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Umsatz wächst 2023/24 nur noch um drei Prozent |
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Smart Infrastructure macht Einbußen bei DI wett |
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Vorstandschef Busch kündigt Wertsteigerungs-Programm an |
(neu: weitere Details) |
München, 14. Nov (Reuters) - Der Münchner |
Technologiekonzern Siemens <SIEGn.DE> kämpft weiter mit der |
Schwäche seines Aushängeschilds Digital Industries. Der |
Konzernumsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 (per |
Ende September) auf vergleichbarer Basis nur um drei Prozent auf |
75,9 Milliarden Euro und blieb damit hinter den Erwartungen des |
Vorstands zurück, wie Siemens am Donnerstag mitteilte. Das |
Ergebnis aus dem industriellen Geschäft verbesserte sich leicht |
auf 11,4 (2022/23: 11,3) Milliarden Euro, vor allem weil die |
Gebäude- und Infrastruktur-Sparte SI die Einbußen in der |
Automatisierungstechnik wettmachte und von Digital Industries |
(DI) beim Ergebnis sogar überholte. |
Unter dem Strich stand 2023/24 ein Rekordgewinn von 9,0 |
(8,5) Milliarden Euro. Die Aktionäre sollen eine um 50 Cent |
erhöhte Dividende von 5,20 Euro je Aktie erhalten. |
Erwartet hatte der Konzern ein Umsatzplus von mindestens |
vier Prozent, wobei Finanzvorstand Ralf Thomas die Erwartungen |
zuletzt schon gedämpft hatte. Bei DI brach der Umsatz um acht |
Prozent ein, im vierten Quartal sogar um 19 Prozent. Auch für |
das neue Geschäftsjahr rechnet Siemens allenfalls mit einem |
kleinen Zuwachs, nachdem Zwischenhändler in China weiterhin auf |
vollen Lägern sitzen. Das Automatisierungsgeschäft - der Kern |
von DI - bleibe "herausfordernd", sagte Vorstandschef Roland |
Busch. |
Die Gebäudetechnik- und Infrastruktur-Sparte SI und das Zug-Geschäft sollen das mit kräftigen Zuwächsen wettmachen, so dass der Konzernumsatz auf vergleichbarer Basis um drei bis sieben Prozent wachsen soll. Der Auftragseingang bröckelte zwar um vier Prozent ab, Siemens sitzt aber noch auf Aufträgen über 113 Milliarden Euro. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie setzt sich Siemens mit 10,40 bis 11,00 (10,54) Euro das gleiche Ziel wie für 2023/24.
Busch kündigte ein Programm mit dem Namen "One Tech Company" an, das die Unternehmensteile technisch enger verzahnen soll. Ziele seien ein stärkerer Kundenfokus, schnellere Innovationen und ein stärkeres profitables Wachstum. Der jüngst angekündigte, mehr als zehn Milliarden Dollar schwere Zukauf der US-Industriesoftwarefirma Altair <ALTR.O> gehöre schon dazu. "Wir werden weiterhin in Forschung und Entwicklung sowie in Zukäufe investieren", sagte Busch. "Beginnend mit dem Geschäftsjahr 2025 werden wir Siemens auf die nächste Stufe der Wertsteigerung heben."
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)