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20.05.2024 /15:59:13
FOKUS 2-Anleger vorsichtig optimistisch - Warten auf Zinssignale

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Warten auf Fed-Protokolle am Mittwoch



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Hilfsmaßnahmen schüren Hoffnungen auf Erholung in China



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Rally am Metallmarkt geht weiter - Ölpreis auf Richtungssuche



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Iran-Sorgen verhelfen Rheinmetall an Dax-Spitze
 
(Neu: Aktualisierte Kurse, Wall Street)
Frankfurt, 20. Mai (Reuters) - Die Erwartung weiterer
Hinweise auf die Geldpolitik der US-Notenbank Fed stimmt die
Börsenanleger vorsichtig optimistisch. Der Dax <.GDAXI> und der
EuroStoxx50 <.STOXX50E> rückten am Montagnachmittag um jeweils
knapp ein halbes Prozent auf 18.777 und 5076 Punkte vor. Auch
die wichtigsten US-Indizes <.SPX> <.IXIC> notierten zur
Eröffnung überwiegend im Plus.

Die Investoren warteten mit Spannung auf die im Wochenverlauf anstehenden Auftritte zahlreicher Fed-Vertreter und die Veröffentlichung der jüngsten Sitzungsprotokolle der US-Notenbank. Daraus erhoffen sie sich weitere Hinweise, ob eine Zinssenkung im Herbst nach dem Rückgang der US-Inflation im April möglich ist. Die neu entflammte Hoffnung darauf hatte vergangene Woche eine Börsenrally ausgelöst. "In dieser Woche liegt die Frage auf dem Tisch, ob wir mit dieser Marktbewegung nicht zu schnell zu weit gegangen sind", sagte Sam Stovall, Chefstratege beim Analysehaus CFRA.

Die Wahrscheinlichkeit einer geldpolitischen Wende der Fed im September und November wird an den Terminmärkten derzeit auf rund 65 und 75 Prozent geschätzt. Sinkende Zinsen beim Fed-Entscheid im Dezember gelten als so gut wie ausgemacht.

RALLY AM METALLMARKT GEHT WEITER

Die Hoffnung auf eine Erholung des angeschlagenen chinesischen Immobiliensektors nach den jüngsten staatlichen Maßnahmen feuerte indes die Rally am Metallmarkt weiter an. Die Preise für Gold <XAU=> und Kupfer setzten ihre Rekordjagd fort und verzeichnen mit 2449,89 Dollar je Feinunze und 11.104,50 Dollar pro Tonne neue Höchststände. Die Investoren deckten sich auch mit Silber <XAG=> ein, das mit 31,55 Dollar je Feinunze so teuer war wie seit Anfang 2013 nicht mehr. Dabei sei es bemerkenswert, dass die Edel- und Industriemetalle zusammen anziehen, schrieben die Analysten der Rabobank. "Normalerweise senden sie unterschiedliche Signale aus, weil das Kupfer als industrieller Rohstoff die Aussichten für die Wirtschaft widerspiegelt und das Gold ein Indikator für die allgemeine Stimmung ist".

Am Ölmarkt konnten die Preise ihre anfänglichen Gewinne nicht halten. Die Nordsee-Sorte Brent und die US-Sorte WTI <CLc1> verbilligten sich am Montagmorgen um jeweils bis zu rund einem halben Prozent auf 84,44 und 80,39 Dollar pro Barrel (159 Liter). Hintergrund war Verunsicherung am Markt nach dem Tod des iranischen Präsidenten bei einem Hubschrauberabsturz. Danach bauten sie allerdings die Gewinne wieder ab und lagen mit 83,51 und 79,53 Dollar jeweils mehr als ein halbes Prozent im Minus. "Der Markt scheint gegenüber geopolitischen Entwicklungen zunehmend abgestumpft zu sein, was wahrscheinlich auf die großen Kapazitätsreserven des Ölkartells Opec zurückzuführen ist", sagte Warren Patterson, Chefstratege für Rohstoffe bei der niederländischen Bank ING.

RÜSTUNGS- UND BERGBAUWERTE GEFRAGT

Bei den Einzelwerten trieb das Rätselraten um die weiteren Entwicklungen in Nahost Rheinmetall <RHMG.DE> an die Dax-Spitze. Die Papiere des Rüstungskonzerns gewannen knapp drei Prozent. Insgesamt war der Handel in Frankfurt am Pfingstmontag aber feiertagsbedingt recht dünn.

Die Rally am Metallmarkt schob indes den europäischen Bergbausektor <.SXPP> an. Die Aktien von Unternehmen wie KGHM in Polen, Hexpol in Schweden und Voestalpine in Österreich gewannen zwischen knapp zwei und gut drei Prozent.

Ein negativer Analystenkommentar belastete dagegen Porsche AG <P911_p.DE> und Volkswagen <VOWG_p.DE>. Die Papiere der Autobauer gaben gut anderthalb beziehungsweise mehr als ein halbes Prozent nach. Die Experten der US-Großbank Morgan Stanley hatten die Titel beider Unternehmen auf "Underweight" nach zuvor "Equal-Weight" herabgestuft. Hintergrund sei unter anderem die Abhängigkeit der Konzerne von ihren Geschäften in China.

(Bericht von Zuzanna Szymanska, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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