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24.10.2024 /06:17:12
WDHLG-Wirtschaftsministerium weist BDI-Forderung zurück: Kein Tiefsee-Bergbau nötig

(Wiederholung vom Abend)
Berlin, 24. Okt (Reuters) - Das
Bundeswirtschaftsministerium hat die Forderung der deutschen
Industrie zurückgewiesen, den Einstieg in den Tiefsee-Bergbau
vorzubereiten. "Nach derzeitigem Kenntnisstand der
Bundesregierung sind auch an Land ausreichende Ressourcen
verfügbar und eine Nutzung von Tiefsee-Rohstoffen ist insofern
nicht erforderlich", sagte eine Sprecherin des Ministeriums am
Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Deutschland unterstütze
aber seit längerem die Erforschung von Tiefsee-Ressourcen und
halte über die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
(BGR) zwei Explorationsverträge mit der Internationalen
Meeresbodenbehörde: eine Lizenz zur Exploration von
Manganknollen im Pazifik und eine weitere Lizenz zur Exploration
polymetallischer Sulfide im Indischen Ozean.

Der BDI hatte von der Bundesregierung zuvor ein "klares Signal" gefordert, dass Deutschland die Voraussetzung dafür schaffen solle, den Abbau in diesen Gebieten zu beginnen. Dies sei wichtig, wenn 2025 auf internationaler Ebene ein sogenannter 'Mining Code' verabschiedet werde. So könne Deutschland seine wachsenden Import von Metallen abdecken, die in der Energiewende benötigt werden, und Abhängigkeiten von autoritären Staaten vermeiden. Das BMWK lehnt dies aber ab und verweist darauf, dass man etwa heimische Rohstoffquellen nutzen und die Verarbeitungskapazitäten für kritische Rohstoffe in der EU ausbauen wolle. Zudem arbeite man stärker mit Ländern wie Australien, Kanada, Chile, Japan, USA bei den Rohstoffimporten zusammen.

Das Ministerium von Robert Habeck (Grüne) führt vor allem Umweltgründe an. "Mit der Erklärung, bis auf Weiteres auf die Unterstützung von Tiefsee-Bergbau zu verzichten, will Deutschland wie z.B. auch Frankreich zur Einhaltung einer "precautionary pause" beitragen, bis die Tiefsee-Ökosysteme und Risiken des Tiefsee-Bergbaus ausreichend erforscht sind und strenge Abbauregularien vorliegen, die ernsthafte Umweltschäden ausschließen", betonte die Sprecherin. Der BDI hatte darauf verwiesen, dass andere Staaten wie Japan, Norwegen und Saudi-Arabien sich längst auf den Tiefsee-Bergbau vorbereiteten.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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