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13.06.2024 /15:44:20
FOKUS 2-Börsen in Europa nach Fed-Entscheid schwächer

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Fed peilt nur noch eine Senkung bis Jahresende an



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US-Futures nach neuen Konjunkturdaten auf Erholungskurs



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Konjunktursorgen drücken Rohstoffpreise



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Abstimmung der Tesla-Aktionäre über Milliardenpaket für Musk





(Neu: Aktualisierte Kurse, US-Futures)
Frankfurt, 13. Jun (Reuters) - Die Aussagen der
US-Notenbank Fed vom Mittwochabend kommen bei den Anlegern in
Europa nicht gut an. Der Dax <.GDAXI> und der
EuroStoxx50 <.STOXX50E> notierten am Donnerstag jeweils rund ein
Prozent schwächer bei 18.443 und 4988 Punkten.

Trotz jüngster Entspannungssignale von der Preisfront bleibt die Fed weiter vorsichtig. Die Währungshüter beließen den geldpolitischen Schlüsselsatz auf ihrer Sitzung in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Sie visieren 2024 nur noch einen Zinsschritt nach unten an. Im März hatten sie noch drei Senkungen ins Auge gefasst. Auch wann es zur Zinswende kommt, blieb unklar. Viele Investoren hoffen auf eine erste geldpolitische Lockerung im September. Jürgen Molnar, Stratege vom Broker RoboMarkets, zeigte sich vorsichtig: "Zwar ist die im Markt veranschlagte Wahrscheinlichkeit dafür nach den schwächer als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten für Mai wieder in Richtung 70 Prozent gestiegen. Ob der nur leichte Abwärtstrend in der Teuerung allerdings nachhaltig ist, daran hat auch Powell so seine Zweifel." Die Fed versucht, mit erhöhten Zinsen die Inflation in Schach zu halten und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen.

DOLLAR ETWAS FESTER - EURO KAUM VERÄNDERT

Die Futures für die wichtigsten US-Indizes <1YMcv1> lagen indes überwiegend im Plus. Für bessere Stimmung sorgte ein Rückgang bei den US-Erzeugerpreisen - einem frühen Signalgeber für die Entwicklung der Verbraucherpreise - und ein Anstieg der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe.

Am Devisenmarkt erholte sich die US-Währung von ihren jüngsten Verlusten - der Dollar-Index <.DXY> rückte um 0,2 Prozent auf 104,84 Punkte vor. Der Euro <EUR=> gab im Gegenzug 0,1 Prozent auf 1,08 Dollar nach.

Bei den Rohstoff-Anlegern dominierte die Sorge, dass die hohen US-Zinsen die Konjunktur schwächen und die Nachfrage nach Öl und Kupfer schwächen könnten. Das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI <CLc1> verbilligten sich um jeweils rund ein halbes Prozent auf 82,28 und 78,11 Dollar je Fass (159 Liter). Das Industriemetall Kupfer verlor genauso viel auf 9895 Dollar je Tonne.

AUTOWERTE GERATEN UNTER DIE RÄDER

Bei den Unternehmen belastete die Ungewissheit, wie China auf die von der EU-Kommission angekündigten Strafzölle auf Elektroautos aus der Volksrepublik reagieren wird, die Aktien im Automobilsektor. Der europäische Branchenindex <.SXAP> gab rund zwei Prozent nach. Volvo Car rutschten an der Stockholmer Börse um 6,4 Prozent ab. Im Dax verloren Porsche <PSHG_p.DE>, Volkswagen <VOWG_p.DE>, BMW <BMWG.DE> und Mercedes-Benz <MBGn.DE> zwischen rund anderthalb und gut fünf Prozent. China hat die EU-Kommission am Donnerstag aufgefordert, nicht einen neuen Handelskonflikt anzuzetteln.

Im MDax <.MDAXI> gingen die Aktien der Lufthansa <LHAG.DE> nach einem negativen Kommentar von JP Morgan auf Tauchstation. Die Titel verloren knapp fünf Prozent auf 5,84 Euro und markierten damit den tiefsten Stand seit Oktober 2022. Die Analysten haben die Titel vor der Veröffentlichung des zweiten Zwischenberichts auf die "Negative Catalyst Watch" gesetzt und das Kursziel auf 5,60 (5,70) Euro gesenkt. Sie rechnen damit, dass das zweite Quartal hinsichtlich der Profitabilität im Vergleich zum Vorjahr eher schwach ausfallen wird.

Mit Spannung warteten die Anleger auf die im Tagesverlauf anstehende Hauptversammlung von Tesla <TSLA.O>. Nach Ansicht von Konzernchef Elon Musk werden die Aktionäre das 56 Milliarden Dollar schwere Vergütungspaket für ihn mit großer Mehrheit absegnen. Zudem geht der Manager laut einem Beitrag auf seinem Kurznachrichtendienst X davon aus, dass die Anteilseigner für den Umzug von Delaware nach Texas als Rechtssitz des Konzerns stimmen werden. Im vorbörslichen US-Handel zogen die Tesla-Aktien um 6,5 Prozent an.

(Bericht von Zuzanna Szymanska und Daniela Pegna. Redigiert von Hans Busemann Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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