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06.05.2024 /06:04:10
WDHLG-Medien - Französischer IT-Konzern Atos prüft Übernahmeofferten

(Wiederholung vom Vorabend)
Paris, 05. Mai (Reuters) - Der Vorstand des
angeschlagenen französischen Technologie-Konzerns Atos <ATOS.PA>
wollte Medienberichten zufolge noch am Sonntagabend verschiedene
Übernahme-Angebote prüfen. Darunter sei auch eine Offerte des
tschechischen Geschäftsmanns Daniel Kretinsky, berichteten die
Zeitungen "Les Echos" und "Le Figaro". Atos hat auch
Übernahmeangebote von David Layani, dem Chef von OnePoint, dem
größten Atos-Anteilseigner, und dem US-Fonds Bain Capital
vorliegen. Diese kämen zu einem Angebot der Gläubiger hinzu, die
etwa die Hälfte der Atos-Schulden repräsentieren, berichteten
die Zeitungen am Sonntag. Atos lehnte eine Stellungnahme dazu
ab. Das Unternehmen hatte am Montag erklärt, es benötige 1,1
Milliarden Euro, um seine Geschäfte über den Zeitraum 2024-25 zu
finanzieren.

Atos hat sich selbst ins Schaufenster für Offerten gestellt und dafür eine Frist bis vergangenen Freitag gesetzt. Der Konzern beliefert unter anderem das Militär und die Geheimdienste Frankreichs sowie die Rüstungsindustrie und spielt eine wichtige Rolle beim Schutz vor Cyberangriffen. IT-Einrichtungen von Atos werden für die Simulation von Atomtests und für Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI) gebraucht. Atos-Software steckt etwa in "Scorpion"-Panzern und "Rafale"-Kampfjets, das Unternehmen kümmert sich aber auch um die Daten und Cyber-Risiken bei den Olympischen Sommerspielen in Paris.

Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire hat bereits Bereitschaft signalisiert, sicherheitsrelevante Atos-Teile zu übernehmen. Neben der Regierung sollten sich daran im Staatsumfeld tätige Firmen beteiligen. Genannt wurden etwa die Rüstungskonzerne Thales <TCFP.PA> und Dassault <AM.PA> Aviation.

(Bericht von Sybille de La Hamaide und Tangi Salaun, geschrieben von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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