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22.02.2024 /18:36:17
FOKUS 3-Nvidia-Zahlen zünden Kursfeuerwerk am Aktienmarkt

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Dax und Stoxx 600 auf Rekordhochs

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Nikkei knackt Bestmarke von 1989

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KI-Hype kennt nach Nvidia-Zahlen keine Grenzen

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Mercedes Benz größter Dax-Gewinner nach Zahlen
 
(Neu: Xetra-Schlusskurse, Covestro)
Frankfurt, 22. Feb (Reuters) -

Überraschend gut aufgenommene Zahlen des US-Chipriesen Nvidia <NVDA.O> geben den Börsen Rückenwind. Der Dax <.GDAXI> stieg am Donnerstag zeitweise auf ein neues Allzeithoch von 17.429,66 Punkten. Danach baute er seine Gewinne zum Teil wieder ab, schloss aber immer noch anderthalb Prozent fester bei 17.370,45 Zählern. Auch der breit gefasste europäische Stoxx 600 <.STOXX> markierte zeitweise ein Rekordhoch von 496,30 Punkten. Das europäische Dax-Pendant EuroStoxx50 <.STOXX50E> rückte indes um 1,7 Prozent auf 4855,25 Stellen vor. Die wichtigsten US-Indizes <.SPX> <.IXIC> lagen zwischen 0,7 und 2,4 Prozent im Plus.

Nvidias Erlöse haben sich im vierten Quartal 2023 auf gut 22 Milliarden Dollar mehr als verdreifacht. Analysten hatten mit knapp 21 Milliarden Dollar gerechnet. Den Analysten zufolge linderten die Zahlen die Ängste der Investoren, dass das starke Wachstum der Branche rund um die Künstlichen Intelligenz (KI) bald zu Ende sein könnte. "Noch gestern war die Sorge groß, dass bei Nvidia das Ende der Fahnenstange erreicht sei", sagte Christian Henke, Analyst beim Broker IG. "Doch der US-Chiphersteller konnte mit seinen Quartalszahlen auf ganzer Linie überzeugen und die nächste Kursrakete zünden. Auch für die Konkurrenten waren die Ergebnisse eine willkommene gute Nachricht."

LUFT NACH OBEN ODER KORREKTUR?

Die Nvidia-Aktie kletterte an der Wall Street um mehr als 15 Prozent. Die Papiere von Rivalen wie Super Micro Computer <SMCI.O>, Arm <ARM.O>, AMD <AMD.O> und Marvell <MRVL.O> gewannen in ihrem Sog zwischen knapp sieben und mehr als 25 Prozent. Auch in Europa verzeichneten Tech-Werte die größten Sektoren-Gewinne, der Index <.SX8P> stieg um drei Prozent. Bei den deutschen Aktien waren Aixtron <AIXGn.DE> und Infineon <IFXGn.DE> mit Aufschlägen von 2,4 und 2,2 Prozent besonders gefragt. In Amsterdam schnellten BE Semiconductor Industries <BESI.AS> (BESI) nach einem besser als erwartet ausgefallenen vierten Quartal um 4,9 Prozent in die Höhe.

Zudem rechnen Marktteilnehmer mit baldigen Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB), die die Unternehmensgewinne steigern dürften. Dass die Inflation angesichts der Straffung der Geldpolitik beträchtlich nachgelassen habe und dass die EZB bereits im April ihre Zinsen vor der Fed senken könnte, trage zur guten Stimmung am Aktienmarkt bei, sagte Aneeka Gupta, Aktienanalystin bei Wisdomtree. Allerdings sei auch ein Punkt erreicht, an dem es Spielraum für eine Korrektur an den Börsen gebe. "Was diese Korrektur auslösen wird, ist sehr schwer zu bestimmen. Was die Rally am Laufen halten könnte, ist nur der Optimismus wachstumsorientierter Sektoren."

MERCEDES PUNKTEN - DELIVERY HERO FALLEN WEGEN FOODPANDA

Bei den Einzelwerten außerhalb des Technologiesektors stiegen die Aktien von Mercedes-Benz <MBGn.DE> um 4,7 Prozent. Der Gewinn des Stuttgarter Autobauers sei laut Raiffeisen-Experten weniger stark zurückgegangen als erwartet.

Gefragt waren auch Covestro <1COV.DE> mit einem Plus von 4,8 Prozent. Abu Dhabi National Oil, ein staatlicher Ölkonzern von Abu Dhabi, steuert der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge erneut auf ein verbessertes Übernahmeangebot für das deutsche Chemieunternehmen zu.

Die Aktien von MTU Aero Engines <MTXGn.DE> rutschten hingegen um 3,1 Prozent ab und waren damit die zweitgrößten Dax-Verlierer. Der Flugzeugzulieferer hatte die Anleger mit einer Dividendenkürzung verschreckt.

Nach geplatzten Verkaufsverhandlungen für das Südostasien-Geschäft von Foodpanda gerieten auch die Papiere des Mutterkonzerns Delivery Hero <DHER.DE> unter Druck. Die Aktien des Essenslieferanten stürzten in Frankfurt um 3,4 Prozent ab.

Ein leicht unter den Erwartungen liegendes Umsatzwachstum im Gesamtjahr ließ die Aktien von Nestle <NESN.S> in Zürich um 4,9 Prozent absacken. Dem Lebensmittelhersteller setzten unter anderem Absatzrückgänge nach Preiserhöhungen zu.

(Bericht von Anika Ross und Zuzanna Szymanska. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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