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15.05.2024 /15:32:06
FOKUS 2-Dax nach US-Inflationsdaten mit neuem Rekordhoch

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US-Inflation sinkt - Aktienmärkte fester

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Dollar auf dem Rückzug - Rohstoffe gefragt

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Merck und Commerzbank nach Zahlen begehrt
 
(Neu:Aktualisierte Kurse, US-Inflation, US-Futures)
Frankfurt, 15. Mai (Reuters) - Die US-Inflationsdaten
für April kommen bei den Anlegern an den Börsen gut an. Der
Dax <.GDAXI> stieg nach der Veröffentlichung am
Mittwochnachmittag in der Spitze um 0,9 Prozent auf 18.893
Zähler und erreichte damit ein neues Rekordhoch. Auch der
EuroStoxx50 <.STOXX50> notierte leicht fester und stand mit 5090
Punkten auf dem höchsten Niveau seit 2000. Die Futures für die
wichtigsten US-Indizes <1YMcv1> lagen ebenfalls im
Plus.

Die Inflation in den USA hat sich im April etwas abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, nach 3,5 Prozent im März. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Volkswirte hatten dies so erwartet. Von März auf April zogen die Preise um 0,3 Prozent an. Hier hatten Experten mit einem etwas kräftigeren Zuwachs von 0,4 Prozent gerechnet. "Puh! Endlich mal wieder eine Veröffentlichung der Inflationsrate, welche nicht negativ überraschte", kommentierte LBBW-Ökonom Dirk Chlench. "Da auch die gleichzeitig veröffentlichten Einzelhandelsumsätze enttäuschten, sehen wir uns in unserer Prognose bestätigt, dass die US-Notenbank Fed im weiteren Jahresverlauf zweimal ihre Leitzinsen senken wird."

SCHWACHER DOLLAR BEFLÜGELT KUPFERPREIS

Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell versuchen, mit erhöhten Zinsen die Teuerungsrate auf den Zielwert von zwei Prozent zu drücken, ohne die Wirtschaft abzuwürgen. Der zuletzt stockende Rückgang der Inflation hatte Börsianer dazu veranlasst, ihre Prognosen für eine erste Zinssenkung der Fed von März auf September zu verschieben. Die Wahrscheinlichkeit einer geldpolitischen Lockerung im ersten Herbstmonat wird derzeit an den Terminmärkten auf rund 75 Prozent geschätzt. Vor dem US-Inflationsbericht waren es rund 65 Prozent. Fallende Zinsen bei den Fed-Entscheiden im November und Dezember gelten nach wie vor als sehr wahrscheinlich.

Der Dollar-Index <.DXY> gab nach der Veröffentlichung ein halbes Prozent auf 104,55 Punkte nach. Der Euro <EUR=> gewann im Gegenzug 0,4 Prozent auf 1,09 Dollar.

Der schwächere US-Dollar und optimistische Nachfrageaussichten beflügelten den Kupferpreis. Der Dreimonatspreis an der London Metal Exchange (LME) legte bis zu 2,8 Prozent auf 10.401 Dollar je Tonne zu und markierte den höchsten Stand seit April 2022. Der Kauf des in Greenback gehandelten Rohstoffs wird somit billiger. Angetrieben wurde der Kupferpreis zudem von der Aussicht auf mögliche Stützungsmaßnahmen Chinas für seinen angeschlagenen Immobiliensektor. China ist einer der Hauptverbraucher von Industriemetallen.

MERCK UND COMMERZBANK NACH ZAHLEN GEFRAGT

Bei den Einzelwerten stützte ein Kursanstieg von Merck KGaA <MRCG.DE> in Höhe von 4,3 Prozent den europäischen Gesundheitsindex <.SXDP>. Anlegern gefiel der besser als erwartet ausgefallene bereinigte Gewinn des Darmstädter Pharma- und Technologiekonzerns. Im Finanzsektor sorgte ein Kursgewinn der Commerzbank <CBKG.DE> von 4,4 Prozent für gute Stimmung. Das Bankhaus legte das beste Quartalsergebnis seit mehr als zehn Jahren vor.

Im europäischen Index für Industriegüter und -dienstleistungen <.SXNP> lagen die Aktien von InPost <INPST.AS> und Experian mit Kursgewinnen von 8,8 und 8,6 Prozent vorne. Die Kreditdatenfirma punktete mit einem positiven Ausblick, der E-Commerce-Anbieter mit einem höheren Ergebnis.

Doch es gab auch enttäuschende Zahlen. Papiere von Thyssenkrupp <TKAG.DE> tauchten nach einer erneuten Senkung der Prognose um knapp zwei Prozent ab. Auch die Wasserstofftochter Nucera <NCH2.DE> patzte mit ihrem Zahlenwerk. Die Papiere verloren knapp zehn Prozent.

Im SDax <.SDAXI> warfen Anleger Schott Pharma <1SXP.DE> aus den Depots, nachdem der Pharmaverpackungskonzern mit einem langsameren Wachstum im Geschäft mit Spritzen rechnet. Die Anteilsscheine verloren 14,4 Prozent.

(Bericht von Zuzanna Szymanska und Anika Ross, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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