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Euro unter Druck |
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Börse in Paris hält rote Laterne |
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Anleger trennen sich von Staatsanleihen |
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Französische Banken stürzen ab |
(Neu: Xetra-Schlusskurse) |
Frankfurt, 10. Jun (Reuters) - Das Ergebnis der |
Europawahl kommt bei den Investoren an den Aktienmärkten nicht |
gut an. Der Euro <EUR=> fiel am Montag um knapp ein halbes |
Prozent auf 1,0755 Dollar und damit auf den niedrigsten Wert |
seit gut einem Monat. An den europäischen Handelsplätzen hielt |
die Börse in Paris die rote Laterne. Mit einem Abschlag von rund |
zwei Prozent fiel der französische Leitindex CAC 40 <.FCHI> auf |
ein Dreieinhalb-Monats-Tief. Die rechtsnationale Partei |
Rassemblement National (RN) um Le Pen und Spitzenkandidat |
Bardella gewann die Europawahl in Frankreich klar. "Die neue |
Woche startet mit einem politischen Paukenschlag in Paris, wo |
Frankreichs Präsident Macron nach der krachenden Wahlniederlage |
seiner Partei Neuwahlen ausgerufen hat", sagte Jürgen Molnar, |
Stratege beim Broker RoboMarkets. "Ob sein Schachzug allerdings |
aufgeht, ist fraglich, denn seine Popularitätswerte sind im |
Keller und die anstehende Wahl dürfte eng mit seiner Person |
verbunden werden." |
Auch in anderen EU-Staaten konnten rechtspopulistische und rechtsextremistische Parteien zulegen. Der EuroStoxx50 <.STOXX50E> lag zum Handelsschluss gut ein halbes Prozent im Minus bei 5016 Zählern. Der Dax <.GDAXI> verlor 0,3 Prozent auf 18.495 Punkte. "Die Europawahl und ihre Folgen sind heute das Thema Nummer eins an den europäischen Börsen", konstatierte auch Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners.
Die politische Unsicherheit brachte vor allem französische Banken aus dem Tritt. Die Anteilsscheine von BNP Paribas <BNPP.PA>, Societe Generale <SOGN.PA> und Credit Agricole <CAGR.PA> stürzten zwischen 3,6 und 7,5 Prozent ab. "Diese Entscheidung war eine Überraschung und ist ein großes politisches Ereignis", kommentierten die Analysten von JPMorgan die Neuwahl.
Die Gewinne der europaskeptischen Nationalisten setzten auch europäischen Staatsanleihen zu. Auch hier trennten sich Investoren vor allem von französischen Papieren. Die Verkäufe französischer Bonds trieben die Rendite der zehnjährigen <FR10YT=RR> Titel auf 3,2403 Prozent. Vergleichbare Schuldtitel anderer europäischer Staaten wie Italien <IT10YT=RR> und Griechenland <GR10YT=RR> rentierten bei 4,087 und 3,782 Prozent. Auch Bundesanleihen <DE10YT=RR> gerieten unter Druck. Dieser fiel aber im Verhältnis geringer aus, weil deutsche Papiere als sicherer Anlagehafen gelten. Dadurch vergrößerte sich der Renditeabstand zu den Anleihen anderer Staaten.
Für Verunsicherung an den Märkten hatte vergangene Woche bereits ein stärker als erwarteter US-Arbeitsmarktbericht gesorgt. Dieser verstärkte erneut die Sorgen, dass die US-Notenbank ihren Leitzins nicht so bald senken werde.
Die Unsicherheit nach der Europawahl belastete zudem die Papiere von auf erneuerbare Energien spezialisierte Unternehmen, konstatierte ein Händler. Mit Kursverlusten von jeweils 2,6 und 1,9 Prozent führten der Windturbinenhersteller Nordex <NDXG.DE> sowie der Solar-Zulieferer SMA Solar <S92G.DE> die Verliererliste im MDax an.
Experten befürchteten nach der Europawahl Gegenwind für den von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ausgerufenen "Green Deal". Mit dem Schlagwort wird die Transformation Richtung Klimaneutralität beschrieben.
(Bericht von Zuzanna Szymanska und Stefanie Geiger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)