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Drittes Quartal bleibt hinter Erwartungen zurück |
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Rückversicherer erwartet aber mehr als 5 Mrd Euro Gewinn |
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Geht die Zeit der Preiserhöhungen bald zu Ende? |
(neu: weitere Details, Kursreaktion) |
München, 22. Okt (Reuters) - Die verheerenden Schäden |
durch die Hurrikane "Helene" und "Milton" bringen die Münchener |
Rück <MUVGn.DE> nicht vom Kurs ab. Im dritten Quartal ging der |
Gewinn zwar um knapp ein Viertel auf rund 900 Millionen |
(Vorjahr: 1,17 Milliarden) Euro zurück, weil allein "Helene" den |
weltgrößten Rückversicherer rund eine halbe Milliarde Euro |
kostete. Dennoch summiert sich das Nettoergebnis nach neun |
Monaten auf 4,7 Milliarden Euro. Deshalb gehe die Münchener Rück |
davon aus, zum Jahresende bei mehr als den bisher angepeilten |
fünf Milliarden Euro zu landen - auch wenn "Milton" im vierten |
Quartal noch heftig ins Kontor schlagen dürfte. |
Die Münchener Rück spricht von einer "signifikanten |
Schadenbelastung" durch den Hurrikan, der vor allem in Florida |
große Schäden angerichtet hatte. Der Hurrikan "Helene" war Ende |
September über den Südosten der USA hinweggezogen. Für die |
Münchener Rück war es der größte Schaden im dritten Quartal. |
Drei Großschäden in Kanada summierten sich auf eine weitere |
halbe Milliarde Euro. Dazu kamen Überschwemmungen in Osteuropa. |
Zusammen könnten "Helene" und "Milton" die Versicherer und |
Rückversicherer einen mittleren zweistelligen Milliardenbetrag |
kosten. Noch liegen die Schätzungen aber weit auseinander. |
Vorstandschef Joachim Wenning hatte schon im August |
gesagt, dass es "noch wahrscheinlicher geworden" sei, dass der |
Gewinn in diesem Jahr über fünf Milliarden Euro liegen könnte. |
Die Börse reagierte daher vor allem auf das unerwartet schwache |
dritte Quartal. Die Münchener-Rück-Aktie verlor drei Prozent auf |
475 Euro. |
Jefferies-Analyst Philip Kett schrieb, die Zahlen hätten |
trotz der Naturkatastrophen-Schäden deutlich besser ausfallen |
müssen. Das lasse den Schluss zu, dass die Lebens- und |
Kranken-Rückversicherung und die Erstversicherungs-Tochter Ergo |
schlechter abgeschnitten hätten als gedacht. |
Die Rückversicherer profitieren seit Jahren von einem |
"harten Markt" mit höheren Preisen und verbesserten Konditionen. |
Doch die Preise stiegen zuletzt längst nicht mehr so stark. Die |
Rückversicherer und ihre Kunden treffen sich derzeit in |
Baden-Baden, um über die Erneuerung der Verträge zum |
Jahreswechsel zu beraten. Der Versicherungsmakler Aon <AON.N> |
erwartet, dass die Preise für Naturkatastrophen-Schutz selbst |
dann stagnieren könnten, wenn "Milton" die Branche 50 Milliarden |
Dollar kosten würde. "Hurrikan 'Milton' ist ein |
Milliardenschaden ? aber kein Ereignis, das einen signifikanten |
Effekt auf die Marktentwicklung haben wird", sagte |
Deutschland-Chef Jan-Oliver Thofern. |
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)