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22.10.2024 /13:36:36
FOKUS 1-Drei Tote bei russischem Angriff auf Sumy

(durchweg neu)

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Unter Toten in Sumy ist auch ein Kind

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Russland meldet ukrainische Angriffe auf mehrere Regionen

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Südkorea erwägt Waffenlieferung an Ukraine
 
Kiew, 22. Okt (Reuters) - In Sumy im Nordosten der
Ukraine sind bei einem russischen Drohnenangriff in der Nacht zu
Dienstag drei Menschen getötet worden. Unter ihnen sei auch ein
Kind, teilten die ukrainischen Behörden mit. Der Angriff auf die
Stadt in der gleichnamigen Region ist Teil eines größer
angelegten russischen Drohnenangriffs. Das ukrainische Militär
erklärte, es habe vor allem im Zentrum, Süden und Osten des
Landes 42 von insgesamt 60 russischen Drohnen abgefangen und
zerstört. Die ukrainischen Truppen griffen nach russischen
Angaben ihrerseits Ziele in mehreren russischen Regionen an -
auch weit im Landesinneren.

Ziele in Sumy seien ein Wohnviertel und kritische Infrastruktur gewesen, schrieb Regionalgouverneur Ihor Kaltschenko auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram. Er postete Bilder, die schwelende Trümmer und zerstörte Häuser zeigten. In Cherson im Süden der Ukraine wurde eine Frau nach Behördenangaben verletzt, als eine russische Drohne eine Bushaltestelle getroffen habe.

Russland bestreitet seit Beginn seiner großangelegten Invasion am 24. Februar 2022, dass seine Truppen die Zivilbevölkerung in seinem Nachbarland angreifen. Allerdings feuern sie immer wieder Raketen und Drohnen auf Ortschaften hinter der Frontlinie ab.

Auch die Ukraine greift Ziele auf russischem Gebiet an. Nach russischen Angaben löste ein ukrainischer Drohnenangriff eine Explosion in einer Chemiefabrik in der südrussischen Oblast Tambow aus. Dort habe es kurzzeitig gebrannt, erklärte Gouverneur Maxim Jegorow. "Nach vorläufigen Informationen gibt es keine Verletzten." Die Oblast Tambow liegt etwa 400 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.

In der russischen Oblast Brjansk, die an die Ukraine grenzt, habe die Luftabwehr elf Drohnen abgefangen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau auf Telegram mit. Den Behörden zufolge wurden ein Heizkraftwerk und ein Gebäude beschädigt. Beschossen wurden laut Ministerium auch die Grenzregionen Belgorod und Kursk sowie Tula und Orjol, die weiter im Landesinneren liegen. In Tula seien zwei Alkoholfabriken beschädigt worden. "Nach ersten Informationen gibt es keine Opfer", teilte der Gouverneur von Tula, Dmitri Miliajew, auf Telegram mit.

SÜDKOREA ERWÄGT WAFFENLIEFERUNGEN AN UKRAINE

Die russischen Truppen, die seit längerem langsam, aber stetig im Osten der Ukraine vorrücken, haben nach Angaben aus Moskau eine weitere Ortschaft eingenommen. Es handele sich um Nowosadowe, teilte das Verteidigungsministerium mit.

Seit Monaten liefern sich beide Seiten einen erbitterten Abnutzungskrieg. Neue Besorgnis haben Berichte des südkoreanischen Geheimdienstes ausgelöst, Nordkorea habe 1500 Soldaten nach Russland geschickt, um sie vermutlich für den Einsatz im Krieg gegen die Ukraine zu trainieren. Als Reaktion auf die vertieften militärischen Beziehungen zwischen Nordkorea und Russland erwägt die südkoreanische Regierung nun direkte Waffenlieferungen an die Ukraine. Südkorea, ein führender Rüstungsproduzent, liefert der Ukraine bislang nur nicht tödliche Ausrüstung etwa zur Minenräumung.

Es würden diplomatische, wirtschaftliche und militärische Maßnahmen gegen verschiedene Szenarien einer militärischen Zusammenarbeit zwischen Nordkorea und Russland vorbereitet, erklärte das Präsidialamt in Seoul. Dazu gehöre auch die Lieferung tödlicher Waffen an die Ukraine, falls sich die Lage verschlechtern sollte. "Wir würden als Teil der schrittweisen Szenarien die Lieferung von Waffen zu Verteidigungszwecken in Betracht ziehen, und wenn es den Anschein hat, dass sie zu weit gehen, könnten wir auch einen offensiven Einsatz in Betracht ziehen", sagte ein Vertreter des Präsidialamtes.

(Bericht von: Valentyn Ogirenko, Dan Peleschuk, Hyunsu Yim; geschrieben von Sabine Ehrhardt; redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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