(Wiederholung vom Abend)
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Gekündigte Lizenz gefährdet Verkauf von "Snapdragon X Elite"
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Qualcomm - Arm will vor Patent-Prozess Druck aufbauen |
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Aktien beider Streithähne unter Druck |
San Francisco/Bangalore, 24. Okt (Reuters) - Wegen eines |
Lizenzstreits hat Arm <ARM.O> einem Insider zufolge einen |
Konzessionsvertrag mit Qualcomm <QCOM.O> gekündigt. Der |
Chip-Designer habe den Halbleiter-Hersteller mit einer Frist von |
60 Tagen über das Ende der Vereinbarung informiert, sagte eine |
mit der Angelegenheit vertraute Person am Mittwoch. Zunächst |
hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. |
Wegen Qualcomms wiederholter Verstöße gegen Lizenzverträge habe man keine andere Wahl gehabt, teilte Arm, der mehrheitlich dem Technologie-Investor Softbank gehört, mit. Qualcomm sprach von einem "verzweifelten Versuch", den anstehenden Patent-Prozess zu stören. Ab Dezember fechten die beiden Konzerne ihren Streit vor einem US-Gericht aus. Arm zufolge hätte Qualcomm nach dem Kauf von Nuvia die an diese Chip-Firma vergebenen Arm-Lizenzen neu verhandeln müssen. Qualcomm weist dies zurück. Die Konzessionen seien unverändert gültig.
Für den US-Konzern hängt viel von dem Ausgang des Streits ab. Sein für PCs entwickelter neuer Prozessor "Snapdragon X Elite" basiert auf einer Nuvia-Entwicklung. Sollten die Arm-Lizenzen für die dort genutzten Technologien auslaufen, müsste der Verkauf der mit diesen Chips ausgestatteten Laptops eingestellt werden. Davon wären rund 20 weitere Firmen betroffen, die sogenannte "Copilot+"-Rechner anbieten.
Qualcomm hatte Nuvia, eine von Apple-Chipingenieuren gegründete Firma, 2021 für 1,4 Milliarden Dollar geschluckt. Im Jahr darauf verklagte Arm Qualcomm auf Neuverhandlung der an Nuvia vergebenen Lizenzen.
Qualcomm-Aktien fielen an der Wall Street zeitweise um gut zwei Prozent. Arm büßten 3,5 Prozent ein. Sollte die Kündigung in Kraft treten, drohe ein Verkaufsstopp zahlreicher Qualcomm-Produkte, da praktisch alle Produkte des weltgrößten Anbieters von Smartphone-Chips auf Arm-Designs basierten, sagte Russ Mould vom Brokerhaus AJ Bell. Arm würden im Gegenzug hohe Umsatzbeteiligungen entgehen. Experten gehen daher davon aus, dass sich die beiden Firmen außergerichtlich einigen werden.
(Bericht von Stephen Nellis, Max Cherney, Sameer Manekar, Surbhi Misra und Jahnavi Nidumolu. Geschrieben von Hakan Ersen. Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)