Nachricht
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| Shein zuletzt mit mehr als 60 Milliarden Dollar bewertet |
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| Experte - Märkte stehen für Shein offen |
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| Verdacht - Modefirma setzt Zwangsarbeiter ein |
| Bangalore/Hongkong/New York, 28. Nov (Reuters) - Der |
| chinesische Online-Modehändler Shein strebt Insidern zufolge an |
| die Wall Street. Shein habe einen Antrag auf einen Börsengang in |
| den USA gestellt, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute |
| Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Der vor allem für |
| besonders preisgünstige Mode bekannte Konzern habe die |
| US-Großbanken Goldman Sachs, JPMorgan Chase und Morgan Stanley |
| als Konsortialführer mit dem Gang aufs Börsenparkett beauftragt. |
| Zunächst hatte das "Wall Street Journal" darüber berichtet. |
| Weder Shein noch die Banken wollten sich zu dem Thema äußern. |
Die für das Debüt angestrebte Bewertung stehe noch nicht fest, sagten die Insider weiter. Nach einem früheren Bericht der Nachrichtenagentur "Bloomberg" wird eine Marktkapitalisierung von bis zu 90 Milliarden Dollar angepeilt. Bei einer zwei Milliarden Dollar schweren Finanzierungsrunde im Frühjahr wurde Shein mit insgesamt mehr als 60 Milliarden Dollar bewertet. Im Jahr 2020 hatte die Firma schon einmal einen Börsengang in Angriff genommen, diesen dann aber abgeblasen.
SCHWIERIGES UMFELD
Shein strebt in einem schwierigen Umfeld an die Wall Street. In den vergangenen Monaten fielen die Aktien des Gesundheitsschuhherstelles Birkenstock <BIRK.N>, der Mutter des Essenslieferanten Instacart <CART.O> und des Chip-Designers ARM <ARM.O> kurz nach ihren Debüts am Aktienmarkt unter die jeweiligen Ausgabepreise. "Es scheint mir nicht der günstigste Zeitpunkt für Shein zu sein, aber wenn sie Kapital brauchen, sind die Märkte offen dafür", sagte Portfolio-Manager Jason Benowitz vom Vermögensverwalter CI Roosevelt. "Die Stimmung der Investoren ist positiver als noch vor ein paar Wochen."
Sobald potenzielle Geldgeber die Bilanzen von Shein prüfen könnten, würden sie hohe Wachstumsraten sehen, fügte Benowitz hinzu. "Die entscheidende Frage ist, ob sie das Tempo beibehalten und weiterhin Marktanteile gewinnen können." Shein veröffentlicht bislang keine Umsatzzahlen. Insidern zufolge beliefen sich die Erlöse 2021 auf umgerechnet fast 13 Milliarden Euro.
AUF ROADSHOW
Nach Aussage eines Insiders präsentiert sich Shein bereits potenziellen US-Geldgebern auf Veranstaltungen ohne großen Medienrummel. "Da es sich um einen bedeutenden und hochgradig disruptiven Akteur im Einzelhandel handelt, wird Shein das Interesse vieler Investoren auf sich ziehen", sagte Neil Saunders, Manager beim Datenanbieter GlobalData.
Es blieb allerdings zunächst unklar, ob der Konzern bei der chinesischen Börsenaufsicht CSRC eine Freigabe für einen US-Börsengang beantragt hat. Hierzu sind Firmen aus der Volksrepublik verpflichtet. Der Modekonzern hat seinen Hauptsitz allerdings vor einigen Jahren nach Singapur verlegt, lässt seine Produkte aber noch in China fertigen. Die CSRC war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.
Shein ist für günstige und schnell wechselnde Kollektionen bekannt und verkauft seine Produkte ausschließlich Online. Dies hat den Konzern dem Verdacht ausgesetzt, dass bei den chinesischen Subunternehmern Zwangsarbeiter eingesetzt werden. Im Sommer hatten Staatsanwälte mehrerer US-Staaten die US-Börsenaufsicht SEC aufgefordert, den Vorwürfen nachzugehen. Politikern ist außerdem Sheins Direktversand der Waren vom Band an die US-Verbraucher ein Dorn im Auge. Dadurch umgeht die Firma US-Importzölle, weil diese erst ab einem bestimmten Warenwert fällig werden.
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STICHWORT-Shein - Chinesische Modefirma aus dem Internet
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(Bericht von Pritam Biswas, Ananya Mariam Rajesh, Kane Wu und Anirban Sen; unter Mitarbeit von Rishabh Jaiswal, Scott Murdoch und Miyoung Kim; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)