(Neu: Bitcoin, Gold, Costco, Chipkonzerne) |
New York, 08. Mrz (Reuters) - Die US-Börsen stehen zum |
Wochenschluss unter Druck. Die Nasdaq und der S&P 500 hatten im |
frühen Handel zwar noch zugelegt, gaben die Gewinne im Verlauf |
aber ab. Der Chiphersteller Nvidia <NVDA.O> verlor 1,5 Prozent |
und führte damit die Verluste unter den großen Wachstums- und |
Technologiewerten an. "Wir sind einfach an einem Punkt |
angelangt, an dem die Anleger diesen Aktien vielleicht zu sehr |
hinterhergejagt sind und sie sich etwas abkühlen müssen", sagte |
Dennis Dick, Händler bei Triple D Trading. Daher gebe es vor dem |
Wochenende Gewinnmitnahmen. |
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte rund zwei Stunden vor Handelsschluss knapp im Minus bei 38.776 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> verlor 0,5 Prozent auf 5131 Stellen und der Index der Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> sank um 1,1 Prozent auf 16.104 Zähler.
Vom Arbeitsmarkt gab es gemischte Signale. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der US-Landwirtschaft wuchs im Februar zwar überraschend stark um 275.000, allerdings fiel der Anstieg der Stundenlöhne mit 0,1 Prozent deutlich geringer aus als vorhergesagt. Letzteres sei entscheidend, sagte Paul Nolte vom Vermögensverwalter Murphy & Sylvest. Dies passe ins Bild einer nachlassenden Inflation und schüre Hoffnungen auf eine nahende Zinssenkung der US-Notenbank Fed. Deren Chef Jerome Powell hatte unlängst einen solchen Schritt angedeutet.
Bitcoin <BTC=> kletterte zeitweise um bis zu 4,2 Prozent auf 70.175 Dollar und war damit so teuer wie nie. Anschließend gab es aber Gewinnmitnahmen. "Die Aussicht auf global sinkende Kapitalmarktzinsen spielt zinslosen Anlagen wie Bitcoin offensichtlich in die Karten", kommentierte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research.
Auch der Goldpreis <XAU=> lag mit einem Plus von etwa einem Prozent auf 2180 Dollar je Feinunze nah an seinem Allzeithoch von 2185 Dollar. Experten führen auch diese Rally auf die Zins-Debatte zurück. Investoren hoffen demnach, dass die US-Notenbank die Zinssätze früher als bisher erwartet senken könnte, um der Konjunktur nicht allzu stark zuzusetzen.
Zu den Favoriten bei den Einzelwerten zählte Gap <GPS.N> mit einem Kursplus von 3,8 Prozent. Dank einer wieder anziehenden Nachfrage nach Bekleidung der Marke "Old Navy" verbuchte die Modefirma einen überraschend hohen Quartalsumsatz. Der Gewinn fiel sogar mehr als doppelt so hoch aus wie erwartet. Analysten lobten die Abnahme der Lagerbestände, weshalb das Unternehmen im Ausverkauf nicht so drastische Rabatte bieten müsse.
Aus den Depots flogen dagegen Costco <COST.O>. Die Papiere des Einzelhändlers rutschten um 7,1 Prozent ab. Der Umsatz war hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Hintergrund war eine schwache Nachfrage nach teureren Produkten.
Unter Druck nach enttäuschenden Prognosen gerieten die Chiphersteller Marvell <MRVL.O> und Broadcom <AVGO.O>. Die Rivalen des Branchenriesen Nvidia <NVDA.O> verloren 10,4 beziehungsweise 6,4 Prozent. "Bei den Halbleiterkonzernen mit Geschäften, die nur zum Teil vom Boom rund um die Künstliche Intelligenz (KI) profitieren, wird es unweigerlich keinen ununterbrochenen Wachstumstrend bei den Aktien geben", sagte Bob O'Donnell vom Analysehaus TECHnalysis Research.
(Bericht von Zuzanna Szymanska und Ralf Bode. Redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)