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12.06.2024 /20:31:27
FOKUS 1-Fed hält Leitzins hoch und avisiert nur eine Senkung bis Jahresende

(Neu: Marktreaktion, Experten, Hintergrund)

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Leitzins bleibt in Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent



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Währungshüter signalisieren eine Lockerung im Jahresverlauf



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Jüngste Inflationsdaten waren besser als erwartet ausgefallen





Washington, 12. Jun (Reuters) - Nach
Entspannungssignalen von der Preisfront hält die US-Notenbank
die Tür für eine Zinssenkung im zweiten Halbjahr offen. Die
Währungshüter um Federal Reserve-Chef Jerome Powell beließen den
geldpolitischen Schlüsselsatz am Mittwoch in der Spanne von 5,25
bis 5,50 Prozent. Nachdem die Inflationsrate im Mai überraschend
auf 3,3 Prozent gefallen ist, machen die Währungshüter nun in
jüngsten Monaten einen "moderaten weiteren Fortschritt" auf dem
Weg zu ihrem Ziel einer Teuerungsrate von zwei Prozent aus.
Zugleich signalisieren sie in ihrem aktualisierten Ausblick für
das laufende Jahr im Mittel nur noch einen Zinsschritt nach
unten. Im März hatten sie noch drei Senkungen avisiert.

"Die US-Notenbanker halten noch immer mehrheitlich an der Perspektive einer Leitzinswende im laufenden Jahr fest", erklärte LBBW-Ökonom Elmar Völker. Doch deuteten sie weniger Potenzial für eine geldpolitische Lockerung an: "Ein Signal, dass der Weg bis zu einer ersten Zinssenkung länger ist als zuvor vermutet." Eine Zinssenkung im Juli sei nicht zu erwarten, meint Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust. Ein erster Schritt nach unten im September sei trotz der derzeitigen Prognose-Unsicherheit aber durchaus wahrscheinlich.

Die Marktreaktion auf den Zinsentscheid fiel verhalten aus. Die wichtigsten US-Indizes lagen mit einem knappen Minus beim Dow Jones und Gewinnen von einem und zwei Prozent beim S&P 500 <.SPX> und Nasdaq <.IXIC> mehr oder weniger auf dem Niveau von vor der Ankündigung. Auch der Dollar grenzte seine Verluste nur leicht auf 0,7 Prozent ein. Zuvor lag er knapp ein Prozent im Minus. Auch die Rendite der zehnjährigen US-Bonds baute ihren früheren Rückgang nur geringfügig wieder ab.

(Bericht von Howard Schneider und Ann Saphir, geschrieben von Reinhard Becker, Mitarbeit Zuzanna Szyma?ska, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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