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13.11.2024 /14:30:02
Sachverständigenrat: Knapper Wohnraum ist soziales und wirtschaftliches Problem

Berlin, 13. Nov (Reuters) - Die Wirtschaftsweisen plädieren für ein Bündel von Maßnahmen, um den schwierigen Wohnungsmarkt anzukurbeln. In den Ballungsräumen sei Wohnraum besonders knapp und dies sei nicht nur ein soziales, sondern auch ein gesamtwirtschaftliches Problem, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Jahresgutachten des Sachverständigenrates. "Die Knappheit von Wohnraum hemmt den Zuzug von Arbeitskräften in produktive Regionen." Hier sollte das Angebot erhöht und der Bestand effizienter genutzt werden, erklärten die Regierungsberater. Bauland auszuweisen und Hürden für die Nachverdichtung abzubauen könnte ebenso helfen wie Schritte zur Senkung der Baukosten. Um den Zugang zu angemessenem Wohnraum für einkommensschwache und benachteiligte Bevölkerungsgruppen zu verbessern, sollten sich die Politik zum Wohngeld und zu Sozialwohnungen ergänzen.

"In Deutschland haben sich die Preise für Wohnimmobilien seit dem Jahr 2010 mehr als verdoppelt", erklärten die fünf Professorinnen und Professoren des Sachverständigenrats Wirtschaft. Neumieten seien in der gleichen Zeit um gut 60 Prozent gestiegen, Bestandsmieten um rund 20 Prozent. "Der Wohnungsneubau kann durch die Mobilisierung von Baulandpotenzialen, stärkere Bauanreize und eine Senkung der Baukosten durch harmonisierte Bauvorschriften erhöht werden", sagte Veronika Grimm, Mitglied des Beratergremiums. "Auch die Einführung des Gebäudetyps E, der eine rechtssichere Möglichkeit bietet, von den aktuell anerkannten Regelungen abzuweichen, könnte die Baukosten senken."

Der Wohnungsbau in Deutschland schwächelt momentan enorm. Denn hohe Baukosten, hohe Bauzinsen und damit wenig Rendite schrecken derzeit viele Investoren ab. Aber auch viele private Haushalte verschieben oft ihren Traum von den eigenen vier Wänden. Die Immobilien- und Bau-Lobby fordert seit langem von der Politik mehr Fördermaßnahmen, um der Branche über die Krise hinwegzuhelfen und den Wohnungsbau anzuschieben.

(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Rene Wagner-Bei
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