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10.05.2024 /14:52:19
VORSCHAU-Knackt der Dax die 19.000-Punkte-Marke?

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Umsätze bei Rally bleiben gering

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Experten warnen vor möglicher Trendwende ab Montag

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Deutsche Konjunktur dürfte weiter Fahrt aufnehmen

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Kein starker Rückgang der US-Inflation erwartet

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Zwölf Dax-Unternehmen mit Zahlen
 
- von ZuzannaSzymanska
Frankfurt,10. Mai (Reuters) - Die neue Börsenwoche wird
zeigen, ob der Dax <.GDAXI> die am Donnerstag angefangene Rally
nachhaltig fortsetzen kann. Schwache US-Konjunkturdaten und
Aussagen aus der Europäischen Zentralbank (EZB) trieben den
deutschen Leitindex zum Wochenausklang bis auf 18.846 Punkte.
Damit lag er nicht nur erneut so hoch wie nie, sondern nahm auch
erstmals die 19.000-Marke ins Visier. "Damit ist der Markt in
dieser Woche um fast 800 Punkte oder vier Prozent gestiegen, der
Börsenmonat Mai stellt sich in diesem Jahr also als Kauf- und
nicht als Verkaufsmonat dar", sagt Jürgen Molnar, Stratege vom
Broker CMC Markets. "Auf den ersten Blick könnte man also von
einem nachhaltigen und dynamischen Ausbruch sprechen."

Experten mahnen allerdings zur Vorsicht: Bei den niedrigen Umsätzen an Christi Himmelfahrt und dem Brückentag am Freitag reichten deutlich weniger Orders aus, um die Börsen zu bewegen. "Jetzt muss der Dax zeigen, dass er seinen neuen Höchststand auch bei höherem Handelsvolumen verteidigen kann", sagt Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners.

DEUTSCHE KONJUNKTUR UND US-INFLATION IM RAMPENLICHT

Aufschluss darüber dürften vor allem neue Konjunkturdaten geben, schreiben die Experten der Helaba. Sie zeigen sich allerdings optimistisch: Die deutsche Konjunktur habe ihren Tiefpunkt hinter sich gelassen und nehme allmählich Fahrt auf. In der neuen Berichtswoche sei etwa mit einer erneuten Besserung des finanzmarktlastigen ZEW-Index zu rechnen. Das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) präsentiert die Ergebnisse seiner Umfrage unter Analysten und Anlegern zu den Aussichten für Mai am Dienstag. Von Reuters befragte Ökonomen erwarten einen Anstieg des Barometers für Deutschland auf 46 von zuvor 42,9 Punkten. "Somit stünden die Börsenampeln weiter auf grün, wenn nicht die US-Inflation dazwischen grätscht", schreiben die Helaba-Analysten.

Die US-Regierung veröffentlicht die Daten zur Inflationsentwicklung im April am Mittwoch. Im März stiegen die Verbraucherpreise um 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Sinkt die Teuerungsrate, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung noch in diesem Jahr durch die Notenbank Fed. Commerzbank-Ökonom Christoph Balz zeigt sich pessimistisch: "Der US-Notenbank wird es wohl vorerst nicht gelingen, die Inflation auf ihr Ziel von zwei Prozent zu drücken." Auch die Zahlen für April dürften erneut "recht hoch" ausfallen, wenn auch der Anstieg nicht ganz so stark ausfallen dürfte wie in den Vormonaten. Hintergrund seien unter anderem die steigenden Arbeitskosten im Dienstleistungssektor.

Die endgültigen Inflationsdaten für Deutschland und die Euro-Zone im April stehen am Dienstag und Freitag an.

Zur Wochenmitte stellen die fünf Wirtschaftsweisen mit dem Frühjahrsgutachten zudem ihre neuen Konjunkturprognosen für Deutschland vor. Bislang geht der Sachverständigenrat von einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 0,7 Prozent aus. Die Bundesregierung rechnet nur mit einem Plus von 0,3 Prozent.

ZWÖLF DAX-KONZERNE LEGEN ZAHLEN VOR

Bei den Unternehmen geht die deutsche Bilanzsaison weiter. Die Zahlen von zwölf Dax-Konzernen stehen an. Am Dienstag gewähren der Pharma- und Agrarkonzern Bayer <BAYGn.DE>, der Rüstungskonzern Rheinmetall <RHMG.DE>, der Chemikalienhändler Brenntag <BNRGn.DE>, der Rückversicherer Hannover Rück <HNRGn.DE> und Porsche SE <PSHG_p.DE> einen Blick in ihre Bücher. Zur Wochenmitte legen die Energieriesen RWE <RWEG.DE> und E.ON <EONGn.DE>, der Pharmakonzern Merck <MRCG.DE>, der Versicherer Allianz <ALVG.DE> und die Commerzbank <CBKG.DE> ihre Ergebnisse für das vergangene Quartal vor. Am Donnerstag folgen die Berichte der Deutschen Telekom <DTEGn.DE> und des Industriekonzerns Siemens <SIEGn.DE>.

In den USA warten die Investoren dagegen nur auf vergleichsweise wenige Bilanzen großer Unternehmen. Im Terminkalender stehen die Quartalszahlen des Netzwerk-Ausrüsters Cisco <CSCO.O> am Mittwoch und des Einzelhandelsriesen Walmart <WMT.N> am Donnerstag, zudem rufen Unternehmen wie 3M <MMM.N> und BlackRock <BLK.N> zu Hauptversammlungen.

(Redigiert von Christian Rüttger, bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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