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18.06.2024 /19:21:43
FOKUS 3-US-Anleger hoffen nach schwachen Daten auf Zinssenkung

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US-Einzelhandel schwächelt

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Fed-Banker deutet nahende Zinssenkung an

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Apple, Microsoft und Nvidia Kopf an Kopf beim Börsenwert
 
(Neu: Rohöl, Kryptowährungen)
Frankfurt, 18. Jun (Reuters) - Die Hoffnung auf eine
nahende Lockerung der US-Geldpolitik hält die Wall Street in
Schlagdistanz zu ihren jüngsten Rekordhochs. Nach ihrer jüngsten
Rally konnten der Technologie-Index Nasdaq <.IXIC> und der breit
gefasste S&P 500 <.SPX> ihre anfänglichen Gewinne aber nicht
halten und notierten jeweils kaum verändert bei 17.861
beziehungsweise 5481 Punkten. Der Dow Jones stagnierte bei
38.762 Zählern.

"Die schlechter als erwartet ausgefallenen Einzelhandelsumsätze deuten darauf hin, dass die US-Verbraucher weiterhin mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben", sagte Robert Pavlik, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Dakota Wealth. Die weltgrößte Volkswirtschaft wachse zwar weiter, aber mit geringerem Tempo. Die US-Einzelhändler konnten ihre Umsätze im Mai kaum steigern. Ohne den robusten Pkw-Absatz wären sie sogar gefallen. Analysten hatten auf ein Plus von 0,3 Prozent gehofft.

Einige Anleger setzten daher darauf, dass die Notenbank Fed die Zinsen in den kommenden Monaten ein- oder mehrmals senken wird, um die Konjunktur anzukurbeln. Bestärkt sahen sie sich dabei von Aussagen des Chefs der Federal Reserve Bank von New York, John Williams. Dieser wollte zwar kein genaues Datum für eine Zinssenkung nennen, allerdings bewegten sich die Dinge in die richtige Richtung. "Der Umfang und die Geschwindigkeit des Zinssenkungszyklus ist zwar noch unklar", sagte John Velis, Konjunkturexperte beim Vermögensberater BNY Mellon. "Wir erwarten aber zwei Schritte im laufenden Kalenderjahr."

ÖLPREIS ZIEHT WIEDER AN - KRYPTOWÄHRUNGEN UNTER DRUCK

Williams' Aussagen hoben auch die Stimmung am Rohstoffmarkt. Die US-Rohölsorte WTI <CLc1> verteuerte sich um ein knappes Prozent auf 81,01 Dollar je Barrel (159 Liter). Außerdem erwarteten Börsianer zum Auftakt der Sommerreise-Saison einen Rückgang der US-Lagerbestände.

Abwärts ging es dagegen für Kryptowährungen. Der Kurs von Bitcoin <BTC=> fiel um bis zu 3,2 Prozent auf ein Fünf-Wochen-Tief von 64.230 Dollar. Die zweitwichtigste Cyber-Devise Ethereum <ETH=> verlor zeitweise 4,4 Prozent und war mit 3359 Dollar so billig wie zuletzt vor gut einem Monat. Solange die Notenbank Fed keine zusätzlichen Zinssenkungen signalisiere, würden Investoren riskante Anlagen tendenziell meiden, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research.

KRYPTOWERTE IM MINUS - ENGES RENNEN UM BÖRSENWERT-KRONE

Aus diesem Grund flogen Werte aus dem Kryptowährungssektor und Unternehmen, die sich mit der Bitcoin & Co zugrundeliegenden Blockchain-Technologie befassen, ebenfalls aus den Depots. So fielen Coinbase <COIN.O>, Riot <RIOT.O>, Marathon <MARA.O> um bis zu 3,1 Prozent. Die Titel der Softwarefirma MicroStrategy <MSTR.O>, die Milliarden in Bitcoin gesteckt hat, gaben 1,7 Prozent nach.

Daneben standen erneut die "Glorreichen Sieben" größten US-Technologiewerte im Rampenlicht. Unter ihnen lieferten sich der Softwarekonzern Microsoft <MSFT.O>, der iPhone-Anbieter Apple <AAPL.O> und der Chip-Hersteller Nvidia <NVDA.O> ein erneutes Kopf-an-Kopf-Rennen um die Krone als wertvollster Börsenwert der Welt. Am Abend hatte Nvidia die Nase vorn, nachdem die Papiere um 3,2 Prozent gestiegen waren. Das trieb die Marktkapitalisierung auf 3,326 Billionen Dollar.

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)



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