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22.10.2024 /12:11:24
FOKUS 1-HSBC legt Sparten zusammen und ernennt erstmals Frau zur Finanzchefin

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Restrukturierung - Zukünftig vier Sparten

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Regionale Geschäfte in Ost und West unterteilt

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Erste Finanzchefin kommt aus eigenen Reihen
 
(Neu: Details)
Hongkong, London, 22. Okt (Reuters) - Der neue Chef von
HSBC <0005.HK> macht Tempo bei der Umstrukturierung der
britischen Großbank. Diese sehe vor, Teile des kommerziellen
Bankgeschäfts und des Investmentbankings zusammenzulegen, um
Kosten zu senken und die Renditen zu verbessern, erklärte
Georges Elhedery in einem Memo an die Belegschaft. Der zuvor als
Finanzvorstand agierende Manager hat den Chefposten seit Anfang
September inne und sich vorgenommen, die Führungsstrukturen der
Bank neu zu ordnen. Dazu zähle unter anderem auch die Ernennung
von Pam Kaur als erste weibliche Finanzvorständin des
Kreditinstituts. Die 60-Jährige hatte bislang den Risikobereich
bei HSBC geleitet. Der personelle Umbau soll Elhedery zufolge
das "volle Potenzial freisetzen und den Erfolg in die Zukunft
tragen."

Die Bank-Gruppe gliedert ihre Geschäftsbereiche neu in vier Linien: Großbritannien, Hongkong, Bankwesen für Unternehmen und institutionelle Kunden sowie Vermögensverwaltung. Zudem wird die geografische Aufstellung neu organisiert. Die Region Asien-Pazifik und der Nahe Osten werden unter "Eastern Markets" zusammengefasst, während die Geschäfte in Kontinentaleuropa, Amerika und Großbritannien abzüglich der Privatkundenbank in "Western Markets" gruppiert werden.

Seit der Finanzkrise von 2008 hat HSBC seine globale
Präsenz um etwa ein Viertel verkleinert und sich aus
wachstumsschwachen Märkten zurückgezogen, um Kapital und
Ressourcen nach Asien zu verlagern. Dort erzielt die Bank den
Großteil ihrer Einnahmen und Gewinne. Doch mit fallenden Zinsen
steigt der Druck auf das Ertragswachstum, was Elhedery dazu
veranlasst, die Kosten zu senken und die Einnahmen zu steigern.

Von der Zusammenlegung der beiden Sparten ? außer in Hongkong und Großbritannien ? erhofft sich der Bankchef eine engere Zusammenarbeit und die Umsetzung des kürzlich erklärten Ziels, mehr Produkte an international ausgerichtete Kunden zu verkaufen. HSBC machte zunächst keine Angaben zu den erwarteten Kosteneinsparungen oder dazu, wie viele Arbeitsplätze betroffen sein könnten. Weltweit beschäftigt das Institut etwa 214.000 Mitarbeiter.

(Bericht von Selena Li, Sinead Cruise und Lawrence White, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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