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15.02.2024 /06:31:46
WDHLG-STICHWORT-Jobabbau bei Technologiefirmen

(Wiederholung vom Vorabend)
14. Feb (Reuters) - Die steigende Inflation und die
drohende Rezession machen der Technologiebranche zu schaffen.
Nach Jahren des Wachstums bereiten sich die Unternehmen auf
magere Zeiten vor und setzen beim Personal den Rotstift an. Seit
Anfang 2022 wurden der Internetseite Layoffs.fyi zufolge allein
in den USA rund 470.000 Beschäftigte der Technologie-Industrie
vor die Tür gesetzt. Nachfolgend eine Auswahl:
ALPHABET <GOOGL.O>

Die Internet-Tochter Google streicht mehrere hundert Stellen unter anderem bei Sprachassistenz-Systemen und in der Hardware-Entwicklung. In zwei vorangegangenen Wellen hatte die Konzernmutter Alphabet insgesamt mehr als 12.000 Beschäftigte an die Luft gesetzt.

AMAZON <AMZN.O>

Der Internet-Konzern kündigt Hunderten Mitarbeitern seiner Streaming-Sparte Prime Video und des Filmstudios MGM. Hinzu kommen etwa 500 Beschäftigte, gut ein Drittel der Belegschaft, beim Livestreaming-Dienst Twitch. Ähnlich wie bei Alphabet gab es zuvor zwei andere Entlassungswellen, der insgesamt etwa 27.000 Jobs zum Opfer fielen. Das entspricht etwa neun Prozent der bislang rund 300.000 Beschäftigten in der Verwaltung.

META PLATFORMS <META.O>

Die Facebook-Mutter baut erstmals seit der Firmengründung 2004 Stellen ab. Das Unternehmen leidet unter wegbrechenden Werbeeinnahmen und Milliardenverlusten seiner Sparte "Reality Labs". Dort ist unter anderem die Entwicklung des "Metaversum" gebündelt, einer virtuellen Welt. Firmenchef Mark Zuckerberg rief daher 2023 zum "Jahr der Effizienz" aus. In zwei Wellen kündigt er den Wegfall von insgesamt 21.000 Stellen an. Das entspricht knapp einem Viertel der Belegschaft. Außerdem würden weitere 5000 offene Stellen vorerst nicht besetzt. Der "Financial Times" zufolge schließt Zuckerberg auch darüber hinaus gehende Kündigungen nicht aus. Einem anderen Medienbericht zufolge stellt Meta inzwischen einen Teil der Entlassenen wieder ein.

MICROSOFT <MSFT.O>

Der Software-Konzern will 10.000 Jobs abbauen. Dies entspreche fünf Prozent der Belegschaft. Im Oktober 2022 hatte Microsoft bereits die Streichung von knapp 1000 Arbeitsplätzen angekündigt. Parallel dazu setzt das Unternehmen in zwei Wellen jeweils etwa 700 Beschäftigte seines Karriere-Netzwerks LinkedIn vor die Tür und macht in China die Jobbörse InCareers dicht. Auch seine wenige Monate zuvor mit einem Milliardenzukauf erweiterte Videospiele-Sparte setzt Microsoft auf Diät. Einem Bericht zufolge müssen 1900 Beschäftige des "Call of Duty"-Machers Activision und der Videospielekonsolen-Sparte "Xbox" gehen.

IROBOT <IRBT.O>
Wegen der

geplatzten Übernahme

durch Amazon <AMZN.O> trennt sich der Anbieter der "Roomba"-Staubsaugerrobotern von 31 Prozent der Belegschaft oder 350 Beschäftigten. Der Online-Händler hatte den Deal abgeblasen, weil er keine Möglichkeit sah, die Zustimmung der EU für die Akquisition zu erhalten.





CISCO <CSCO.O>
 
Im Rahmen eines Konzernumbaus will der
Netzwerk-Ausrüster Insidern fünf Prozent seiner insgesamt knapp
85.000 Stellen abbauen. Künftig will sich Cisco stärker auf das
Software- und KI-Geschäft konzentrieren.
 
EBAY <EBAY.O>
 
Bei der Online-Handelsplattform müssen sich weitere

1000 Beschäftigte

einen neuen Job suchen. Das entspricht schätzungsweise neun Prozent der Belegschaft. Anfang 2023 hatte Ebay bereits den Abbau von

500 Stellen
angekündigt.
 
PAYPAL <PYPL.O>
 
Der Online-Zahlungsabwickler setzt

etwa 2500 Beschäftigte

vor die Tür. Das entspricht neunpp der weltweiten Belegschaft. PayPal-Chef Alex Chriss hatte einige Monate zuvor angekündigt, Kosten senken zu wollen.





BLOCK <SQ.N>
 
Der PayPal-Rivale baut einem Insider zufolge ebenfalls
Stellen ab. Block will nach eigenen Angaben die Zahl der
Beschäftigten bis Ende 2024 um etwa 1000 auf 12.000 reduzieren.
SAP <SAPG.DE>

Europas größtes Software-Haus kündigt nach einem Gewinnrückgang Anfang 2023 den Abbau von 3000 Stellen an. Das entspricht 2,5 Prozent der SAP-Belegschaft. Weitere 8000 Jobs fallen wegen der Konzentration auf zukunftsträchtige Geschäftsbereiche weg. Da ein Teil der Betroffenen umgeschult werden soll und beispielsweise Experten für Künstliche Intelligenz (KI) neu eingestellt werden, bleibe die Gesamtzahl der Belegschaft in etwa gleich.

SALESFORCE <CRM.N>

Beim SAP <SAPG.DE>-Rivalen fällt zunächst jede zehnte Stelle weg. Basierend auf dem Personalstand von Ende Oktober 2022 müssen rund 8000 Beschäftigte ihren Hut nehmen. Außerdem sollen einige Standorte geschlossen werden. Einem Zeitungsbericht zufolge soll 2024 die Belegschaft um ein weiteres Prozent reduziert werden. Betroffen seien 700 Personen.

SNAP <SNAP.N>
Wegen eines schwächelnden Geschäfts reduziert der
Snapchat-Betreiber seine Belegschaft um zehn Prozent. Betroffen
sind etwa 530 Personen.
DELIVERY HERO <DHER.DE>

In einer zweiten Welle streicht der Essenslieferant weitere Stellen in ungenannter Höhe. Zuvor mussten bereits mehrere Hundert Beschäftigte in der Berliner Zentrale und bei der spanischen Tochter Glovo ihren Hut nehmen.

X, EHEMALS TWITTER

Nach der Übernahme des Kurznachrichtendienstes im Herbst 2022 feuerte der neue Eigentümer Elon Musk etwa 3700 Beschäftigte, knapp die Hälfte der Belegschaft. Im Januar 2023 hatte Twitter nach Aussagen von Musk noch etwa 2300 Mitarbeiter. Wenige Wochen später mussten der "New York Times" zufolge weitere zehn Prozent der Beschäftigten ihren Hut nehmen. Musks Aussagen vom April 2023 zufolge arbeiteten zu diesem Zeitpunkt noch etwa 1500 Personen bei der damals noch Twitter genannten Firma, die inzwischen "X" heißt. Damit schrumpfte der Personalbestand um etwa 80 Prozent.

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HINTERGRUND-EntlassungswelleinUS-Techbranche bringt
Startup-Flut
Entlassungen in den USA nachBranchenhttps://tmsnrt.rs/3wQELXq
Entwicklung der Entlassungeninden USAhttps://tmsnrt.rs/3wQENyw
Entwicklung der Belegschaftdergroßen US-Technologiefirmenhttps://tmsnrt.rs/3kdd5sJ

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(Zusammengestellt von Hakan Ersen und Deborah Sophia; unter Mitarbeit von Akash Sriram, Granth Vanaik und Yuvraj Mali. Redigiert von Birgit Mittwollen Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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