Nachricht


28.06.2024 /07:07:59
Guten Morgen von Reuters am Freitag, dem 28. Juni

TOP NEWS:

* USA/WAHL/TV-DUELL - Gut vier Monate vor der US-Präsidentschaftswahl haben sich Amtsinhaber Joe Biden und sein Herausforderer Donald Trump in einem ersten TV-Duell einen hitzigen Schlagabtausch geliefert. Der heiser klingende Biden geriet in der auf 90 Minuten angelegten Debatte mehrfach ins Stocken, musste sich einige Male selbst korrigieren und wirkte vor allem zu Beginn bisweilen deutlich zaghafter als sein Rivale. Trump nutzte den Auftritt vor einem Millionenpublikum an den Fernsehschirmen zur besten US-Sendezeit am Donnerstagabend, um seinem Kontrahenten vorzuwerfen, die USA zugrunde zu richten. Bidens schwache Führung sei Schuld daran, dass in der Ukraine und im Gazastreifen Kriege herrschten. Beide Kandidaten überzogen sich mit Beleidigungen und bezichtigten sich gegenseitig, Lügner und Kriminelle sowie der jeweils schlechteste Präsident aller Zeiten gewesen zu sein. An einer Stelle wetteiferten Trump und Biden darum, wer der bessere Golfspieler sei.

* EU - Die 27 EU-Staats- und Regierungschefs haben sich für eine zweite Amtszeit von
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ausgesprochen. Das gab der amtierende Präsident des
Europäischen Rates, Charles Michel, am Freitag auf den sozialen Medien bekannt. Auf dem Gipfel
in Brüssel wählten die EU-Chefs auch den Portugiesen Antonio Costa zum neuen EU-Ratspräsidenten
und die Estin Kaja Kallas zur neuen EU-Außenbeauftragten. Diplomaten zufolge enthielt sich die
italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bei der Abstimmung über von der Leyen und
stimmte gegen Costa und Kallas. Die Nominierung von der Leyens muss noch die Zustimmung des
Europäischen Parlaments in einer geheimen Abstimmung erhalten. Dort gilt eine Mehrheit für die
CDU-Politikerin allerdings noch nicht als gesichert. Die 27 EU-Staats- und Regierungschefs
setzen heute ihr Gipfeltreffen in Brüssel fort.

* IRAN/WAHL - Knapp sechs Wochen nach dem Tod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi bei einem Hubschrauberabsturz wird sein Nachfolger gewählt. Der neue Präsident könnte möglicherweise auch Nachfolger des greisen Ajatollah Ali Chamenei und damit das nächste geistliche und politische Oberhaupt der Islamischen Republik werden. Vier Kandidaten stehen noch zur Wahl, darunter Parlamentspräsident Mohammed Baker Kalibaf, der früher Kommandeur der Revolutionsgarden war, und Said Dschalili, der ehemalige Chefunterhändler bei den Atomgesprächen. Die Abstimmung ist stark reglementiert, gemäßigte Kandidaten und Kritiker wurden nicht zugelassen. Experten rechnen daher mit einer geringen Beteiligung der mehr als 61 Millionen Wahlberechtigten.

* DEUTSCHLAND/ARBEITSMARKT - Die Bundesagentur für Arbeit legt in Nürnberg die Arbeitsmarktbilanz für Juni vor. Mit Spannung wird erwartet, ob sich der Negativtrend der vergangenen Monate fortsetzt. Die übliche Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt war in diesem Jahr von der flauen Konjunktur ausgebremst worden. Im Mai war die Zahl der Arbeitslosen zwar auf 2,723 Millionen zurückgegangen. Sie lag damit aber um 179.000 höher als ein Jahr zuvor.

=========================================



FIRMEN UND BRANCHEN:

* DEUTSCHE TELEKOM <DTEGn.DE> - Der Aufsichtsrat der Telekom hat einem Medienbericht zufolge mit der Suche nach einem Nachfolger für Vorstandschef Timotheus Höttges begonnen. Die Kontrolleure hätten Headhunter damit beauftragt, geeignete Kandidaten zu identifizieren, berichtet das "Handelsblatt". Dabei komme sowohl eine interne als auch eine externe Lösung infrage. Dem Bericht zufolge soll aber in diesem Jahr keine finale Entscheidung fallen. Es gehe zunächst darum, eine Liste mit favorisierten sowie alternativen Kandidaten zu erstellen. Höttges Fünfjahresvertrag läuft bis Ende 2026.

* DEUTSCHE BANK <DBKGn.DE> - Zehn große Banken haben sich auf eine Zahlung von 46 Millionen Dollar zur Beilegung einer langjährigen Kartellrechtsklage in den USA geeinigt. Ihnen wird vorgeworfen, den mittlerweile 465,9 Billionen Dollar schweren Markt für Zinsswaps manipuliert zu haben. Zu den Banken gehören die Deutsche Bank, Bank of America <BAC.N>, Goldman Sachs <GS.N>, JPMorgan Chase <JPM.N>, Barclays, BNP Paribas <BNPP.PA>, Citigroup <C.N>, Morgan Stanley <MS.N>, NatWest und UBS <UBSG.S>. Die Anwälte der Investoren reichten am Donnerstag (Ortszeit) vor einem Bundesgericht in Manhattan einen vorläufigen Vergleich zur Beendigung des acht Jahre alten landesweiten Verfahrens ein. Die Einigung bedarf noch der Zustimmung durch den US-Bundesbezirksrichter Paul Oetken. Alle Banken haben jegliches Fehlverhalten bestritten.



SDAX:

* DEUTZ <DEZG.DE> - Der Motorenhersteller setzt mit dem Kauf des US-Stromaggregate-Produzenten Blue Star Power Systems den ersten Schritt zum Aufbau eines neuen Geschäftsbereichs mit Fokus auf dezentrale Energieversorgung. Nach Abschluss des Vertrags erwarte Deutz einen zusätzlichen Umsatz von jährlich mehr als 100 Millionen Dollar, teilte das Kölner Unternehmen mit. Mittelfristig dürften es mehr als 150 Millionen Dollar werden, der Beitrag zur Betriebsgewinnmarge (Ebitda) werde auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt.



FIRMEN UND BRANCHEN - WEITERE NACHRICHTEN:

* NIKE <NKE.N> - Der US-Sportartikelriese macht sich auf einen Umsatzeinbruch gefasst. Im laufenden ersten Quartal 2024/25 werde das Geschäft um etwa zehn Prozent schrumpfen, für das Gesamtjahr 2024/25 (per Ende Mai) rechnet Finanzvorstand Matt Friend noch mit einem mittleren einstelligen Umsatzminus. "Der Gegenwind wird sich im laufenden Jahr stärker auswirken", sagte Friend in einer Analystenkonferenz. Dabei ist das Sportjahr 2024 geprägt von Großereignissen wie den Fußball-Europa- und Südamerika-Meisterschaften und den Olympischen Spielen in Paris.

* ADLER MODEMÄRKTE - Die Modekette Adler steht erneut vor einem Eigentümerwechsel: Der Berliner Logistik-Konzern Zeitfracht will seine Beteiligung an Adler verkaufen. Man befinde sich in fortgeschrittenen Verkaufsverhandlungen mit mehreren Kaufinteressenten, teilte Zeitfracht mit. Vor drei Jahren hatte die Zeitfracht-Gruppe die Modemarktkette aus der Insolvenz übernommen. Adler betreibt eigenen Angaben zufolge mehr als 130 Filialen in Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland und beschäftigte zuletzt rund 2500 Mitarbeiter. Die auf Mode für Über-50-Jährige spezialisierte Kette hatte 2021 Insolvenz angemeldet, nachdem ihre Filialen in der Corona-Krise monatelang schließen mussten.

* NOKIA - Der finnische Telekomausrüster geht auf Einkaufstour in den USA. Das Unternehmen werde den amerikanischen Netzwerkhersteller Infinera <INFN.O> im Rahmen einer Transaktion mit einem Unternehmenswert von 2,3 Milliarden Dollar übernehmen, teilten beide Firmen mit. Das entspreche einem Wert von 6,65 Dollar pro Aktie. Infinera-Anteilsscheine sprangen im nachbörslichen US-Handel um 22,4 Prozent auf 6,43 Dollar in die Höhe.

* BIOGEN - Das US-Biotechunternehmen hat zusammen mit dem japanischen Pharmaunternehmen Eisai das Alzheimer-Medikament Leqembi in China auf den Markt gebracht. Eisai arbeitet nun mit einem großen chinesischen Krankenversicherer zusammen, um eine teilweise Kostenübernahme des Medikaments zu planen, wobei der Name des Versicherers nicht genannt wurde. Nach den USA und Japan ist China das dritte Land, in dem die Behandlung jetzt verfügbar ist.

* MICROSOFT <MSFT.O> - Russische Hacker haben Anfang des Jahres laut Microsoft auch E-Mails von Kunden heruntergeladen. "In dieser Woche setzen wir die Benachrichtigungen an Kunden fort, die mit Microsoft-Firmen-E-Mail-Konten korrespondiert haben, die vom Bedrohungsakteur Midnight Blizzard exportiert wurden", sagte ein Sprecher von Microsoft in einer per E-Mail versendeten Erklärung. Microsoft teilte weiterhin mit, dass es die kompromittierten E-Mails auch mit seinen Kunden teile, machte jedoch keine Angaben darüber, wie viele Kunden betroffen waren oder wie viele E-Mails möglicherweise gestohlen wurden.

* ARAMCO - Der saudische Ölkonzern kauft sich einem Insider zufolge bei einem französisch-chinesischem Autozulieferer ein. Das Unternehmen wolle sich an Horse Powertrain, einem Gemeinschaftsunternehmen von Renault <RENA.PA> und Geely <0175.HK>, mit zehn Prozent beteiligen, sagte zwei mit den Verhandlungen Vertraute Reuters. Horse Powertrain werde bei dem Geschäft mit 7,4 Milliarden Euro bewertet.

TERMINE:

Gazprom <GAZP.MM> holds the annual meeting of shareholders

11:00 - Addex Therapeutics Ltd <ADXN.S> Annual Shareholders Meeting

14:00 - Centogene NV <39K.MU> Annual Shareholders Meeting

15:00 - Trivago NV <TVA0y.F> Annual Shareholders Meeting

Zusatzinfo unter Doppelklick auf



Weitere Nachrichten finden Sie hier:

=========================================



BLICKPUNKT ZENTRALBANKEN UND KONJUNKTUR:

* USA/IWF - Der Internationale Währungsfonds (IWF) fordert die USA zu Steuererhöhungen auf, um die steigende Staatsverschuldung einzudämmen. Hohe Defizite und Schulden stellten "ein wachsendes Risiko für die US-Wirtschaft und die Weltwirtschaft" dar, warnte der IWF. Die USA sollten deshalb die Einkommensteuersätze schrittweise anheben, einschließlich für Gehälter unter 400.000 Dollar pro Jahr. Der IWF senkte die Prognose für das Wirtschaftswachstum in den USA im Jahr 2024 leicht auf 2,6 Prozent von zuvor 2,7 Prozent. Die US-Wirtschaft habe sich dennoch als robust, dynamisch und anpassungsfähig an sich ändernde globale Bedingungen erwiesen und übertreffe die Erwartungen.

TERMINE:

10:00 - ECB publishes monthly consumer expectations suervey

11:00 - Spain?s June inflation data

12:00 - Richmond Federal Reserve Bank President Barkin speaks in Paris

18:00 - Federal Reserve issues annual revisions to U.S. industrial production and capacity use data

18:00 - Federal Reserve Board Governor Bowman participates virtually in conversation
18:40 - San Francisco Federal Reserve Bank President Daly discusses impact of AI on business

=========================================



INDIKATOREN:
 
Local TimeCountryIndicatorPeriodPollPriorUnit
0800DEImport prices m/mMay0.20.7Percent
0800DEImport prices y/yMay-0.3-1.7Percent
0800DERetail sales m/mMay0-1.2Percent
0800DERetail sales y/yMay-0.6Percent
0900CHKOF IndicatorJune101100.3Index
0955DEUnemployment RateJune5.95.9Percent
1545USChicago Business Barometer (PMI)June4035.4Index
1600USReuters/Uni Michigan ConsumerJune65.865.6Index
Sentiment, final

Die Prognosen sind Konsensschätzungen einer Reuters-Umfrage.

Zusatzinfo unter:  <ECON>

=========================================



BLICKPUNKT POLITIK:

* DEUTSCHLAND/LANDWIRTSCHAFT - Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir verspricht sich von einer Gesetzesänderung eine Stärkung der Landwirte beim Verkauf ihrer Erzeugnisse. "Wer am Anfang der Wertschöpfungskette steht, darf am Ende bei der Bezahlung nicht den Kürzeren ziehen", sagte der Grünen-Politiker der Nachrichtenagentur Reuters. Mit Änderungen im Agrarorganisationen-Lieferkettengesetz würden offene Flanken geschlossen. Bereits verbotene Praktiken könnten dann nicht länger umgangen werden. "Bislang konnte der Supermarkt dem Bauern sagen: Ich bekomme deine Erdbeeren nicht verkauft, hol sie bitte wieder ab", sagte Özdemir. "Gezahlt wurde dann auch nicht. Damit machen wir jetzt Schluss."

TERMINE:

China's Xi speaks at 70th Anniversary of the Five Principles for Peaceful Coexistence

08:30 - Second day of summit of EU leaders

15:00 - German foreign minister meets with Moroccan counterpart

Präsidentenwahl im Iran

=========================================



SNAPSHOT MÄRKTE:

* Die US-ANLEGER haben sich am Donnerstag angesichts einiger negativer Unternehmensnachrichten und in Erwartung wichtiger Inflationszahlen nur vorsichtig vorangewagt.

* ASIEN - Asiatische Aktien steuern am Freitag auf den fünften Monat in Folge mit Gewinnen zu. Wachsende Erwartungen an einen bevorstehenden Lockerungsprozess der Fed und der Boom der künstlichen Intelligenz haben an den Aktienmärkten eine Risiko-Rallye ausgelöst und die Wall Street auf Rekordhöhen katapultiert, was wiederum asiatischen Aktien Auftrieb gegeben hat.

DEVISEN
WährungenKurseVeränderung in
umProzent
07:00 Uhr
Euro/Dollar <EUR=>1,0686-0,1%
Pfund/Dollar <GBP=>1,2622-0,1%
Dollar/Yen <JPY=>161,03+0,2%
Bitcoin/Dollar <BTC=>61.665,00+0,4%
Ethereum/Dollar <ETH=>3.455,45+0,5%
KursEZB-Fixing am
um27.06.2024
07:00 Uhr
Euro/Pfund <EURGBP=>0,84640,8459
 
Zusatzinfo zum Devisenmarkt unter:
 
US-AKTIEN
Schlusskurse derStandVeränderung in
US-Indizesam DonnerstagProzent
Dow Jones39.164,06+0,1%
Nasdaq <.IXIC>17.858,68+0,3%
S&P 500 <.SPX>5.482,87+0,1%
 
Zusatzinfo zum US-Aktienmarktunter:
 
ASIATISCHE AKTIEN
Asiatische Aktienindizes amKurse um 07:00Veränderung in
FreitagUhrProzent
Nikkei <.N225>39.545,33+0,5%
Topix2.807,22+0,5%
Shanghai2.974,64+1,0%
CSI3003.476,27+0,6%
Hang Seng <.HSI>17.811,20+0,5%
Kospi <.KS11>2.792,38+0,3%
 
Zusatzinfo zu den asiatischenAktienmärkten unter:
 
EUROPÄISCHE AKTIEN
Schlusskurse europäischerStand
Aktien-Indizes und -Futures
am Donnerstag
Dax <.GDAXI>18.210,55
EuroStoxx50 <.STOXX50E>4.902,60

----------

Dax-IndikationenStand
Lang & Schwarz <DAX=LUSG>18.245,00
Late/Early-Dax <.GDAXIL>18.225,36
 
Zusatzinfo zum Aktienmarkt unter:
 
ANLEIHEN
Anleihe-FuturesStand
Bund-Future <FGBLc1>131,98
T-Bond-Future <USc1>118,97
Gilt-Future98,00

----------

Anleihe-RenditenStandSchluss-Rendit
e am
am 27.06.2024
10-jährige2,451%2,451%
Bundesanleihe <DE10YT=RR>
30-jährige2,630%2,635%
Bundesanleihe <DE30YT=RR>
10-jährige4,308%4,288%
US-Anleihe
30-jährige4,452%4,427%
US-Anleihe
10-jährige brit.4,136%4,136%
Anleihe <GB10YT=RR>
30-jährige brit.4,616%4,612%
Anleihe <GB30YT=RR>
 
Zusatzinfo zu den Anleihemärkten unter:
 
ROHSTOFFE
Energie und MetallePreise umVeränderung in
07:00 UhrProzent
Brent-Öl ($/Barrel)86,85+0,5%
WTI-Öl <CLc1> ($/Barrel)82,22+0,6%
US-Erdgas ($/MMBTU)2,7090+0,9%
Gold <XAU=> ($/Feinunze)2.321,09-0,3%
Kupfer ($/Tonne)9.563,50+0,5%

Zusatzinfo zu den Rohstoffmärkten unter:



Wenn Sie unsere täglichen, kostenlosen "Guten Morgen von Reuters" News Briefings auch auf Ihrem Mobilfunkgerät erhalten möchten, können Sie sich gerne jederzeit online dafür registrieren:

http://solutions.refinitiv.com/MNCGutenMorgensubscriptionpage

Falls Sie Fragen dazu haben, wenden Sie sich bitte an Ihren LSEG Client Trainer oder kontaktieren Sie marketing.automation@lseg.com. Vielen Dank!

(Zusammengestellt von den Reuters-Redaktionen in Frankfurt, Berlin und Danzig. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) 030 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)

Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.