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19.09.2024 /14:47:49
FOKUS 1-Bund bereitet Ausstieg bei Uniper vor - Verkauf wohl über Börse

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Privatisierung über Börse "zentrale Handlungsoption"



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Verkauf abseits der Börse aber auch denkbar



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Uniper: Begrüßen Ankündigung und unterstützen Prozess



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EU-Auflage: Beteiligung muss in nächsten Jahren reduziert werden





(neu: Uniper-Reaktion, Hintergrund)
Berlin/Düsseldorf, 19. Sep (Reuters) - Der Bund bereitet
den Ausstieg aus dem verstaatlichten Energiekonzern
Uniper <UN0k.DE> vor. "Auf Basis eingehender Analysen kommen wir
zu dem Schluss, dass eine Veräußerung über den Kapitalmarkt die
zentrale Handlungsoption des Bundes zur Reprivatisierung von
Uniper ist", teilte das FDP-geführte Finanzministerium am
Donnerstag in Berlin mit. "Darüber hinaus werden vom Bund auch
außerbörsliche Veräußerungsoptionen in Abhängigkeit von ihrer
Validität geprüft." Details zu möglichen Käufern wurden nicht
genannt. Das Ministerium betonte, dass insgesamt noch keine
finale Entscheidung gefallen sei.

"Uniper begrüßt die heutige Ankündigung des Bundesministeriums der Finanzen", sagte ein Firmensprecher auf Anfrage. "Wir sind bereit für diesen Schritt und werden in enger Abstimmung mit dem Bund alle notwendigen Vorbereitungen vorantreiben."

Uniper hatte zuletzt bereits mitgeteilt, sich auf den Weg zurück an die Börse machen zu wollen. Der Bund hatte den größten deutschen Gaskonzern nach dem russischen Gaslieferstopp 2022 mit Eigenkapital in Höhe von 13,5 Milliarden Euro vor der Pleite bewahrt. Nach der Verstaatlichung hält er 99,12 Prozent an dem Unternehmen. Die EU-Kommission hat der Hilfsaktion unter der Bedingung zugestimmt, dass der Bund bis Ende 2028 seinen Anteil auf mindestens 25 Prozent plus eine Aktie reduziert.

Früheren Angaben von Insidern zufolge könnte der Bund im Frühjahr kommenden Jahres eine Minderheitsbeteiligung veräußern. Im Rahmen der Haushaltsverhandlungen für 2025 hatte die Bundesregierung zuletzt mitgeteilt, Uniper werde mehr Geld in den Bundeshaushalt spülen - und zwar rund 300 Millionen Euro. Der Beitrag des Konzerns erhöht sich damit von 2,6 auf 2,9 Milliarden Euro. Das ist Ausdruck der verbesserten Geschäftslage. Das Düsseldorfer Unternehmen hatte im ersten Halbjahr mehr als erwartet verdient und den Ausblick für das Gesamtjahr angehoben.

(Bericht von Christian Krämer und Tom Käckenhoff, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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