über ein mögliches Waffenstillstandsabkommen mit der Ukraine gesprochen werde. Konkret sei bei dem Thema aber noch nichts. Vielmehr werde zunächst auf das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen in den USA am 5. November gewartet.

Zu dem Brics-Treffen in Kasan wird auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres erwartet. Die Ukraine kritisierte dies scharf. Guterres habe die Einladung der Ukraine zum Friedensgipfel in der Schweiz abgelehnt, nehme aber die Einladung des Kriegsverbrechers Putin nach Kasan an. Das sei falsch und schade dem Ansehen der Vereinten Nationen.

(Bericht von Vladimir Soldatkin in Kasan, Dmitry Antonov in Moskau und Laurie Chen in Peking. Geschrieben von Ralf Bode, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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