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05.07.2024 /12:04:48
FOKUS 1-Porsche soll Varta Elektroauto-Batterien-Sparte abnehmen

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Varta: Grundsatzvereinbarung mit Sportwagenbauer

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Hoffnungsträger entpuppte sich als Belastung

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Varta-Aktionäre schöpfen neue Hoffnung
 
(neu: Kursentwicklung, Hintergrund)
München, 05. Jul (Reuters) -

Dem angeschlagenen Batteriehersteller Varta <VAR1.DE> winkt eine finanzielle Entlastung: Der Sportwagenbauer Porsche <P911_p.DE> ist nach Varta-Angaben bereit, eine Mehrheit an der Sparte für Elektroauto-Batterien, "V4Drive", zu übernehmen. Eine nicht bindende Vereinbarung sei bereits unterzeichnet, der Einstieg der Porsche AG hänge aber unter anderem noch von einer eingehenden Prüfung der Bücher ab, erklärte das Unternehmen in der Nacht zum Freitag in Ellwangen. V4Drive galt einst als großer Hoffnungsträger für Varta, entpuppte sich aber bisher als Belastung. Mangels Aufträgen legte das Unternehmen den Bau einer Fabrik für die großen Lithium-Ionen-Batterien auf Eis. Porsche hatte schon 2021 Batteriezellen bei Varta bestellt, Nachrichten über weitere Aufträge blieben aber aus.

Bei den Varta-Aktionären sorgte der mögliche Einstieg
der Volkswagen <VOWG_p.DE>-Tochter für Euphorie. Die gebeutelte
Aktie schoss am Freitag um 21 Prozent auf 10,79 Euro nach oben.
Sollte es am Ende zu einem Deal kommen, wäre dies ein
finanzieller Befreiungsschlag für Varta, saget Jürgen Molnar von
RoboMarkets. Analyst William Mackie von Kepler Cheuvreux
erklärte, Varta könne mit dem Verkauf Kapital freisetzen und
Geld verdienen. Das Unternehmen müsse aber noch mehr tun, um
finanziell wieder auf die Füße zu kommen.
 
Varta erklärte, ein Sanierungsgutachten, das die
Voraussetzung für weitere Finanzspritzen ist, sei immer noch in
Arbeit. "Die Gesellschaft befindet sich nach wie vor in der
Ausarbeitung von Optionen in Bezug auf potenzielle
Rekapitalisierungs- und Finanzierungsmaßnehmen", hieß es in der
Mitteilung. "Das bestätigt, dass Varta immer noch unter Druck
der Banken steht, die Bilanz zu sanieren und frisches Kapital
aufzunehmen", um sich zu entschulden, schrieb Mackie.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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