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25.06.2024 /22:30:37
FOKUS 4-Nvidia treibt US-Technologiewerte an - Dow Jones unter Druck

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Nvidia zieht nach Verlustreihe um knapp sieben Prozent an

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Nasdaq legt gut ein Prozent zu

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Dollar steigt - Warten auf Inflationszahlen

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Ernüchterung bei Walmart
 
(neu: US-Schlusskurse)
New York/Frankfurt, 25. Jun (Reuters) - Nach den
jüngsten Gewinnmitnahmen haben Anleger an den US-Börsen wieder
nach Einstiegsmöglichkeiten Ausschau gehalten und bei
Technologieaktien zugegriffen. KI-Vorreiter Nvidia <NVDA.O>
beendete am Dienstag die jüngste Verlustserie und zog fast
sieben Prozent an. Die Erholung bei dem KI-Chip-Hersteller trieb
den technologielastigen Nasdaq-Index <.IXIC> um 1,3 Prozent auf
17.717 Punkte, nachdem er zum Wochenstart um mehr als ein
Prozent eingebüßt hatte. Dagegen fiel der Dow-Jones-Index
der Standardwerte 0,8 Prozent auf 39.112 Punkte. Der breit
gefasste S&P 500 <.SPX> legte 0,4 Prozent auf 5469 Stellen zu.

Trotz der Kursgewinne lag Nvidia noch rund zwölf Prozent unter dem in der Vorwoche erzielten Rekordhoch. Der Chip-Konzern war in der vergangenen Woche sprunghaft zum wertvollsten Börsenwert der Welt aufgestiegen, bevor Investoren Kasse machten und Gewinne mitnahmen. "Die Nvidia-Geschichte ist derzeit eher eine technische und nicht unbedingt eine fundamentale", kommentierte Brian Klimke, Stratege von Cetera Investment Management. "Auf lange Sicht könnte es eine großartige Aktie sein, aber Anleger müssen einfach vorsichtig sein."

Auch andere Halbleiterwerte waren gefragt: So legten etwa Arm Holdings <ARM.O> und Applied Materials <AMAT.O> zwischen knapp zwei und gut sechs Prozent zu und schoben den Philadelphia SE-Halbleiterindex <.SOX> nach seinem jüngsten Rückgang um 1,8 Prozent an. Der KI-optimierte Serverhersteller Super Micro Computer <SMCI.O> gewann knapp zwei Prozent. Auch Schwergewichte wie Alphabet <GOOGL.O> und Meta Platforms <META.O> verteuerten sich bis zu 2,7 Prozent.

Zum Wochenanfang hatten Anleger Geld aus KI-Aktien abgezogen und in andere Sektoren verlagert. Das führte dazu, dass der Nasdaq mehr als ein Prozent nachgab und damit seinen höchsten Verlust seit Ende April verbuchte. Von den Umschichtungen konnte dagegen der Dow Jones profitieren, der am Montag auf ein Monatshoch geklettert war. "Die Indizes sind sehr stark auf einige wenige Spitzenwerte konzentriert", kommentierte Klimke. "Auch wenn diese Namen in letzter Zeit so gut gelaufen sind, ist es gut, diversifiziert zu sein.

DOLLAR GEFRAGT

Am Devisenmarkt trieben unterdessen Kommentare von Vertretern der US-Notenbank sowie Konjunkturdaten den Dollar an. Die US-Währung stieg sowohl gegenüber dem Euro, dem Yen, dem Schweizer Franken wie auch dem britischen Pfund. Fed-Gouverneurin Michelle Bowman bekräftigte am Dienstag ihre Bereitschaft, die Zinsen bei Bedarf anzuheben, falls dies nötig sei, um die Inflation unter Kontrolle zu bekommen. Auftrieb erhielt der Dollar zudem von besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten aus der größten Volkswirtschaft der Welt. Dies kurbelte erneut Spekulationen an, dass die US-Notenbank es mit Zinssenkungen nicht eilig haben werde.

Rückschlüsse auf den möglichen Zeitpunkt der ersten Zinssenkung in den USA hoffen sich Investoren aus dem Preisindex zu den persönlichen Konsumausgaben (PCE) ziehen zu können, der am Freitag ansteht. Der Index ist das bevorzugte Inflationsmaß der Federal Reserve. Er dürfte eine Abschwächung des Preisdrucks zeigen.

Bei den Einzelwerten zogen unterdessen die Titel des Kreuzfahrtbetreibers Carnival <CCL.N> knapp neun Prozent an, nachdem der Konzern seine Gewinnprognose zum zweiten Mal in diesem Jahr angehoben hatte. Dagegen gaben die Anteilsscheine von Walmart <WMT.N> um 2,1 Prozent nach, nachdem der Einzelhandelsriese zuvor mit einem Rekordhoch aus dem Handel gegangen war. Für Ernüchterung sorgten Aussagen des Finanzchefs John David Rainey auf einer Investorenkonferenz, der betonte, dass nicht jedes Quartal so gut sein könne wie das letzte und das laufende zweite Quartal das schwierigste in diesem Jahr werde.

(Bericht von Ankika Biswas, Lisa Pauline Mattackal; geschrieben von Stefanie Geiger und Birgit Mittwollen Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)



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