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14.03.2024 /13:12:57
Hapag-Lloyd-Chef winkt bei DB-Tochter Schenker ab

Berlin, 14. Mrz (Reuters) - Die Hamburger Container-Reederei Hapag-Lloyd <HLAG.DE> zeigt kein Interesse an der zum Verkauf stehenden Deutsche-Bahn-Tochter Schenker. "Für uns ist es aufgrund unserer Strategie nicht naheliegend, sich so etwas anzusehen", sagte Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen am Donnerstag auf Nachfrage bei der Bilanzpressekonferenz. Hapag-Lloyd habe gerade die bisherige Strategie bestätigt, im Kerngeschäft der Linienschifffahrt zu wachsen. Zuvor hatte der größere Rivale Maersk erklärt, einen Blick auf die Speditionstochter der Bahn werfen zu wollen. Alles andere wäre wegen der Auswirkungen des Deals auf die Logistikbranche nicht verantwortungsvoll, hatte Maersk-Chef Vincent Clerc gesagt.

Zur Maersk-Strategtie könne er sich nicht äußern, betonte der Hapag-Lloyd-Chef. Diese sei aber mit der Perspektive auf die gesamte Logistik vom Ausgangs- bis zum Endpunkt eine andere als die von Hapag-Lloyd. Hapag-Lloyd will über das Kerngeschäft der Linienschifffahrt hinaus künftig verstärkt auch in Hafen-Terminals investieren. Interesse an Schenker wird neben Maersk aus Dänemark auch Finanzinvestoren wie Blackstone <BX.N>, Advent, CVC und Carlyle sowie dem Paketzustelldienst UPS <UPS.N> nachgesagt. Dagegen hat DHL <DHLn.DE> angekündigt, kein Angebot abzugeben. Es gebe für sie bessere Übernahmeziele als Schenker.

Die Bahn will Schenker verkaufen, um sich auf das Kerngeschäft der Eisenbahn in Deutschland zu konzentrieren und die Schuldenlast von mehr als 30 Milliarden Euro abzubauen. Laut Branchenkreisen wird ein Kaufpreis zwischen 12 und 15 Milliarden Euro erwartet. Insidern zufolge muss ein Gebot bis Ende März abgegeben werden. Es werde mit mehr als zehn ernsthaften Interessenten gerechnet. Als mögliche Käufer gelten zudem Investoren aus dem arabischen Raum, häufig über Staatsfonds.

(Bericht von Elke Ahlswede, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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