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Bundesregierung bietet anderen EU-Staaten Hilfe an
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"Auch Andere können Kapazitäten deutscher LNG-Terminals nutzen"
Berlin, 01. Jan (Reuters) - Der Lieferstopp von |
russischem Gas durch die Ukraine durch den russischen |
Energiekonzern Gazprom <GAZP.MM> hat nach Angaben des |
Bundeswirtschaftsministeriums keine Auswirkungen auf |
Deutschland. "Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist |
gewährleistet, wir sind unabhängig von russischem Gas", sagte |
eine Sprecherin der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. |
Zugleich betonte sie die Hilfszusage der Bundesregierung auch |
für osteuropäische Länder: "Die Versorgung Ost- und |
Süddeutschlands sowie der angrenzenden Nachbarstaaten ohne |
Küstenzugang wird auch bei Ausfall von Lieferungen oder Havarien |
an zentralen Transportinfrastrukturen jederzeit sichergestellt." |
Die Kapazitäten an den deutschen LNG-Terminals stünden auch |
Unternehmen aus anderen EU-Mitgliedstaaten zur Verfügung. Der |
größte slowakische Gasimporteur SPP hatte bereits mitgeteilt, |
als Ersatz für das russische Gas nun über Pipelines aus |
Deutschland und Ungarn versorgt zu werden. |
Dass Süd- und Osteuropa russisches Gas beziehe, sei nicht im deutschen und EU-Interesse, betonte die Sprecherin zudem. Grundsätzlich gebe es verschiedene Möglichkeiten, um den Gastransit nach Mittel- und Osteuropa zu regeln, über Pipelines (Turkstream) und LNG Terminals wie die deutschen Terminals. "Die betroffenen Staaten und Unternehmen haben sich alle auf die Situation vorbereitet, so dass die Versorgungssicherheit gewährleistet wird", betonte sie. Die deutschen und europäischen Gasspeicher seien zudem für die Jahreszeit sehr gut gefüllt. Auch das weltweite Angebot an Flüssiggas (LNG) sei ausreichend.
Die neu gebauten LNG-Terminals an der deutschen Küste dienten in Krisenzeiten der Sicherung der deutschen und europäischen Gasversorgung, sagte die Sprecherin. Außerdem würden Reservekapazitäten geschaffen, um Versorgungsengpässe bei Einschränkungen oder den Ausfall anderer Lieferrouten ausgleichen zu können. Es zeige sich, wie richtig es gewesen sei, sich von russischem Gas zu lösen. Die Bundesregierung habe seit Amtsantritt auf Diversifizierung in der Energieversorgung gesetzt. Russland hatte wie erwartet die Gaslieferungen nach Europa durch die Ukraine am Mittwochmorgen gestoppt.
(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)