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24.06.2024 /16:04:31
UKRAINE-TICKER-Selenskyj - Ukraine hat mehr als 30 russische Öl-Anlagen getroffen

24. Jun (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

15.57 Uhr - Die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge mehr als 30 Ziele in der russischen Öl-Industrie getroffen, darunter Raffinerien, Terminals und Lager. Einen Zeitraum für die Angriffe oder weitere Einzelheiten nennt er nicht. Eine Stellungnahme Russlands liegt zunächst nicht vor. Die Ukraine hat in diesem Jahr ihre Angriffe auf die russischen Öl-Anlagen verstärkt. Über sie bezieht die Regierung in Moskau einen bedeutenden Teil ihrer Einnahmen.

13.45 Uhr - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ordnet eine Überprüfung der Staatsgarde an, nachdem innerhalb des Sicherheitsdienstes mutmaßliche Attentatspläne aufgedeckt wurden. Bei der Vorstellung des neuen Chefs der Leibwache, Olexij Morosow, sagt Selenskyj, dessen Hauptaufgabe bestehe darin zu gewährleisten, dass der Garde nur Personen beitreten, die ihre Zukunft mit der Ukraine verbunden sehen. Und selbstverständlich müsse jeder aus der Garde entfernt werden, "der sich für eine andere Wahl als die Ukraine entscheidet oder die Staatsgarde in Verruf bringt". Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hatte im Mai mitgeteilt, dass er zwei ranghohe Offiziere der Garde festgenommen habe, denen vorgeworfen werde, die Ermordung Selenskyjs und anderer staatlicher Vertreter der Ukraine zu planen.

13.25 Uhr - In der ostukrainischen Stadt Pokrowsk sind nach Angaben der Regionalbehörden mindestens vier Menschen bei einem russischen Raketenangriff getötet worden. 34 weitere Menschen seien verletzt worden, darunter zwei Kinder. Russland habe die Stadt mit zwei Raketen beschossen, teilen die Behörden mit. Ein Privathaus sei zerstört und 16 weitere beschädigt worden.

11.38 Uhr - Die Bundesregierung lehnt eine Ausweisung arbeitsunwilliger Ukrainerinnen und Ukrainer ab. Es sei tagtäglich zu beobachten, wie Russland Ziele in der gesamten Ukraine angreife und auch versuche, die Infrastruktur im Westen des Landes zu zerstören, sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. "Von daher wüsste ich jetzt nicht, wo es einen sicheren Ort in der Ukraine geben sollte", betont er und reagiert damit auf eine entsprechende Forderung von CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. Dobrindt sprach dabei von "sicheren Gebieten der West-Ukraine".

11.25 Uhr - Russland droht den USA mit Konsequenzen für einen ukrainischen Raketenangriff auf die annektierte Halbinsel Krim, bei dem mindestens vier Menschen getötet und mehr als 150 weitere verletzt worden sein sollen. Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow bezeichnete den Angriff als "absolut barbarisch" und erklärte, dies werde Folgen haben. "Welche genau - das wird die Zeit zeigen." Russland werde auf die US-Beteiligung an diesem Angriff reagieren. Peskow verwies auf die russische Drohung, Raketen in Schlagdistanz zu den USA und ihren europäischen Verbündeten zu stationieren. Russischen Angaben zufolge hatte die Ukraine am Sonntag die Krim mit fünf von den USA gelieferten ATACMS-Raketen beschossen, die mit Streusprengköpfen bestückt gewesen seien. Vier Raketen seien von der Luftabwehr abgeschossen worden, die Munition einer fünften Rakete sei in der Luft detoniert. Raketentrümmer seien in der Nähe eines Strandes niedergegangen. Unter den Toten seien auch zwei Kinder. Russland machte umgehend die USA mitverantwortlich, weil sie die Raketen geliefert hätten und US-Spezialisten die Flugkoordinaten auf Grundlage von Informationen von US-Spionagesatelliten festgelegt hätten.

09.13 Uhr - Die EU-Staaten haben ein 14. Sanktionspakt gegen Russland auf den Weg gebracht. Demnach werden gegen weitere 116 Personen und Institutionen Strafmaßnahmen verhängt, wie es in einer Erklärung heißt. Auch soll schärfer gegen Versuche vorgegangen werden, die bereits bestehenden Sanktionen zu umgehen. Zudem sollen Investitionen in russische Flüssiggas-Projekte unterbunden werden.

08.40 Uhr - Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell will verhindern, dass ein Mitgliedstaat der Europäischen Union die Verwendung von Erlösen aus eingefrorenen russischen Finanzmitteln zur Unterstützung der Ukraine blockiert. Er werde dazu einen Vorschlag vorlegen, sagt Borrell vor dem Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg. "Wir haben ein rechtliches Verfahren, um jede Art von Blockade zu vermeiden", sagt er.

04.15 Uhr - Nach einem Raketenangriff auf die Hafenstadt Sewastopol auf der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim steigt russischen Angaben zufolge die Zahl der Toten und Verletzten. Vier Menschen, darunter zwei Kinder, seien getötet und 151 weitere verletzt worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. "Die Verantwortung für den vorsätzlichen Raketenangriff auf die Zivilbevölkerung von Sewastopol tragen in erster Linie Washington, das diese Waffen an die Ukraine geliefert hat, und das Kiewer Regime, von dessen Territorium aus dieser Angriff erfolgte", heißt es aus dem Ministerium. US-Spezialisten hätten die Flugkoordinaten der Raketen aufgrund von Informationen von US-Spionagesatelliten bestimmt, was bedeute, dass die Regierung in Washington direkt verantwortlich sei. Die Ukraine hat eine direkte Beteiligung bislang nicht eingeräumt. Die ukrainische Halbinsel Krim wurde 2014 von Russland annektiert. Die Annexion wird international nicht anerkannt.

01.46 Uhr - Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA fordert ein sofortiges Ende der Angriffe auf die ukrainische Stadt Enerhodar in der Nähe des Atomkraftwerks Saporischschja. "Wer auch immer dahintersteckt, muss damit aufhören. Drohnenangriffe auf das Kraftwerk und seine Umgebung werden immer häufiger", sagt IAEA-Chef Rafael Grossi. "Das ist völlig inakzeptabel und steht im Widerspruch zu den einstimmig verabschiedeten Sicherheitsgrundsätzen und konkreten Prinzipien." In der vergangenen Woche hatten Drohnenangriffe zwei Umspannwerke getroffen. Die Stromversorgung der Anwohner war zeitweise unterbrochen. Laut Grossi hatten die Vorfälle jedoch keine Auswirkungen auf den Betrieb des Atomkraftwerks Saporischschja. Russische Truppen hatten die Anlage kurz nach Beginn der Invasion im Februar 2022 eingenommen. Seitdem beschuldigen sich die Regierungen in Moskau und Kiew gegenseitig, für Sicherheitsmängel rund um das Atomkraftwerk verantwortlich zu sein. Derzeit wird dort kein Strom mehr produziert.

(Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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