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Drohnenangriffe auf Kiew |
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Selenskyj setzt auf anhaltende Hilfe der USA |
Kiew, 01. Jan (Reuters) - Russland hat das Nachbarland |
Ukraine auch zu Beginn des neuen Jahres wieder mit Drohnen und |
Raketen angegriffen. Am Mittwochmorgen seien dabei bei einem |
Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew zwei Personen |
getötet und sechs weitere verwundet worden, teilte die |
Stadtverwaltung mit. Zwei Stockwerke eines Wohnhauses seien bei |
dem Angriff teilweise zerstört worden, sagte Bürgermeister |
Vitali Klitschko. Die ukrainische Nationalbank teilte in einer |
Erklärung mit, dass eines ihrer Gebäude durch die Trümmer einer |
abgeschossenen Drohne beschädigt worden sei. |
"Sogar in der Silvesternacht hat Russland nur darüber nachgedacht, wie es der Ukraine schaden kann", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in sozialen Medien als Reaktion auf den Angriff. Das ukrainische Militär gab an, 63 von 111 Drohnen abgeschossen zu haben, die Russland über Nacht in verschiedenen Regionen der Ukraine gestartet hatte. Weitere 46 seien durch elektronische Störsender von ihrer Route abgekommen, hieß es weiter. Details wurden nicht genannt.
Russland hatte die Ukraine im Februar 2022 überfallen und hält seither Landesteile im Osten und Süden besetzt. Die russische Luftwaffe fliegt zudem regelmäßig Angriffe auf ukrainische Städte weit hinter der Frontlinie. Bereits am Dienstag hatten Moskaus Streitkräfte während eines nächtlichen Angriffs 21 Raketen auf Kiew und die nördliche Region Sumy abgefeuert und dabei Gebäude und Infrastruktur in der Stadt Schostka beschädigt.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte am Dienstagabend, er rechne damit, dass auch der künftige US-Präsident Donald Trump die Ukraine unterstützen werde. In einer 21-minütigen Video-Neujahrsansprache betonte Selenskyj, dass nur eine starke Ukraine den Frieden sichern und sich weltweit Respekt verschaffen könne. "Nur eine solche Ukraine wird respektiert und gehört - sowohl auf dem Schlachtfeld als auch am Verhandlungstisch." Man werde alles tun, um Russland zu stoppen und den Krieg zu beenden.
In der Ukraine und der EU gibt es Sorgen, dass Trump nach seiner Amtsübernahme am 20. Januar versuchen könnte, mit Russlands Präsident Wladimir Putin Bedingungen für einen Waffenstillstand auszuhandeln, die von der Ukraine Gebietsabtretungen an Russland beinhalten. "Ich glaube, dass wir gemeinsam mit den Vereinigten Staaten die Kraft haben, Russland zu einem gerechten Frieden zu zwingen", sagte er. Die USA sind der mit Abstand größte militärische Unterstützer der Ukraine, danach folgt Deutschland.
(Bericht von Dan Peleschuk, Valentyn Ogirenko, Gleb Garanich, Ron Popeski; geschrieben von Andreas Rinke; redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)