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12.05.2025 /10:06:57
FOKUS 1-USA und China rüsten im Handelskrieg ab - Verhandlungen und Zollsenkungen

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90-tägige Stillhaltefrist vereinbart

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Gegenseitige Zölle zudem wieder bei zehn Prozent

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Intensive Verhandlungen am Wochenende in Genf

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Aktienmärkte reagieren positiv, Dax auf Rekordhoch
 
(neu: weitere Details)
Genf, 12. Mai (Reuters) - Die USA und China rüsten im
Handelskrieg der vergangenen Monate deutlich ab. Beide Seiten
einigten sich auf eine 90-tägige Pause in dem Streit sowie
deutlich niedrigere Zollsätze. US-Finanzminister Scott Bessent
sagte Journalisten am Montag in Genf, nach Verhandlungen mit
China würden die gegenseitigen Zölle um mehr als 100
Prozentpunkte auf zehn Prozent gesenkt. Beide Seiten hätten die
Interessen ihrer Länder gut vertreten. "Wir haben beide ein
Interesse an einem ausgewogenen Handel, die USA werden sich
weiter in diese Richtung bewegen."

Bessent äußerte sich zusammen mit dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer nach intensiven Gesprächen am Wochenende in der Schweiz. Die Verhandlungen waren die ersten persönlichen Begegnungen zwischen hochrangigen amerikanischen und chinesischen Vertretern seit der Rückkehr von US-Präsident Donald Trump ins Weiße Haus. Seitdem hatte Trump die Zölle, die US-Importeure auf Waren aus China zahlen müssen, auf 145 Prozent erhöht. China hatte dies ebenfalls mit neuen Zöllen gekontert. So wurden Ausfuhrbeschränkungen für einige Seltene Erden verhängt, außerdem Zölle auf US-Waren von 125 Prozent.

Trump hat auch andere Handelspartner mit hohen Sonderzöllen überzogen. Er will damit das riesige Handelsdefizit der USA reduzieren. Im Visier hat er auch die EU. Hier läuft gerade eine 90-tägige Pause, um Zeit für Verhandlungen zu haben.

An den Finanzmärkten sprachen Investoren und Analysten von einem überraschend großen Schritt in die richtige Richtung. In Frankfurt kletterte der deutsche Leitindex um bis zu 1,8 Prozent auf 23.911 Zähler und lag damit so hoch wie nie. Zugleich nahm er die psychologisch wichtige 24.000-Punkte-Marke ins Visier.

(Bericht von Emma Farge und Olivia Le Poidevin, geschrieben von Christian Krämer. Redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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