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07.05.2024 /07:28:08
FOKUS 1-Gewinn schrumpft bei DHL - Zweites Halbjahr soll besser werden

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Express-Netzwerk nicht genug ausgelastet

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Prognose aber bestätigt

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Belebung der Weltkonjunktur im zweiten Halbjahr erwartet
 
(Neu: Aussagen Finanzchefin, Details)
Düsseldorf, 07. Mai (Reuters) - Der Logistik-Riese
DHL <DHLn.DE> ist wegen lahmender Geschäfte in seiner
Express-Sparte und gesunkener Frachtraten mit weniger Gewinn ins
Jahr gestartet. Das operative Ergebnis (Ebit) gab im ersten
Quartal bei einem nahezu stabilen Umsatz von 20,3 (Vorjahr:
20,9) Milliarden Euro um knapp 20 Prozent auf 1,3 (1,6)
Milliarden Euro nach, wie DHL am Dienstag in Bonn mitteilte. Der
Gewinn nach Minderheiten schrumpfte auf 743 (911) Millionen
Euro. "Wir befinden uns in einer ungewöhnlich langen Phase mit
einer geringen Dynamik im Welthandel", sagte DHL-Chef Tobias
Meyer. "Eine spürbare Belebung der Weltkonjunktur erwarten wir
für die zweite Jahreshälfte", ergänzte Finanzchefin Melanie
Kreis.

Der Bonner Konzern bestätigte seine Prognose eines Ebits zwischen sechs und 6,6 Milliarden Euro für das Geschäftsjahr. Mit den Quartalszahlen lagen die Bonner im Rahmen der Markterwartungen: Analysten hatten nach von DHL vorgelegten Schätzungen im Mittel einen Umsatz von 20,4 Milliarden Euro und einen operativen Ertrag (Ebit) von 1,28 Milliarden Euro erwartet.

In der größten Sparte, dem Express-Geschäft, verbuchte DHL bei einer schwachen Nachfrage einen Umsatzrückgang von 4,4 Prozent auf sechs Milliarden Euro. Der operative Ertrag sank um 30 Prozent auf 632 Millionen Euro. "Das Expressvolumen ist durch die Pandemie sprunghaft angestiegen und hat zu einer hohen Auslastung unseres Netzwerks geführt", sagte Kreis. "Aktuell ist die Auslastung des Netzwerks geringer", räumte sie ein. Im Frachtgeschäft sorgten niedrige Frachtraten für einen deutlichen Rückgang bei Umsatz und Ertrag. Dank florierender Geschäfte mit Paketen konnte DHL indes im Deutschland-Geschäft zulegen.

DHL steht mit dem Ergebnisrückgang in der Branche nicht allein. Nach den Corona-Jahren mit dem Boom im Online-Handel setzen gesunkene Frachtraten und der lahmende Welthandel den Logistik-Konzernen zu. Auch müssen sie die Folgen der Angriffe der Huthi auf Handelsschiffe im Roten Meer verkraften. Der weltgrößte Paketdienst UPS <UPS.N> hatte im ersten Quartal einen Gewinneinbruch verbucht, Konkurrent FedEx <FDX.N> hatte zuletzt ebenfalls schrumpfende Umsätze gemeldet.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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