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25.06.2024 /20:20:31
FOKUS 3-Nvidia treibt US-Technologiewerte an - Dow Jones unter Druck

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Nvidia zieht nach Verlustreihe um sechs Prozent an

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Nasdaq legt ein Prozent zu

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Dollar steigt - Warten auf Inflationszahlen

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Ernüchterung bei Walmart
 
(Schwerpunkt Wall Street)
New York/Frankfurt, 25. Jun (Reuters) - Nach den
jüngsten Gewinnmitnahmen haben Anleger an der Wall Street wieder
nach Einstiegsmöglichkeiten Ausschau gehalten und bei
Technologieaktien zugegriffen. KI-Vorreiter Nvidia <NVDA.O>
beendete am Dienstag die jüngste Verlustserie und zog in der
Spitze um mehr als sechs Prozent an. Die Erholung bei dem
KI-Chip-Hersteller trieb den technologielastigen
Nasdaq-Index <.IXIC> um rund ein Prozent auf 17.656 Punkte,
nachdem er zum Wochenstart um mehr als ein Prozent eingebüßt
hatte. Dagegen fiel der Dow-Jones-Index der Standardwerte
um knapp ein Prozent auf 39.094 Zähler und büßte damit seine
Kursgewinne vom Vortag wieder ein. Der breiter gefasste S&P
500 <.SPX> zog leicht auf 5457 Zähler an.

Trotz der Kursgewinne lag Nvidia noch zwölf Prozent unter dem in der Vorwoche erzielten Rekordhoch. Der Chip-Konzern war in der vergangenen Woche sprunghaft zum wertvollsten Börsenwert der Welt aufgestiegen, bevor Investoren Kasse machten und Gewinne mitnahmen. "Die Nvidia-Geschichte ist derzeit eher eine technische und nicht unbedingt eine fundamentale", kommentierte Brian Klimke, Stratege von Cetera Investment Management. "Auf lange Sicht könnte es eine großartige Aktie sein, aber Anleger müssen einfach vorsichtig sein."

Auch andere Halbleiterwerte waren gefragt: So legten etwa Arm Holdings <ARM.O>, Broadcom <AVGO.O> und Applied Materials <AMAT.O> zwischen zwei und vier Prozent zu und schoben den Philadelphia SE-Halbleiterindex <.SOX> nach seinem jüngsten Rückgang um 1,4 Prozent an. Der KI-optimierte Serverhersteller Super Micro Computer <SMCI.O> gewann in der Spitze ebenfalls knapp vier Prozent. Auch Schwergewichte wie Alphabet <GOOGL.O> und Meta Platforms <META.O> verteuerten sich zeitweise um rund zwei Prozent.

Zum Wochenanfang hatten Anleger Geld aus KI-Aktien abgezogen und in andere Sektoren verlagert. Das führte dazu, dass der Nasdaq mehr als ein Prozent nachgab und damit seinen höchsten Verlust seit Ende April verbuchte. Von den Umschichtungen konnte dagegen der Dow Jones profitieren, der am Montag auf ein Monatshoch geklettert war. "Die Indizes sind sehr stark auf einige wenige Spitzenwerte konzentriert", kommentierte Klimke. "Auch wenn diese Namen in letzter Zeit so gut gelaufen sind, ist es gut, diversifiziert zu sein.

DOLLAR GEFRAGT

Am Devisenmarkt trieben unterdessen Kommentare von Vertretern der US-Notenbank sowie Konjunkturdaten den Dollar an. Die US-Währung stieg sowohl gegenüber dem Euro, dem Yen, dem Schweizer Franken wie auch dem britischen Pfund. Fed-Gouverneurin Michelle Bowman bekräftigte am Dienstag ihre Bereitschaft, die Zinsen bei Bedarf anzuheben, falls dies nötig sei, um die Inflation unter Kontrolle zu bekommen. Auftrieb erhielt der Dollar zudem von besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten aus der größten Volkswirtschaft der Welt. Dies kurbelte erneut Spekulationen an, dass die US-Notenbank es mit Zinssenkungen nicht eilig haben werde.

Rückschlüsse auf den möglichen Zeitpunkt der ersten Zinssenkung in den USA hoffen sich Investoren aus dem Preisindex zu den persönlichen Konsumausgaben (PCE) ziehen zu können, der am Freitag ansteht. Der Index ist das bevorzugte Inflationsmaß der Federal Reserve. Er dürfte eine Abschwächung des Preisdrucks zeigen.

Bei den Einzelwerten zogen unterdessen die Titel des Kreuzfahrtbetreibers Carnival <CCL.N> mehr als acht Prozent an, nachdem der Konzern seine Gewinnprognose zum zweiten Mal in diesem Jahr angehoben hatte. Dagegen gaben die Anteilsscheine von Walmart <WMT.N> um knapp drei Prozent nach, nachdem der Einzelhandelsriese zuvor mit einem Rekordhoch aus dem Handel gegangen war. Für Ernüchterung sorgten Aussagen des Finanzchefs John David Rainey auf einer Investorenkonferenz, der betonte, dass nicht jedes Quartal so gut sein könne wie das letzte und das laufende zweite Quartal das schwierigste in diesem Jahr werde.

(Bericht von Ankika Biswas, Lisa Pauline Mattackal; geschrieben von Stefanie Geiger, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)



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