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19.09.2024 /09:05:38
Schweizer Regierung rechnet mit unterdurchschnittlichem Wachstum

Zürich, 19. Sep (Reuters) - Die Schweizer Regierung hält an ihren Wachstumserwartungen für das laufende Jahr fest und rechnet weiterhin mit einem deutlich unterdurchschnittlichen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) angesiedelten Ökonomen des Bundes prognostizieren für 2024 wie bereits im Juni einen BIP-Zuwachs von 1,2 Prozent, wie aus ihrer am Donnerstag vorgelegten Herbstprognose hervorgeht. 2025 wird dann weiterhin mit einer Wachstumsbeschleunigung gerechnet: Das BIP dürfte um 1,6 (bislang: 1,7) Prozent steigen.

Die verhaltene Entwicklung insbesondere im europäischen Ausland und die reale Aufwertung des Frankens <CHF=> <EURCHF=> in den vergangenen Monaten bremse die konjunktur- und wechselkursexponierten Bereiche der Exportwirtschaft, erklärten die Seco-Wirtschaftsexperten. Im Inland dürften vor allem die Konsumausgaben das Wachstum stützen. Hingegen dürften die Investitionen zurückgehen: Die Auslastung der industriellen Produktionskapazitäten sei tief und die Auftragslage schwach. Die Beschäftigung dürfte weiter steigen, wenn auch mit nachlassender Dynamik.

Die Inflation gehe rascher zurück, als bislang prognostiziert. Das Seco veranschlagt die Teuerung dieses Jahr auf noch 1,2 (bislang: 1,4) Prozent. 2025 dürften die Verbraucherpreise dann nur noch um 0,7 (bislang: 1,1) Prozent anziehen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB), die für Preisstabilität einen Zielbereich von null bis zwei Prozent anpeilt, sieht die Inflation im Griff und hatte im März und Juni deswegen den Leitzins gesenkt. Die nächste geldpolitische Lagebeurteilung der Notenbank ist für 26. September anberaumt.

Die BIP-Angaben sind um den Einfluss von Sport-Großereignissen wie etwa Fußball-Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele bereinigt. Lizenzgebühren und Fernseheinnahmen von Organisationen wie dem Weltfußballverband Fifa und dem Internationalen Olympischen Komitee, die ihren Sitz in der Schweiz haben, beeinflussen die Wertschöpfung spürbar.

(Bericht von Paul Arnold, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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