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20.05.2024 /19:44:51
FOKUS 4-US-Anleger vor Nvidia und Fed-Protokollen optimistisch

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Nvidia steigt vor Zahlen am Mittwoch

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KI-Boom laut Experten "erst am Anfang"

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Maßnahmen in China feuern Metall-Rally weiter an

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Ölpreis baut trotz Iran-Sorgen Gewinne ab
 
(Neu: Metalle, Öl, Paramount, Novavax)
Frankfurt, 20. Mai (Reuters) - Die Erwartung wichtiger
Termine im weiteren Wochenverlauf stimmtE die US-Anleger am
Montag vorsichtig optimistisch. Der Dow-Jones-Index der
Standardwerte notierte im Handelsverlauf plus 0,16 Prozent. Der
breiter gefasste S&P 500 <.SPX> legte 0,39 Prozent auf zu. Der
Index der Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> stieg um 0,67 Prozent.

Die Börsianer warteten unter anderem auf die Veröffentlichung der Protokolle aus der letzten Sitzung der US-Notenbank Fed und den Quartalsbericht des Chipherstellers Nvidia <NVDA.O>. Beide Termine sind für Mittwoch geplant. Die Aktie des Spezialisten im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) gewann nach positiven Analystenkommentaren im Vorfeld der Zahlenvorlage 2,68 Prozent auf 949,66 Dollar. Die Experten von Barclays, Susquehanna und Stifel haben das Kursziel auf 1085 bis 1100 Dollar angehoben.

Auch Sam Stovall, Chefstratege beim Analysehaus CFRA, zeigte sich optimistisch: "Wenn die Nvidia-Ergebnisse die Markterwartungen nur leicht übertreffen, wird sich der Anstieg der Aktie verlangsamen, aber aussteigen werden die Investoren nicht so schnell. Es ist erst der Anfang des KI-Booms, und es werden nicht nur Nvidia, sondern auch andere Werte davon profitieren."

Bei den Einzelwerten fiel auch Novavax <NVAX.O> auf. Die Papiere des US-Pharmakonzerns rückten um über zehn Prozent vor. Der Hedgefonds Shah Capital hatte seine Kampagne gegen die Wiederwahl von drei Spitzenmanagern bei Novavax <NVAX.O> zurückgezogen. Hintergrund der Entscheidung von Shah Capital sei Novavax' milliardenschwerer Lizenzvertrag für seinen Corona-Impfstoff mit dem Konkurrenten Sanofi <SASY.PA>.

ALLES WARTET AUF DIE FED

Aus den Mitschriften der Fed-Sitzung am 1. Mai erhoffen sich Börsianer gleichzeitig weitere Hinweise, ob eine Zinssenkung im Herbst nach dem Rückgang der US-Inflation im April möglich ist. Die neu entflammte Hoffnung darauf hatte vergangene Woche eine Börsenrally ausgelöst. Die Wahrscheinlichkeit einer geldpolitischen Wende der Fed im September und November wird an den Terminmärkten derzeit auf rund 65 und 75 Prozent geschätzt. Sinkende Zinsen beim Fed-Entscheid im Dezember gelten als so gut wie ausgemacht.

Die Hoffnung auf eine Erholung des angeschlagenen chinesischen Immobiliensektors nach den jüngsten staatlichen Maßnahmen feuerte indes die Rally am Metallmarkt weiter an. Die Preise für Gold <XAU=> und Kupfer legten zu und verzeichnen mit 2424 Dollar je Feinunze und 10.715 Dollar pro Tonne. Die Investoren deckten sich auch mit Silber <XAG=> ein, das mit 31,92 Dollar je Feinunze so teuer war wie seit Anfang 2013 nicht mehr. Dabei sei es bemerkenswert, dass die Edel- und Industriemetalle zusammen anziehen, schrieben die Analysten der Rabobank. "Normalerweise senden sie unterschiedliche Signale aus, weil das Kupfer als industrieller Rohstoff die Aussichten für die Wirtschaft widerspiegelt und das Gold ein Indikator für die allgemeine Stimmung ist".

Am Ölmarkt konnten die Preise ihre anfänglichen Gewinne nicht halten. Die Nordsee-Sorte Brent und die US-Sorte WTI <CLc1> verbilligten sich am Montagmorgen um jeweils bis zu rund einem halben Prozent auf 84,44 und 80,39 Dollar pro Barrel (159 Liter). Hintergrund war Verunsicherung am Markt nach dem Tod des iranischen Präsidenten bei einem Hubschrauberabsturz. Danach bauten sie allerdings die Gewinne wieder ab und lagen mit 83,56 und 79,77Dollar jeweils rund ein halbes Prozent im Minus. "Der Markt scheint gegenüber geopolitischen Entwicklungen zunehmend abgestumpft zu sein, was wahrscheinlich auf die großen Kapazitätsreserven des Ölkartells Opec zurückzuführen ist", sagte Warren Patterson, Chefstratege für Rohstoffe bei der niederländischen Bank ING.

(Bericht von Zuzanna Szymanska. Redigiert von Hans Busemann Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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