Nachricht


11.06.2024 /19:44:53
FOKUS 4-US-Börsen vor Daten und Fed-Entscheid uneinheitlich

*

Ausblick beim Fed-Entscheid am Mittwochabend im Fokus



*

Inflationsbericht wenige Stunden zuvor sorgt für Nervosität



*

Teuerstes US-Gefängnis wird geschlossen - Betreiber im Sturzflug





(Neu: Dollar, Bitcoin, Kryptowerte, Gefängnisbetreiber, Spotify)

Frankfurt/New York, 11. Jun (Reuters) - In Erwartung
zwei wichtiger Termine zur Wochenmitte findet die Wall Street am
Dienstag keine gemeinsame Richtung. Der Dow-Jones-Index
der Standardwerte notierte gut ein halbes Prozent tiefer bei
38.595 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> gab 0,2
Prozent auf 5348 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse
Nasdaq <.IXIC> lag dagegen leicht im Plus bei 17.224 Stellen.

Die Investoren warteten auf den US-Inflationsbericht für Mai am Mittwochnachmittag (MESZ) und den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed wenige Stunden später. Sie machten sich Sorgen, dass eine überraschend hohe Teuerungsrate die Währungshüter dazu veranlasst, die Zinsen später als erwartet zu senken. "Man darf gespannt sein, wie sich die Notenbank vor diesem Hintergrund für die zweite Jahreshälfte positioniert", kommentierte Konstantin Oldenburger, Analyst vom Broker CMC Markets. "Der Optimismus bezüglich des Inflations- und Zinsszenarios dürfte einen kräftigen Dämpfer erhalten, wenn die Fed morgen Abend zu zurückhaltend einer Zinswende gegenüber auftritt oder die Inflation im Mai stärker als erwartet ausfällt."

DOLLAR FESTER - BITCOIN IM KELLER

Dabei gilt es als sicher, dass die Federal Reserve dieses Mal nicht an der Zinsschraube drehen wird. Die meisten Marktteilnehmer gehen derzeit von einer Zinswende der Fed zum Jahresende aus. An den Terminmärkten wird die Wahrscheinlichkeit einer ersten Zinssenkung in den USA im September, November und Dezember auf rund 50, 70 und 90 Prozent geschätzt. Bis dahin dürften die erhöhten Zinsen konstant bleiben.

Der Dollar-Index <.DXY> lag im Vorfeld beider Termine leicht im Plus bei 105,28 Punkten. Der Euro <EUR=> verlor im Gegenzug 0,2 Prozent auf 1,07 Dollar.

Aus den Depots flog auch der Bitcoin <BTC=>. Die Anleger am Kryptomarkt bekämen vor den wichtigen Terminen "offensichtlich kalte Füße", konstatierte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. Die umsatzstärkste Cyber-Devise rutschte um rund 4,5 Prozent ab und war mit 66.559 Dollar so billig wie seit Mitte Mai nicht mehr. Unter Druck gerieten die Aktien im Kryptowährungs-Sektor. Die Papiere der Bitcoin-Miner Riot Platforms <RIOT.O> und Marathon Digital <MARA.O> sowie der Kryptobörse Coinbase <COIN.O> gaben zwischen vier und 4,5 Prozent nach.

TEUERSTES US-GEFÄNGNIS SCHLIESST - BETREIBER UNTER DRUCK

Im Rampenlicht bei den Einzelwerten standen unter anderem die Aktien der Gefängnisbetreiber Target Hospitality <TH.O> und CoreCivic <CXW.N>. Die US-Einwanderungsbehörde will das von den Unternehmen verwaltete teuerste Gefängnis der USA schließen. Ihre Ertragskraft müsse nach dem unerwarteten Verlust des bedeutenden Vertrags neu bewertet werden, schrieben die Experten der Investitionsfirma Wedbush. Die Papiere von Target Hospitality und CoreCivic brachen um gut 30 und 20 Prozent ein. Mit 7,02 und 11,77 Dollar waren sie so billig wie seit zwei Jahren beziehungsweise acht Monaten nicht mehr.

Gefragt waren dagegen unter anderem die Aktien von General Motors <GM.N>, die um rund anderthalb Prozent zulegten. Der US-Autobauer umgarnt seine Anteilseigner mit einem weiteren milliardenschweren Aktienrückkaufprogramm.

Ein Medienbericht über die Pläne für ein neues Abo-Modell schob indes die US-notierten Titel des schwedischen Musikstreaming-Dienstes Spotify <SPOT.N> an. Die Papiere rückten um ein halbes Prozent vor. Das Unternehmen plane noch für dieses Jahr die Einführung eines teureren Tarifs für Vielnutzer, berichtete die Agentur Bloomberg unter Berufung auf einen Insider.

(Bericht von Zuzanna Szymanska, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.