Nachricht


12.06.2024 /19:14:28
FOKUS 4-Inflationsrückgang treibt US-Börsen an - Warten auf Fed

*

US-Inflationsrate sinkt im Mai auf 3,3 Prozent

*

Experten waren von 3,4 Prozent ausgegangen

*

Warten auf Fed-Entscheid um 20.00 Uhr (MESZ)
 
(Neu: Dollar, Euro, Anleihen, Bitcoin, Oracle)
Frankfurt/New York, 12. Jun (Reuters) - Der
überraschende Rückgang der US-Inflation gibt der Wall Street
Aufwind. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte am
frühen Mittwochnachmittag in New York 0,2 Prozent höher bei
38.806 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> rückte um gut
ein Prozent auf 5436 Zähler vor. Der Index der Technologiebörse
Nasdaq <.IXIC> kletterte um 1,7 Prozent auf 17.630 Stellen.

Die Teuerungsrate sank in den USA im Mai auf 3,3 Prozent von 3,4 Prozent im April. Experten hatten mit einer Stagnation gerechnet. Dies bestärkte die Hoffnung der Anleger auf eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed im Herbst. Die Währungshüter versuchen, mit erhöhten Zinsen die Verbraucherpreise in Schach zu halten. "Der Inflationstrend scheint auf jeden Fall weiterhin freundlich zu sein, indem er sich allmählich nach unten arbeitet", sagte Sam Stovall, Chefstratege beim Analysehaus CFRA Research.

Nun warten die Anleger auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed um 20.00 Uhr (MESZ). Aus den Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell erhoffen sie sich weitere Hinweise auf den genauen Zeitpunkt der Lockerung der US-Geldpolitik. Die meisten Investoren rechnen derzeit mit einer ersten Zinssenkung in den USA im September. Analysten zeigten sich allerdings vorsichtig. "Powell ist bekannt dafür, die Euphorie am Aktienmarkt ganz gern mal wieder etwas bremsen zu wollen", sagte unter anderem Konstantin Oldenburger, Analyst vom Broker CMC Markets.

DOLLAR UND ANLEIHERENDITEN UNTER DRUCK - BITCOIN GEFRAGT

Der Dollar-Index <=USD> baute nach der Veröffentlichung der Inflationsdaten seine knappen Verluste aus und lag rund ein Prozent im Minus bei 104,30 Punkten. Der Euro <EUR=> gewann im Gegenzug genauso viel auf 1,08 Dollar. Die Investoren griffen auch bei Staatsanleihen zu. Die Rendite der zehnjährigen US-Bonds fiel im Gegenzug zum steigenden Kurs auf 4,252 Prozent von rund 4,390 Prozent. Gefragt war auch der Bitcoin <BTC=>, der um 3,4 Prozent auf 69.576 Dollar zulegte.

Am Ölmarkt ging es dagegen nur leicht nach oben. Die Nordsee-Sorte Brent und die leichte US-Sorte WTI <CLc1> verteuerten sich um rund ein halbes Prozent auf 82,55 und 78,51 Dollar je Fass (159 Liter). Die Erwartung, dass die fallenden Zinsen bereits im Herbst die Wirtschaft und damit die Nachfrage nach Rohstoffen ankurbeln, hatte die Preise zunächst um knapp zwei Prozent in die Höhe getrieben. Ein überraschend starker Anstieg der US-Rohölvorräte nach den jüngsten Daten des US-Energieministeriums grenzte allerdings die Gewinne ein.

APPLE ZEITWEISE WIEDER WERTVOLLSTE FIRMA DER WELT

Im Rampenlicht bei den Einzelwerten stand unter anderem Apple <AAPL.O>. Die Euphorie rund um die jüngsten Pläne des US-Technologieriesen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) trieb die Aktie um bis zu 5,3 Prozent auf ein Allzeithoch von 218,12 Dollar. Damit konnte der iPhone-Anbieter zum ersten Mal seit fünf Monaten zeitweise die Position als wertvollstes Unternehmen der Welt zurückerobern.

Den Anlegern gefiel auch der jüngste Geschäftsbericht des SAP <SAPG.DE>-Rivalen Oracle <ORCL.N>. Die Papiere des US-Softwarehauses sprangen um bis zu 12,9 Prozent in die Höhe und waren mit 139,83 Dollar so teuer wie nie. Der Umsatz der wichtigen Cloud-Sparte von Oracle fiel im vierten Quartal zwar unter den Analystenschätzungen aus. Der Ausblick des Unternehmens lag allerdings über der durchschnittlichen Expertenprognose.

Gefragt war auch die Aktie von Nvidia <NVDA.O>, die nach der Veröffentlichung einer Studie um vier Prozent kletterte. Laut den Experten des Analysehauses Kantar ist der Chipkonzern mit einem Plus von knapp 180 Prozent auf 202 Milliarden Dollar der Senkrechtstarter des Jahres. "Nvidia ist jetzt eine bekannte Marke, da die Chips des Unternehmens das neue Öl und Gold der Technologiewelt sind", sagte Analyst Dan Ives vom Vermögensverwalter Wedbush.

(Bericht von Zuzanna Szymanska, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.