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25.06.2024 /19:19:34
FOKUS 2-Rückschläge bei Airbus und Merck drücken Europas Börsen

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Airbus rudert bei Zielen zurück - Aktie bricht ein

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Merck schreckt Anleger mit Studienabbruch

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Nvidia nach Verluststrecke auf Erholungskurs

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US-Inflationsdaten am Freitag im Blick
 
(Neu: Schlusskurse, Nvidia, Euro)
Frankfurt, 25. Jun (Reuters) - Zurückgeschraubte Ziele
bei Airbus <AIR.PA> <AIRG.DE> und ein erneuter Studienflopp bei
Merck <MRCG.DE> haben die Stimmung an den europäischen
Aktienmärkten eingetrübt. Der Dax <.GDAXI> gab am Dienstag um 0,8
Prozent auf 18.178 Punkte nach; der EuroStoxx50 <.STOXX50E>
verlor 0,3 Prozent auf 4936 Zähler. Die Rückschläge bei zwei
Dax-Konzernen machten die Kursgewinne vom Vortag wieder
zunichte. Die Aussicht, dass eine Eskalation im Zollstreit mit
China vermieden werden kann, hatte zum Wochenstart vor allem
Autoaktien angeschoben.

Die eingetrübten Aussichten bei Airbus ließen die Aktien des europäischen Flugzeugbauers in Frankfurt und Paris in der Spitze um mehr als zwölf Prozent abstürzen. Auch Papiere von Triebwerkslieferanten wie MTU und Rolls-Royce, denen der Konzern die Schuld an den Problemen gibt, wurden in Mitleidenschaft gezogen. MTU <MTXGn.DE> gaben um bis zu rund acht Prozent nach, Rolls-Royce verloren in der Spitze knapp fünf Prozent.

AUSVERKAUF BEI MERCK

Mit einem Abschlag von bis zu 10,8 Prozent wurden zudem die Merck-Aktien gehandelt. Bei der Entwicklung eines neuen Krebsmedikaments muss der Darmstädter Pharmakonzern erneut einen Rückschlag verkraften. Das Unternehmen stoppte eine Studie in der entscheidenden klinischen Phase 3 für sein Krebsmedikament Xevinapant, weil das Medikament nicht wie erhofft wirkte. Ein Händler sagte, es seien zwar schwache Ergebnisse erwartet worden, aber ein Abbruch in diesem Entwicklungsstadium komme doch überraschend.

Zu Handelsbeginn trübte auch die vorangegangene Talfahrt des KI-Schwergewichts Nvidia <NVDA.O> an der Wall Street die Stimmung ein. "Der DAX hat sich zuletzt zwar relativ stark von der Wall Street abgekoppelt", sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager bei der Vermögensverwaltung QC Partners. "Dennoch führt eine schwache Wall Street auch hierzulande eher zu Vorsicht als zu Optimismus."

Nachdem der US-Chip-Hersteller an den vergangenen drei Handelstagen um fast 13 Prozent gefallen war, ging Nvidia am Dienstag erneut auf Erholungskurs. Der Chip-Konzern war in der vergangenen Woche sprunghaft zum wertvollsten Börsenwert der Welt aufgestiegen, bevor Investoren Kasse machten und Gewinne mitnahmen. Am Dienstag nutzten Anleger an der Wall Street dann den gesunkenen Kurs zum Wiedereinstieg: in der Spitze zog Nvidia erneut mehr als sechs Prozent an und zog auch den Nasdaq-Index um knapp ein Prozent nach oben.

"Technologiewerte hatten einen erstaunlichen Lauf und es ist nur gesund, dass sie jetzt eine kleine Pause einlegen und den Anlegern die Möglichkeit geben, Luft zu holen und sich neu zu positionieren", sagte Tom Gehlen, Marktstratege bei SG Kleinwort Hambros.

FRANKREICH-WAHL IM BLICK

Mit Spannung warteten Anleger weiterhin auf die ersten Runde der französischen Parlamentswahlen am Sonntag. Die Aussicht, dass eine politisch extreme Partei mit wenig oder keiner Regierungserfahrung an die Macht kommen könnte, bereite den Anlegern Sorgen, konstatierte der Chef des Pariser Börsenbetreibers Euronext, Stephane Boujnah. Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen am 30. Juni und 7. Juli in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone dürfte die rechtsextreme Partei Rassemblement National (RN) die meisten Stimmen erhalten, während eine linksgerichtete Koalition mit dem Namen Neue Volksfront den Prognosen zufolge den zweiten Platz belegen dürfte.

Am Devisenmarkt gab der Euro <EUR=> unterdessen um 0,3 Prozent auf 1,0704 Dollar nach. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe <DE10YT=RR> fiel um 1,5 Basispunkte auf 2,41 Prozent. Zu Beginn des Monats hatte sie stark nachgegeben, da die Benchmark-Anleihe der Eurozone von einer Flucht in sichere Anlagen profitierte, nachdem der französische Präsident Emmanuel Macron Neuwahlen ausgerufen hatte.

Frische Impulse erhofften sich Anleger von den US-Inflationsdaten, die am Freitag vorgelegt werden. Der PCE-Preisindex gilt als das von der US-Notenbank Fed bevorzugte Inflationsmaß. Von den Daten erhoffen sich Anleger Hinweise auf den Zeitpunkt einer Zinssenkung der Fed.

(Bericht von Stefanie Geiger, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)



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