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28.06.2024 /22:46:26
FOKUS 4-US-Börsen geht die Luft aus - Halbjahresbilanz aber stark

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Zinswetten nehmen nach Inflationsdaten zu

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Nike verlieren nach Ausblick fast ein Fünftel an Wert

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Wochen- und Monatsbilanz bei Dow & Co positiv
 
(Neu: Schlusskurse, Wochen-, Monats- und Halbjahresbilanz)
New York, 28. Jun (Reuters) - Am US-Aktienmarkt haben
die Kurse zum Wochenschluss nachgegeben. Eine sich im Rahmen der
Erwartungen abschwächende Inflation bestätigte zwar die
Zinserwartungen der Anleger. Negative Unternehmensnachrichten
dämpften aber die Stimmung. Nike etwa sackte so stark ab wie
seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr. Der Dow-Jones-Index
der Standardwerte schloss 0,1 Prozent schwächer mit 39.118
Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> verlor 0,4 Prozent
auf 5460 Zähler und der Index der Technologiebörse Nasdaq <.IXIC>
0,7 Prozent auf 17.732 Stellen.

In der abgelaufenen Woche haben sich die Indizes damit zwar kaum bewegt. Für den Monat Juni steht beim Dow aber ein Plus von 1,1 Prozent, beim S&P von 3,5 und bei der Nasdaq von 6,0 Prozent. Im ersten Halbjahr rückt der Dow 3,8 Prozent vor, während es für den S&P um 14,5 Prozent und für die Nasdaq um 18,1 Prozent nach oben ging. Besonders stark entwickelten sich Chip-Werte rund um Nvidia <NVDA.O>, während Immobilien-Papiere und Regional-Banken Verluste verzeichneten.

Auf dem Weg zu einer Zinswende achten die Währungshüter der Notenbank Fed besonders auf die Preisentwicklung eines festen Warenkorbs, der auf die persönlichen Ausgaben der US-Konsumenten zugeschnitten ist. Der hieraus berechnete sogenannte PCE-Index, der am Freitag veröffentlicht wurde, legte im Mai wie erwartet nur noch um 2,6 Prozent zu, nach 2,7 Prozent im April. "Das ist ein perfekter Bericht - er gibt der Fed grünes Licht für Zinssenkungen im September und bereitet den Boden für eine Fortsetzung der gemäßigten Rhetorik, die wir hoffentlich bei der Juli-Sitzung hören werden", sagte Jay Woods, Anleihestratege bei Freedom Capital Markets.

NIKE-PROGNOSE VERGRAULT ANLEGER

Schlechte Nachrichten für Anleger kamen von Nike <NKE.N>. Der Sportartikelhersteller warnte vor einem Umsatzrückgang im Geschäftsjahr 2025. Die Aktien sackten um fast 20 Prozent ab. Aktien des Schuhverkäufers Foot Locker <FL.N> fielen im Sog um 2,4 Prozent. Lululemon <LULU.O> um 3,1 Prozent. "Die Nike-Aktie steht vor einem Aufenthalt in der sprichwörtlichen Strafbank, bis sich neue Produktinnovationen tatsächlich zu manifestieren beginnen und das Management das Vertrauen der Anleger zurückgewinnt", sagte Wedbush-Analyst Tom Nikic.

Im IT-Sektor sprangen Infinera <INFN.O> um knapp 16 Prozent an. Der finnische Telekomausrüster Nokia übernimmt den Netzwerkhersteller für 2,3 Milliarden Dollar.

Aktien des schwedischen Elektrofahrzeugherstellers Polestar Automotive <PSNY.O> fielen um 4,7 Prozent. Die maue Nachfrage nach teuren Elektroautos hat den schwedischen Autobauer tiefer in die roten Zahlen gedrückt. Der Nettoverlust weitete sich im vergangenen Jahr aus auf 1,17 Milliarden Dollar von 481,5 Millionen im Jahr 2022 aus.

INVESTOREN SPEKULIEREN AUF YEN-INTERVENTIONEN

Nach dem TV-Duell von Präsident Joe Biden und Herausforderer Donald Trump gut vier Monate vor der Wahl gingen Trump Media & Technology <DJT.O> und andere mit dem Ex-Präsidenten verbundene Aktien wie Phunware <PHUN.O> und Rumble <RUM.O> auf Berg- und Talfahrt. Nach anfänglichen deutlichen Kursgewinnen ging es zwischen 3,1 und 12,8 Prozent abwärts. Bei der TV-Debatte am Donnerstag hatte Biden einen stockenden Auftritt, während sein Rivale ihn mit einer Reihe oft falscher Vorhaltungen überzog.

Am Devisenmarkt trat der US-Dollar auf der Stelle. Unter Beobachtung steht weiter der Kursverfall des japanischen Yen <JPY=>, der zwischenzeitlich ein 38-Jahres-Tief markierte. Anleger spekulieren darauf, dass die japanischen Behörden schon bald am Devisenmarkt intervenieren könnten. Ein schwächerer Yen ist für japanische Exporteure ein Segen, bereitet den politischen Entscheidungsträgern jedoch Kopfschmerzen, da er die Importkosten erhöht, was den Inflationsdruck verstärkt.

(Bericht von Ankika Biswas, Lisa Mattackal und Terence Gabriel. Geschrieben von Anika Ross und Ralf Bode Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)



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