(stellt im dritten Absatz Einheit richtig: Milliarden, nicht Millionen)
München, 20. Jun (Reuters) - Eine milliardenschwere |
Panne im Londoner Aktienhandel kommt die US-Investmentbank |
Citi <C.N> noch teurer zu stehen. Die deutsche Finanzaufsicht |
BaFin verhängte eine Geldbuße von 12,98 Millionen Euro gegen |
Citi, nachdem ein Händler der Bank den Aktienmarkt im Mai 2022 |
mit einer Falscheingabe in Turbulenzen gebracht hatte. Ein |
Sprecher der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht |
(BaFin) sagte am Donnerstag, das sei die höchste Strafe, die die |
Behörde je im Bereich Verbraucherschutz ausgesprochen habe. Die |
Londoner Aufsichtsbehörden FCA und PRA hatten gegen Citi in der |
gleichen Angelegenheit bereits im Mai Geldstrafen von insgesamt |
61,6 Millionen Pfund (knapp 73 Millionen Euro) verhängt. |
Die BaFin sieht sich mit zuständig, weil die Frankfurter Citigroup Global Markets Europe AG zwar die Überwachung und Verwaltung des Computerhandels nach London ausgelagert hat, wo der teure Fehler passierte. Sie bleibe aber für die sichere Ausgestaltung des Handelssystems verantwortlich. Dieses hatte den Eingabefehler des Händlers nicht erkannt, der eine Kettenreaktion auslöste.
Nach Angaben der Finanzaufsicht FCA hatte der Händler eigentlich nur ein Aktienpaket im Wert von 58 Millionen Dollar in das Computersystem geben wollen, das die Papiere nach einem Algorithmus nach und nach in den Markt geben sollte. Er stellte aber irrtümlich Aktien für 444 Milliarden Dollar zum Verkauf. Einen Teil davon stoppte das Computersystem, Aufträge über 189 Milliarden Dollar rutschten aber durch. Bevor der Fehler intern auffiel, seien in ganz Europa Aktien für insgesamt 1,4 Milliarden Dollar verkauft worden, weil die Kontrollmechanismen von Citi zu langsam gewesen seien, erläuterte die FCA. Das habe einige Indizes für mehrere Minuten belastet.
Eine Citi-Sprecherin sagte, die Aufarbeitung des Falles sei damit abgeschlossen: "Wir haben sofort Maßnahmen zur Stärkung unserer Systeme und Kontrollen ergriffen." Der Fehler eines Einzelnen sei damals "innerhalb weniger Minuten erkannt und korrigiert" worden.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)