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Rekordstände bei S&P und Nasdaq |
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Fed senkt Leitzinsen um 25 Basispunkte |
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Chef von Warner Bros sieht mehr M&A-Deals unter Trump |
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Under Armour heben nach Prognose ab |
(neu: US-Schlusskurse, Zinsentscheidung der Fed) |
Frankfurt/New York, 07. Nov (Reuters) - Die Stimmung an |
der Wall Street bleibt optimistisch. Die vom klaren Wahlsieg |
Donald Trumps entfachte Rally setzte sich am Donnerstag fort, |
wenn auch mit etwas weniger Dynamik. Der Dow-Jones-Index |
der Standardwerte schloss fast unverändert bei 43.729 Punkten. |
Der technologielastige Nasdaq <.IXIC> rückte dagegen 1,5 Prozent |
auf 19.269 Zähler vor. Der breit gefasste S&P 500 <.SPX> legte |
0,7 Prozent auf 5973 Stellen zu. Beide Indizes markierten damit |
neue Bestmarken. |
Kurz nach dem Sieg von Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl senkte die US-Notenbank den Leitzins weiter. Sie setzte ihn am Donnerstag um einen Viertelpunkt nach unten - auf die neue Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent. Es war der zweite Schritt nach der Zinswende vom September und kam nur zwei Tage nach der Präsidentschaftswahl. Dabei hatte sich der Republikaner Trump, ein Anhänger von Strafzöllen und Steuersenkungen, gegen die demokratische Konkurrentin Kamala Harris durchgesetzt: "Kurzfristig wird die Wahl keine Auswirkungen auf unsere geldpolitischen Entscheidungen haben", sagte Fed-Chef Jerome Powell und fügte hinzu: "Wir raten nicht, spekulieren nicht und machen keine Annahmen, wie künftige politische Entscheidungen der Regierung aussehen." Zugleich machte er klar, dass er seinen Posten nicht vorzeitig räumen wird, selbst wenn ihn der kommende Präsident dazu auffordern sollte. Die Zinsentscheidung spielte kaum eine Rolle am Markt.
Einige der Aktien, die nach dem klaren Trump-Sieg stark angestiegen waren, gaben ihre Gewinne wieder ab. Trump Media & Technology <DJT.O> verloren knapp 23 Prozent. Bei Finanzwerten machten die Anleger ebenfalls Kasse. Aktien von JPMorgan Chase <JPM.N> knickten um mehr als vier Prozent ein.
Aktien von Warner Bros Discovery <WBD.O> kletterten nach einem überraschenden Gewinn im dritten Quartal um fast zwölf Prozent. Der Chef des Medienkonzerns, David Zaslav, sieht unter Trumps Ägide mehr Chancen für eine Branchenkonsolidierung. Die strenge Kartellpolitik der Biden-Regierung hatte in den letzten Jahren den Abschluss von Geschäften in allen Branchen erschwert und die Möglichkeiten für Medienunternehmen eingeschränkt.
"Im Allgemeinen befürwortet Trump die Deregulierung", sagte Ross Benes, Analyst für den Bereich Fernsehen und Streaming bei eMarketer. "Das wird die Chancen auf mehr M&A erhöhen. Aber die meisten großen M&A-Deals im Medienbereich in der jüngeren Geschichte sind für Mitarbeiter und Investoren schlecht ausgegangen."
Ansonsten bewegten Firmenbilanzen die Kurse. Eine Prognoseanhebung zündete bei Under Armour <UAA.N> den Turbo. Die Aktien verteuerten sich um mehr als 27 Prozent und steuerten auf den besten Börsentag in der Firmengeschichte zu. Der US-Sportausrüster erwartet nun für sein Geschäftsjahr einen bereinigten Gewinn je Aktie von 21 bis 27 Cent statt von 19 bis 21 Cent. Auch Ralph Lauren <RL.N> überzeugte mit optimistischeren Zielen, was die Aktien um 6,6 Prozent in die Höhe trieb. Die Luxusmodemarke erwartet für das Geschäftsjahr 2025 einen Umsatzanstieg von drei bis vier Prozent, gegenüber der vorherigen Prognose von zwei bis drei Prozent.
(Bericht von Lisa Mattackal und Ankika Biswas, geschrieben von Anika Ross, Birgit Mittwollen Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)