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13.06.2024 /20:32:29
FOKUS 4-US-Börsen auf Richtungssuche - Zinssorgen im Vordergrund

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Fed peilt nur noch eine Senkung bis Jahresende an



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Konjunktursorgen drücken Metallpreise



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Öl nach positiv aufgenommenen Erzeugerpreisen leicht im Plus



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Abstimmung der Tesla-Aktionäre über Milliardenpaket für Musk





(Neu: Dollar, Euro, Metalle, Öl, Tesla)
Frankfurt, 13. Jun (Reuters) - Die Wall Street hat ihre
anfänglichen Gewinne am Donnerstag nicht halten können. Der
Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte 0,3 Prozent
schwächer bei 38.613 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX>
und der Index der Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> lagen jeweils
knapp im Plus bei 5427 und 17.648 Zählern.

Die Investoren versuchten, die uneinheitliche Datenlage im Bezug auf den wahrscheinlichsten Zeitpunkt der ersten Zinssenkung der US-Notenbank Fed zu interpretieren. Trotz jüngster Entspannungssignale von der Preisfront bleiben die Währungshüter weiter vorsichtig. Die Fed beließ den geldpolitischen Schlüsselsatz auf ihrer Sitzung am Mittwoch in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Sie visieren für 2024 nur noch einen Zinsschritt nach unten an. Im März hatten sie noch drei Senkungen ins Auge gefasst. Auch wann es zur Zinswende kommt, blieb unklar. Viele Investoren hoffen auf eine erste geldpolitische Lockerung im September.

Analysten zeigten sich vorsichtig. "Aus wirtschaftlicher Sicht ist es vielleicht gar nicht so entscheidend, ob 2024 weniger und 2025 dafür mehr Zinssenkungen kommen, sollte sich die Inflation weiter abkühlen", kommentierte Konstantin Oldenburger, Analyst vom Broker CMC Markets. "Eine andere Frage ist, wie sich die Präsidentschaftswahl am 5. November auf eine mögliche Zinssenkung auswirken wird. Der September wäre schon ein seltsamer Zeitpunkt für einen solchen Schritt quasi am Vorabend der Wahl."

DOLLAR AUF ERHOLUNGSKURS - INDUSTRIEMETALLE GEBEN NACH

Am Devisenmarkt erholte sich die US-Währung von ihren jüngsten Verlusten - der Dollar-Index <.DXY> rückte um ein halbes Prozent auf 105,21 Punkte vor. Der Euro <EUR=> gab im Gegenzug 0,6 Prozent auf 1,07 Dollar nach.

Bei den Rohstoff-Anlegern dominierte die Sorge, dass die hohen US-Zinsen die Konjunktur schwächen und die Nachfrage nach Industriemetallen schwächen könnten. Die Preise für Kupfer, Aluminium, Nickel, Zink und Zinn verloren zwischen knapp einem und gut zwei Prozent.

Die Investoren am Ölmarkt konzentrierten sich dagegen auf die positiven Überraschungen bei den jüngsten US-Konjunkturdaten. Die Preise für das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI <CLc1> drehten leicht ins Plus und lagen bei 82,68 und 78,54 Dollar je Fass (159 Liter). Für die Gewinne sorgte ein Rückgang bei den US-Erzeugerpreisen - einem frühen Signalgeber für die Entwicklung der Verbraucherpreise - und ein Anstieg der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe.

Dies bestärkte die Hoffnung der Investoren, dass die Fed die Zinsen möglicherweise doch bereits im September senkt. "Die Zahlen sind gut und bestätigen die Aussage der Fed, dass die Inflation Anzeichen einer Abkühlung zeigt", sagte Robert Pavlik, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Dakota Wealth. Allerdings müssten die Währungshüter noch mehr solcher Anzeichen sehen, um die Geldpolitik zu lockern.

CHIPWERTE UND TESLA GEFRAGT

Im Rampenlicht bei den Unternehmen standen erneut die Chipwerte. Die Aktie des Halbleiterherstellers Broadcom <AVGO.O> sprang nach starken Zahlen und einer optimistischen Prognose um 12,4 Prozent in die Höhe. Auch die Konkurrenten Nvidia <NVDA.O> und Micron <MU.O> gewannen in ihrem Kielwasser knapp drei und gut ein Prozent.

Mit Spannung warteten die Anleger auf die im Tagesverlauf anstehende Hauptversammlung von Tesla <TSLA.O>. Nach Ansicht von Konzernchef Elon Musk werden die Aktionäre das 56 Milliarden Dollar schwere Vergütungspaket für ihn mit großer Mehrheit absegnen. Zudem geht der Manager laut einem Beitrag auf seinem Kurznachrichtendienst X davon aus, dass die Anteilseigner für den Umzug von Delaware nach Texas als Rechtssitz des Konzerns stimmen werden. Die Tesla-Aktien zogen um knapp vier Prozent an.



(Bericht von Zuzanna Szymanska Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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