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24.06.2024 /22:30:27
FOKUS 4-US-Börsen schließen uneinheitlich - Nvidia bleibt unter Druck

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Nvidia gibt fast sieben Prozent nach

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US-Inflationsdaten im Fokus

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Spekulationen über KI-Partnerschaft treiben Meta und Apple
 
(US-Schlusskurse)
New York/Berlin, 24. Jun (Reuters) - Die US-Börsen haben
am Montag keine gemeinsame Richtung gefunden. Der
Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,7 Prozent
höher auf 39.411 Punkte und damit auf einem Monatshoch. Der
technologielastige Nasdaq <.IXIC> gab dagegen 1,1 Prozent auf
17.496 Zähler nach. Der breit gefasste S&P 500 <.SPX> büßte 0,3
Prozent auf 5447 Stellen ein. Anleger trennten sich erneut von
Aktien des KI-Vorreiters Nvidia <NVDA.O> und anderen Chip-Werten.
Händler sprachen von Umschichtungen zu Aktien, die dem Markt
hinterherhinkten.

Nvidia-Aktien büßten am Montag erneut knapp sieben Prozent ein, weil Anleger nach der vorangegangenen Rally Kasse machten. In den vergangenen Tagen weiteten sich die Kursverluste damit auf minus elf Prozent aus, nachdem der Chip-Hersteller seit Jahresbeginn rund 160 Prozent zugelegt hatte. "Es besteht eine gute Chance, dass wir in den kommenden Tagen und Wochen weitere Gewinnmitnahmen sehen werden", sagte Michael O?Rourke, Stratege bei JonesTrading.

Andere Halbleiteraktien, darunter die in den USA notierten Unternehmen Taiwan Semiconductor Manufacturing <TSM.N> und Qualcomm <QCOM.O>, fielen um mehr als drei und fünf Prozent. Dank boomender Firmengewinne und der jüngsten Rally von US-Techkonzernen wie Nvidia, Apple und Microsoft hätten sich die Indizes an der Wall Street aber nicht weit von ihren Allzeithochs entfernt, sagte Konstantin Oldenburger von CMC Markets. "Nun aber zeichnen sich einige wirtschaftliche Risiken ab und es steigt die Wahrscheinlichkeit eines 'Fehlers' der Fed." Damit es nicht zu einem konjunkturellen Abschwung in den USA komme, sollte die US-Notenbank nicht zu lange mit Zinssenkungen warten, sagte der Experte.

US-INFLATIONSMASS IM FOKUS

Rückschlüsse auf den möglichen Zeitpunkt der ersten Zinssenkung in den USA hoffen Investoren aus dem Preisindex zu den persönlichen Konsumausgaben (PCE) ziehen zu können, der am Freitag ansteht. Der Index ist das bevorzugte Inflationsmaß der Federal Reserve. Er dürfte eine Abschwächung des Preisdrucks zeigen. "Der PCE könnte den Markt in die Höhe treiben, wenn er auch nur ein bisschen niedriger ausfällt als erwartet", konstatierte Kim Forrest, Investmentchef bei Bokeh Capital Partners. Börsianer rechnen mehrheitlich mit einer ersten Senkung der US-Zinsen im September und gehen weiter von etwa zwei Zinssenkungen in diesem Jahr aus.

"Die größte Sorge des Marktes ist jeder Hauch einer Stagflation. Mit anderen Worten, eine sich abkühlende Wirtschaft mit steigender Inflation", sagte Quincy Krosby, Stratege bei LPL Financial. Im Vorfeld der Inflationsdaten gab der Dollarindex <=USD> um 0,4 Prozent auf 105,47 Punkte nach. Der Euro <EUR=> zog um bis zu 0,5 Prozent auf 1,0746 Dollar an. Auch Europas Börsen sind zum Wochenstart auf ihren Erholungspfad zurückgekehrt.

META UND APPLE LEGEN ZU

Bei den Einzelwerten zogen Meta <META.O>-Aktien in der Spitze um 2,6 Prozent an. Treiber war ein Bericht des Wall Street Journal über eine mögliche KI-Partnerschaft der Facebook-Muttergesellschaft mit Apple <AAPL.O>. Auch die Anteilsscheine des iPhone-Herstellers zogen an. Apple hatte zuletzt eine Partnerschaft mit OpenAI angekündigt, um dessen Künstliche Intelligenz (KI) in die Apple-Smartphones zu integrieren. Mit KI-Anwendungen wie ChatGPT auf dem iPhone sollen die Umsätze steigen.

Eine Übernahme trieb zudem RXO <RXO.N>-Aktien um knapp 23 Prozent nach oben. Der Logistik-Dienstleister übernimmt für mehr als eine Milliarde Dollar den Geschäftsbereich Coyote Logistics vom weltgrößten Paketzusteller UPS <UPS.N>, wie beide Firmen am Wochenende mitgeteilt hatten. UPS-Aktien zogen um 1,5 Prozent an. UPS kaufte Coyote Logistics im Jahr 2015 von der Private-Equity-Firma Warburg Pincus für 1,8 Milliarden Dollar. RXO unterstützt Verlader und Spediteure bei der Fracht-Beförderung.

(Bericht von Ankika Biswas, Lisa Pauline Mattackal; geschrieben von Stefanie Geiger und Birgit Mittwollen Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)



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