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08.05.2024 /12:29:34
FOKUS 1-Puma-Chef setzt auf das zweite Halbjahr - Kaum EM-Effekt

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Flaues erstes Quartal entsprach den Erwartungen

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In Amerika zieht das Geschäft langsam wieder an

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Puma rüstet bei Fußball-EM nur Außenseiter aus
 
(neu: Vorstandschef in Telefonkonferenz, Kurs)
München, 08. Mai (Reuters) -

Puma <PUMG.DE>-Chef Arne Freundt setzt auf die Trendwende im zweiten Halbjahr. Das erste Quartal sei mit einem Umsatz- und Gewinnrückgang das "herausforderndste" des Jahres gewesen, habe aber den Erwartungen voll entsprochen, sagte er am Mittwoch in Herzogenaurach. Das laufende zweite Quartal werde in etwa auf dem Vorjahresniveau liegen, danach will Puma den für 2024 angepeilten Umsatzanstieg um fünf Prozent und den versprochenen Gewinnzuwachs sicherstellen. Dazu beitragen soll die größte und teuerste Werbekampagne, die die Nummer drei auf dem Weltmarkt im April mit dem Slogan "Forever. Faster." gestartet hatte. Doch 2024 bleibe ein Übergangsjahr, sagte der Vorstandschef. Freundts Optimismus reichte, um die Puma-Aktie am Mittwoch um 4,3 Prozent auf 47,19 Euro nach oben zu treiben.

Von der Fußball-Europameisterschaft erwartet Freundt
keine großen Umsatzeffekte. Die vier Nationalmannschaften, die
dort in Puma-Trikots spielen, seien eher "Underdogs", sagte er.
Serbien, Tschechien, Österreich und die Schweiz verkauften keine
große Zahl von Fan-Trikots. Weltmarktführer Nike <NKE.N> hat bei
der EM neun Teams unter Vertrag, Adidas <ADSGn.DE> sechs.
 
Im ersten Quartal schrumpfte das operative Ergebnis
(Ebit) um neun Prozent auf 159 Millionen Euro, lag damit aber im
Rahmen der Erwartungen von Analysten. Der Nettogewinn fiel sogar
um ein Viertel auf 87 Millionen Euro. Zu schaffen machen Puma
seit fast einem Jahr Währungseffekte, die den Umsatz im ersten
Quartal um 100 Millionen Euro dezimierten. Währungsbereinigt lag
er mit 2,1 Milliarden Euro leicht über dem Vorjahresniveau, in
Euro fast vier Prozent darunter. In Amerika, wo Freundt die
größte Baustelle übernommen hatte, seien die Umsätze aber
erstmals seit vier Quartalen wieder gestiegen.

Am besten lief das Geschäft online und in den eigenen Läden. Dort habe Puma weniger Rabatte geben müssen und den Umsatz um 13,5 Prozent gesteigert. Über den Großhandel wurden 2,9 Prozent weniger Umsatz erwirtschaftet. Dort habe das Augenmerk darauf gelegen, die hohen Lagerbestände der Einzelhändler abzubauen. Freundt sieht Puma hier allmählich am Ziel. "Angesichts unseres guten Auftragsbestandes für das zweite Halbjahr und des guten Starts unserer Markenkampagne bin ich sehr zuversichtlich, dass wir uns im Jahr 2024 von Quartal zu Quartal verbessern werden", sagte er. Der Umsatz soll währungsbereinigt um etwa fünf Prozent steigen, das Ebit zwischen 620 und 700 (Vorjahr: 622) Millionen Euro erreichen.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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