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17.09.2024 /19:32:02
FOKUS 3-US-Börsen geben nach - Daten schüren Zweifel an XL-Zinsschritt

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Umsätze der US-Einzelhändler überraschend gestiegen



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Unternehmen steigern Produktion kräftiger als erwartet



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Fed-Aussagen bei erwarteter Zinssenkung im Mittelpunkt



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Partnerschaft mit Cloud-Tochter von Amazon beflügelt Intel





(Neu: Konjunkturdaten, Dollar, Euro, Kryptowährungen, Hewlett Packard)

Frankfurt, 17. Sep (Reuters) - Die Wall Street hat ihre
anfänglichen Gewinne am Dienstag nicht halten können. Der
Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste
S&P 500 <.SPX> notierten jeweils leicht schwächer bei 41.556 und
5625 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> trat
mit 18.726 Zählern mehr oder weniger auf der Stelle. Im Fokus
der Investoren stand die Sitzung der US-Notenbank Fed am
Mittwoch. Die Börsianer gehen fest davon aus, dass die
Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell die geldpolitische Wende
einleiten. Offen bleibt, ob sie den Leitzins um 25 oder 50
Basispunkte zurückschrauben.

Für Verunsicherung sorgten die jüngsten Konjunkturdaten. Die Umsätze der US-Einzelhändler legten im August leicht zu. Auch die Produktion in der US-Industrie stieg im August stärker als erwartet. "Das deutet auf einen gesunden Zustand der Wirtschaft hin", sagte Peter Cardillo, Chefökonom beim Finanzdienstleister Spartan in New York. Dies schürte Sorgen, dass ein großer Zinsschritt der Fed um 50 Basispunkte ausbleibt. Die Notenbanker versuchen, mit erhöhten Zinsen die Inflation einzudämmen, ohne den Konjunkturmotor abzuwürgen.

SOWOHL RALLY ALS AUCH AUSVERKAUF MÖGLICH

Im Fokus der Investoren steht dabei nicht nur das Ausmaß der Zinssenkung, sondern auch deren Begründung. Bei einer Lockerung um einen viertel Prozentpunkt müsste die Fed Experten zufolge deutlich signalisieren, dass weitere Zinssenkungen bis zum Jahresende folgen würden, um den Markterwartungen gerecht zu werden. Die Aussagen der US-Währungshüter würden daher den weiteren Trend an den Börsen beeinflussen. "Es scheint alles möglich zu sein, von neuen Rekordständen bis hin zu erneut dramatischen Abverkäufen", sagte Analyst Frank Sohlleder vom Broker ActivTrades. Die Aussicht auf einen möglichen großen Zinsschritt nach unten hielt den Dollar-Index <.DXY> nahe seines Jahrestiefs von 100,55 Punkten. Im Gegenzug notierte der Euro <EUR=> nicht weit von seinem Jahreshoch von 1,12 Dollar.

Die Zinseuphorie der Anleger beflügelte auch den Bitcoin <BTC=>. Die umsatzstärkste Kryptowährung kletterte um 5,5 Prozent auf 60.836 Dollar und war damit so teuer wie seit drei Wochen nicht mehr. "Die Aussicht auf sinkende Kapitalmarktzinsen gilt als entscheidender Einflussfaktor auf zinslose Anlagen wie etwa Bitcoin", erläuterte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. Auch andere Cyber-Devisen wie Ethereum <ETH=> und Ripple <XRP=> rückten um rund vier und ein Prozent vor.

INTEL UND HEWLETT PACKARD GEFRAGT

Im Rampenlicht bei den Einzelwerten stand die Aktie von Intel <INTC.O>, die um 3,4 Prozent vorrückte. Der Halbleiterhersteller will gemeinsam mit der Cloud-Tochter des Online-Händlers Amazon <AMZN.O> Chips für die Künstliche Intelligenz (KI) entwickeln. Amazon Web Services (AWS) werde für Design-Dienstleistungen und Fertigung zahlen, teilte Intel-Chef Pat Gelsinger mit. Die Amazon-Aktie rückte um gut ein Prozent vor.

Ein positiver Analystenkommentar trieb die Aktie von Hewlett Packard Enterprise <HPE.N> (HPE) an. Die Titel des US-IT-Konzerns kletterten um fünf Prozent auf 18,09 Dollar. Die Experten der Bank of America hatten sie auf "Buy" nach zuvor "Neutral" hochgestuft. Auch das Kursziel wurde auf 24 von 21 Dollar angehoben. Grund seien die durch die neue Finanzchefin Marie Myers eingeleiteten Sparmaßnahmen, die Aussicht auf niedrigere Kosten nach der geplanten Übernahme des Netzwerkausrüsters Juniper und eine allgemeine Erholung in der Branche.

Nach oben ging es auch für Microsoft <MSFT.O>. Die Titel rückten um rund ein halbes Prozent vor, nachdem der Softwareriese ein neues Aktienrückkaufprogramm im Wert von bis zu 60 Milliarden Dollar angekündigt hatte.

(Bericht von Zuzanna Szymanska, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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