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17.10.2024 /15:58:35
FOKUS 1-VW-Betriebsrat wartet noch immer auf Plan gegen Krise

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Werksschließungen nicht vom Tisch

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VW arbeitet an neuer Strategie

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Lösung bis Weihnachten angestrebt
 
(Neu: Interne Info zu Gesamtstrategie)
Berlin, 17. Okt (Reuters) - Sechs Wochen nach der
Ankündigung zu Stellenabbau und Werksschließungen hat der
Vorstand von Volkswagen <VOWG_p.DE> nach Darstellung des
Betriebsrats noch keinen genauen Plan vorgelegt. Die Frage nach
Zugeständnissen der Arbeitnehmerseite erübrige sich, "weil sich
die Arbeitgeberseite ihrerseits bisher noch nicht in der Lage
sah, zu sagen, was sie denn nun will", sagte der
stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Jürgen Mahnkopf in
einer Reuters am Donnerstag vorliegenden Betriebszeitung.
"Bisher hat der Vorstand nur gesagt, was er nicht mehr will ?
und eine Reihe an Tarifverträgen gekündigt. Was stattdessen
kommen soll, bleibt bisher ein Rätsel."

VW äußerte sich dazu nicht. Nach einer internen Mitteilung des Unternehmens von dieser Woche im Intranet, die Reuters einsehen konnte, arbeitet der Konzern an einer neuen Gesamtstrategie. "Ziel ist es, der weltweit führende automobile Technologiekonzern zu werden", heißt es darin. Ein Zielbild dafür solle noch in diesem Jahr vorgestellt werden. Als Themen umrissen werden "die Entwicklung der Märkte, der Produktstrategie, wettbewerbsgerechte Technologien, die Nutzung digitaler Werkzeuge wie zum Beispiel Künstliche Intelligenz, die Transformation des Konzerns und seiner Marken, die Qualifizierung der Teams sowie ein robustes, finanziell wettbewerbsfähiges Unternehmen."

VW hatte Anfang September einen drastischen Sparkurs angekündigt und einen Stellenabbau mit Werksschließungen in Deutschland in den Raum gestellt. Der Vertrag zur Beschäftigungssicherung und der Haustarifvertrag wurden gekündigt. Entlassungen und Schließungen seien noch nicht vom Tisch genommen, ergänzte der Betriebsrat. Das sei keine bloße Drohgebärde des Vorstands, um Druck in der Tarifverhandlung aufzubauen, ergänzte Betriebsratschefin Daniela Cavallo. In der ersten Verhandlungsrunde zum Haustarif sei das Unternehmen mit leeren Händen gekommen.

Das Schließen von Standorten wäre eine Kampfansage, auf die der Betriebsrat "an allen Fronten und auf allen Ebenen" reagieren würde. "Die Folge wäre ein gelähmter Konzern", warnte Mahnkopf. Die Atmosphäre zwischen Management und Betriebsrat ist nach Worten Cavallos "den Umständen entsprechend ernst, kritisch und auch kontrovers." Im Verhandlungsmodus seien die Sozialpartner noch nicht. Es gehe noch um ein gemeinsames Verständnis der Themen auf Basis von Zahlen und Fakten. Dennoch hätten alle gerne eine Lösung vor Weihnachten. "Ob das gelingt, muss sich zeigen und ist nicht sicher", sagte Mahnkopf.

(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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