(neu: Putin) |
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Putin: Brics-Länder wollen Bankverbindungen vertiefen |
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G7-Rivale Brics sieht wachsenden weltpolitischen Einfluss |
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UN-Generalsekretär fordert Frieden in Ukraine |
Kasan, 24. Okt (Reuters) - Die Brics-Staaten streben |
nach Worten des russischen Präsidenten Wladimir Putin kein |
eigenes Zahlungssystem an. Die Brics-Länder seien sich bewusst, |
dass das Zahlungsproblem eines der Haupthindernisse für die |
Zusammenarbeit innerhalb des Blocks sei, sagte Putin am |
Donnerstag zum Abschluss des Gipfeltreffens in der russischen |
Stadt Kasan. Die Mitgliedsstaaten wollten die bestehenden |
Systeme nutzen, um dieses Problem zu umgehen. Die Brics-Staaten |
wollten jedoch ihre Bankverbindungen und die Abrechnung in |
nationalen Währungen vertiefen. |
Das bereits am Mittwoch veröffentlichte Abschlussdokument deutete bereits darauf hin, dass es bei einem seit langem anvisierten alternativen Zahlungssystem kaum Fortschritte gibt. Dieses soll den Brics-Ländern helfen, unter Umgehung des vom Dollar dominierten globalen Finanzsystems miteinander zu handeln.
Rund 30 Staats- und Regierungschefs nahmen an dem Gipfel teil. Der Gruppe um die ursprünglichen Mitglieder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika - daher die Abkürzung "Brics" - wurde inzwischen um Ägypten, Äthiopien, den Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate erweitert. Mehrere andere Länder streben ebenfalls eine Aufnahme an. Im Abschlussdokument wurden zahlreiche künftige Projekte von einer Getreidebörse über Künstliche Intelligenz bis hin zu einem grenzüberschreitenden Zahlungssystem skizziert. Die Staats- und Regierungschefs der Brics-Staaten sagten zudem bei ihrem Treffen einen deutlich wachsenden Einfluss der Gruppe in der Weltpolitik voraus. Putin dringt seit langem darauf, die Brics als Gegengewicht zum Westen in der Weltpolitik und im Handel aufzubauen.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres hatte zuvor Frieden in der Ukraine und anderen Konfliktherden gefordert. "Wir brauchen überall Frieden", sagte er und verwies auf die Lage im Gazastreifen, Libanon, Sudan und in der Ukraine. Speziell zum Ukraine-Krieg sagte er, benötigt werde "ein gerechter Friede im Einklang mit der UN-Charta, internationalem Recht und den Resolutionen der UN-Vollversammlung". Der Ukraine-Krieg begann mit der Invasion russischer Soldaten im Februar 2022.
Putin äußerte sich auch zu den Berichten über den Einsatz nordkoreanischer Soldaten im Krieg. Während des Gipfels erklärte der ukrainische Militärgeheimdienst, die ersten in Russland ausgebildeten nordkoreanischen Truppen befänden sich in der Oblast Kursk. Dort seien sie seit Mittwoch im Einsatz. In Russland hielten sich etwa 12.000 nordkoreanische Soldaten auf, darunter 500 Offiziere und drei Generäle. Putin erklärte seinerseits fast zeitgleich, man stehe in Kontakt mit Nordkorea. Es sei Russlands Sache, wie die Partnerschaft zu dem Land umgesetzt werde.
(Bericht von Vladimir Soldatkin, geschrieben von Birgit Mittwollen Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)