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17.08.2023 /19:12:29
BÖRSEN-TICKER-Beschluss von Versicherer Blue Shield setzt Pharmadienstleistern zu

Frankfurt, 17. Aug (Reuters) - Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:

18.30 Uhr - Der US-Krankenversicherer Blue Shield of California will seine Zusammenarbeit mit dem Gesundheitskonzern CVS Health <CVS.N> eingrenzen und schickt damit den ganzen Sektor auf Talfahrt. Die Papiere des Eigentümers der Pharmakette CVS Pharmacy stürzen um 9,6 Prozent ab. Blue Shield of California will künftig weitgehend auf die Dienste sogenannter Pharmacy Benefit Managers (PBM) verzichten, die mit Pharmakonzernen die Preise für Medikamente aushandeln. Rivalen wie UnitedHealth <UNH.N> und Cigna <CI.N>, die ebenfalls PBM-Sparten haben, verlieren in ihrem Sog zwischen knapp zwei Prozent und gut acht Prozent. Blue Shield of California zählt rund 4,8 Millionen Versicherte. Der Konzern will künftig mit fünf anderen Anbietern wie Amazon <AMZN.O> und der Pharmafirma des Milliardärs Mark Cuban, Cost Plus Drugs, zusammenarbeiten. Die Amazon-Titel rücken um bis zu 0,8 Prozent vor.

14.40 Uhr - Die Aussicht auf neue Konkurrenz auf dem Heimatmarkt macht dem britischen Anbieter von Sportwetten und Glücksspielen, Entain, zu schaffen. Die Aktien verlieren mehr als vier Prozent. Händler verweisen auf die Ankündigung des US-Kasinokonzerns MGM Resorts, mit seiner Sportwettenmarke in Großbritannien aktiv werden zu wollen. Laut MGM nutzt das neue internationale Angebot unter der Marke BetMGM die Technologie von LeoVegas, einem Unternehmen, das es 2022 gekauft hat. MGM hatte länger um Entain gebuhlt, die Marken wie bwin, Coral und Sportingbet besitzt. Nach gescheiterten Übernahmeversuchen hatten die Amerikaner aber schlussendlich angekündigt nicht länger an Entain interessiert zu sein und ihren eigenen Weg zu gehen.

13.30 Uhr - Der US-Einzelhandelsriese Walmart <WMT.N> hat die Anleger mit einem optimistischeren Ausblick begeistert. Die Aktien gewinnen im vorbörslichen US-Geschäft drei Prozent. Nach einem deutlichen Wachstum im Quartal geht Walmart nun davon aus, dass der Gewinn für das Geschäftsjahr 2024 zwischen 6,36 und 6,46 US-Dollar pro Aktie liegen wird, verglichen mit der vorherigen Prognose von 6,10 bis 6,20 US-Dollar. Laut Refinitiv-Daten schätzten Analysten im Durchschnitt 6,28 US-Dollar pro Aktie. Das Unternehmen prognostizierte außerdem einen Anstieg des Nettoumsatzes um etwa 4 bis 4,5 Prozent, verglichen mit einem zuvor erwarteten Anstieg von etwa 3,5 Prozent.

13.15 Uhr - Eine geringere Nachfrage nach Luxushandtaschen und edlen Accessoires in den USA setzt Tapestry <TPR.N> (TPR) zu. Die Papiere des Eigentümers der Marke Coach verlieren im vorbörslichen US-Geschäft rund 1,5 Prozent. Tapestry verfehlte die Umsatzerwartungen im vierten Quartal und büßte in Nordamerika acht Prozent an Umsatz ein. Laut Refinitiv erwartet TPR für das Geschäftsjahr 2024 einen Nettoumsatz von 6,9 Milliarden US-Dollar und liegt damit etwas unter den Analystenschätzungen. Der Gewinn pro verwässerter Aktie soll zwischen 4,10 und 4,15 Dollar liegen, verglichen mit im Schnitt geschätzten 4,24 Dollar. Die Gruppe steht vor der 8,5 Milliarden schweren Übernahme der Capri <CPRI.N>-Gruppe - dem Eigentümer der Luxusmarke Michael Kors.

12.30 Uhr - Die Talfahrt seiner Aktien in Folge eines Gewinneinbruchs kostet den niederländischen Zahlungsabwickler Adyen <ADYEN.AS> Reuters-Berechnungen zufolge rund 12 Milliarden Euro an Börsenwert. Die Aktien stürzen in der Spitze um 27,1 Prozent auf 1073 Euro ab. Damit notieren sie so tief wie seit mehr als drei Jahren nicht mehr. Der Handel mit den Papieren wurde am Morgen mit einer Verspätung von 20 Minuten aufgenommen und wurde zwischenzeitlich zweimal angehalten.

11.05 Uhr - Der schwedische Videospiele-Entwickler Embracer hält die Investoren mit seinem Ausblick bei der Stange. Trotz eines etwas schwächer als erwartet ausgefallenen Betriebsergebnisses für den Zeitraum April bis Juni steigen die Aktien der Macher von Tomb Raider in Stockholm um 3,8 Prozent. "Wir sind jetzt zuversichtlicher, was die Erträge in diesem Jahr angeht, und wir sind auf dem richtigen Weg, das Restrukturierungsprogramm umzusetzen", sagte Konzernchef Lars Wingefors.

10.10 Uhr - Verschnupft reagieren Anleger von Aegon <AEGN.AS> auf einen Halbjahresverlust des Versicherers. Die Aktien sacken in Amsterdam um mehr als vier Prozent ab. Unter dem Strich verbuchte das Unternehmen in den ersten sechs Monaten einen Verlust von 199 Millionen Euro gegenüber einem Gewinn von 46 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Analysten von KBC Securities führen das auf Einmaleffekte in den USA und Investitionen zurück. "Die Finanzlage ist etwas gemischt, mit einer soliden Kapitalgenerierung, obwohl die Liquiditätsbestände und die Solvenzlage geringer als erwartet sind", urteilten die Analysten.

09.35 Uhr - BAE Systems rutschen nach Ankündigung eines milliardenschweren Zukaufs an der Londoner Börse um mehr als drei Prozent ab. Der europäische Luft-, Raumfahrt- und Verteidigungssektor <.SXPARO> fällt im Zuge dessen um 1,3 Prozent, im Dax halten Rheinmetall  <RHMG.DE> mit einem Minus von 2,2 Prozent die rote Laterne. Der britische Verteidigungskonzern will das Luft- und Raumfahrtgeschäft der amerikanischen Ball <BALL.N>-Gruppe für rund 5,55 Milliarden US-Dollar in bar kaufen. "Wir halten diesen Deal für gut geeignet, wenn auch etwas teuer", sagten die Analysten von Jefferies.

08.35 Uhr - Lanxess <LXSG.DE> fallen nach einer Herunterstufung ans MDax-Ende. Die Aktien notieren im Frankfurter Frühhandel 1,8 Prozent schwächer. Die Analysten von Barclays haben die Titel auf "Equal-Weight" von "Overweight" gesetzt. Das Kursziel schraubten sie auf 36 von 62 Euro herunter. Die Aktien waren am Mittwoch mit 28 Euro aus dem Handel gegangen.

07.40 Uhr - Spekulationen auf eine länger anhaltende Phase hoher Zinsen in den USA stärken den Dollar. Der Dollar-Index <.DXY>, der die US-Devise zu anderen wichtigen Währungen misst, steigt um 0,1 Prozent auf 103,59 Punkte. Damit steht er auf dem höchsten Stand seit neun Wochen. Der Euro <EUR=> liegt bei einem Sechs-Wochen-Tief von 1,0861 Dollar. "Auch wenn die Inflation deutlich gesunken ist, ist sie immer noch weit vom Zwei-Prozent-Ziel der Fed entfernt, daher denke ich, dass die Notenbank geduldig sein muss und die Geldpolitik auf einem restriktiven Niveau halten muss, um dieses Ziel zu erreichen und die Inflation schlussendlich zu besiegen", sagte Carol Kong, Währungsstrategin bei der Commonwealth Bank of Australia (CBA). Laut den jüngsten Sitzungsprotokollen der Notenbank sahen die meisten Fed-Teilnehmer die Inflation weiter als Hauptrisiko, das eine weitere Straffung erfordern könnte.

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